21 Januar 2017

Domme Paris freut sich über Abfahrtssieg und Goldene Gams in Kitz 2017

Domme Paris freut sich über Abfahrtssieg und Goldene Gams in Kitz 2017
Domme Paris freut sich über Abfahrtssieg und Goldene Gams in Kitz 2017

Kitzbühel – Der Südtiroler Dominik Paris hat den Abfahrtsklassiker auf der Kitzbühler „Streif“ in diesem Jahr für sich entschieden. Das Kraftpaket aus dem Ultental benötigte für seinen Erfolg eine Zeit von 1.55,01 Minuten. Vor Glück und Freude strahlend sagte er im ORF-Interview: „Oben bin ich nicht so gut gefahren. Ab dem Hausberg runter ist es mir aber super gelungen, da habe ich es sehr gut getroffen. Aber ich habe schon einige Male gezittert. Man kann unten schon noch schneller sein, aber scheinbar haben es die anderen in der Traverse nicht so gut erwischt. Es ist schon eines der schönsten Rennen, wenn nicht das schönste Rennen, das wir haben. Ich freue mich immer auf Kitzbühel. Speziell wenn man gut in Form ist, da geht es dann leicht. Wenn man nicht in Form ist, dann ist es hier richtig schwer.“

Auf Rang zwei fuhr überraschenderweise der Franzose Valentin Giraud Moine (+0,21), der seinen Landsmann Johan Clarey um 0,12 Sekunden auf Position drei und somit auf die niedrigste Stufe des Podests verwies. Vorjahressieger Peter Fill (+0,40) aus Südtirol musste mit Position vier zufrieden sein. Er war gerade einmal um vier Hundertstelsekunden schneller als Carlo Janka, der als bester Schweizer auf Rang fünf abschwang. Der Kanadier Erik Guay büßte als Sechster fast genau eine halbe Sekunde auf Tagessieger Paris ein. Das ausgezeichnete Mannschaftsergebnis der Equipe Tricolore rundete Adrien Théaux (+0,71) als Siebter ab.

Matthias Mayer aus Österreich, der gestern den Super-G gewonnen hatte, belegte mit einem Rückstand von einer Dreiviertelsekunde auf den Sieger Position acht. Der Kärntner analysierte seine Fahrt wie folgt: „Ich habe im Mittelteil viel verloren. Ich komme da einfach nicht so zu recht, wie oben und unten. Gestern war Super-G, heute Abfahrt. Das ist halt etwas Anderes. Darum sind heute auch Andere auf dem Podest als gestern.“

Mayers Teamkollege Hannes Reichelt (+0,82), der in der Gamsstadt 2014 gewann, wurde Neunter. Der US-Amerikaner Steven Nyman (+0,84), der mit der Startnummer 1 das Rennen eröffnete, schwang als Zehnter ab. ÖSV-Starter Vincent Kriechmayr (+1,05) belegte den 13. Platz und war um knapp drei Zehntelsekunden schneller als Andreas Sander aus Deutschland, der Zwölfter wurde.

Einen starken Auftritt zeigte der Norweger Adrian Smiseth Sejersted (+ 1,41), der sich von seinem gestrigen Sturz beim Super-G gut erholt zeigte, und sich mit Startnummer 47, hinter dem Franzosen Maxence Muzaton (13. – +1,35), noch auf den 14. Rang katapultierte.

Die „steirische Eiche“ Klaus Kröll teilte sich mit dem am Vortag im Super-G auf Position zwei rasenden Südtiroler Christof Innerhofer (+je 1,53) den 17. Platz. Romed Baumann (+1,85) aus der Biathlonhochburg Hochfilzen, klassierte sich hinter ÖSV-Rennläufer Daniel Danklmaier (25. – + 1,83) auf dem 26. Rang. Nicht nach Wunsch verlief der heutige Ritt auf der „Streif“ für den Eidgenossen Patrick Küng und den Norweger Kjetil Jansrud. Beide landeten noch hinter dem Schweizer Ralph Weber und dem Deutschen Josef Ferstl außerhalb der besten 30. Beat Feuz vom Swiss-Ski-Team schied nach einer traumhaften Fahrt und mehr als guten Zwischenzeiten aus. Im TV-Gespräch meinte der „Kugelblitz“: „Es passt soweit alles. Klar, ein bisschen wackelige Knie habe ich schon, aber sonst ist alles ganz geblieben. Ich habe alles riskiert. Wenn man gewinnen will, muss man hier alles riskieren. Aber die ‚Streif‘ verzeiht nichts. Ich werde nicht aufgeben, werde es wieder versuchen, denn ich weiß: Es passt mir da runter.“

Der Kärntner Max Franz kam ebenso nicht ins Ziel. Etwas enttäuscht war er schon, zumal er im Fernseh-Gespräch sagte: „Natürlich bin ich froh, dass ich gesund bin. Aber es ist so ärgerlich. Die Bindung ist dazu da, dass sie im Notfall aufgeht – heute war ich noch in keinem Notfall. Es ist brutal schade – ich war so gut drauf. Die Bindung ist so gut wie am Anschlag – du willst nicht, dass sie aufgeht. Letztes Jahr ist die Bindung nicht aufgegangen, da hat es mir den Ski gefangen und dann ist das Bandel gerissen. Heute ist sie aufgegangen – ewig schade.“

Nächste Woche finden die nächsten Rennen statt. Das erste Rennen vom 27. Januar in Garmisch-Partenkirchen ist die Ersatzabfahrt für Wengen, tags darauf wird die „normale“ Abfahrt auf der Kandahar ausgetragen. In der Gesamtwertung hat Marcel Hirscher mit 980 Punkten klar die Nase vorn. Morgen wird er im Slalom wohl die magische 1000er-Schallmauer durchbrechen. Henrik Kristoffersen aus Norwegen hat 288, der Franzose Alexis Pinturault 325 Zähler Rückstand. In der Disziplinenwertung schlüpft Tagessieger Paris ins rote Trikot des Führenden. Er hat 142 Punkte gesammelt. Hinter ihm geht es knapp zu. Der verletzte Svindal wird nicht mehr ins Renngeschehen eingreifen, aber Peter Fill lauert mit nur drei Zählern Rückstand im Nacken; genauso Adrien Théaux aus Frankreich hat mit elf Längen Rückstand alle Chancen der Welt auf Kristall.

Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner

Offizieller FIS Endstand: Abfahrt der Herren in Kitzbühel

Zwischenstand nach 45 Rennläufer

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