23 März 2017

Ein kleiner Rückblick in die Skiweltcupsaison 2016/17 (Teil 1)

Die azurblauen Mädels haben im Skiweltcup für Furore gesorgt.
Die azurblauen Mädels haben im Skiweltcup für Furore gesorgt.

Aspen – Vor wenigen Tagen ging die Skiweltcupsaison 2016/17 im US-amerikanischen Aspen zu Ende. Viele Geschichten und Anekdoten erzählen uns von diesem Winter, der uns viele Emotionen, Glücksmomente und auch negative Aspekte schenkte.

Team und City Event. Diese neueren Rennformate kamen vielerorts gut an und boten oft spannende Entscheidungen. Deshalb ist dieses Format ausbaufähig. Auf alle Fälle haben die Weltcuppunkte aus dem City Event nichts im Slalomweltcup verloren. Über kurz oder lang sollte hier eine eigene Kugel vergeben werden. Mit Sicherheit sind diese Bewerbe olympia- und/oder WM-tauglich. Bei Großveranstaltungen sind im Teambewerb wesentlich mehr Mannschaften am Start, als z.B. beim Weltcupfinale, wo nicht einmal die USA auf heimischen Schnee ein Team auf die Ski stellen konnte. Dies ist ein Armutszeugnis für diesen Bewerb.

Auf dem Kronplatz und in Squaw Valley haben die Frauen neue Wege beschritten. Der Skiweltcup mobilisiert die Massen, und es ist gut so. Mikaela Shiffrin, Tessa Worley, Federica Brignone und viele andere haben uns in den technischen Bewerben viel Freude gemacht. Hoffentlich ist das auch im bevorstehenden Olympiawinter 2017/18 so.

Kritische Momente haben wir in Semmering erlebt. Das Wetter spielte hier einen Streich, und der Respekt gegenüber einigen Athletinnen war nicht vorhanden. Die Französin Barioz wurde von einem Betreuer Huckepack genommen und zu Tal befördert. Das klingt wenig professionell, und als eine  der beste Skirennläuferin der Gegenwart, die US-Amerikanerin Lindsey Vonn, in Crans-Montana ihre Kritik losließ, wurde sie nicht richtig gehört. Da geht es nicht um persönliche Präferenzen, sondern um die Sicherheit der Athletinnen. Und Vonn weiß, wo von sie spricht. Die Skirennläuferinnen können nicht Maschinen sein, um das Spektakel zu befriedigen. Sonst kann der Schuss auch nach hinten los gehen.

Bei den Herren merkt man, wenn ein Überathlet á la Aksel Lund Svindal fehlt. Bei den Damen kann man das auch sagen, wenn man an Lara Gut oder an Anna Veith denkt. Die US-Lady Lindsey Vonn ist auch nicht hundertprozentig fit. Am Ende merkt man, dass der Skiweltcup von ihren Emotionen lebt und dass die verletzten Damen irgendwie fehlen.

Eine Überraschung war gewiss die junge Schweizerin Mélanie Meillard. Mit gerade einmal 18 Jahren zeigte sie oft ihr Talent. Auch wenn sie im athletischen Bereich noch wachsen muss, hat sie immer wieder Ausrufezeichen setzen können. Aus eidgenössischer Sicht wächst hier ein Juwel heran.

Und die Schweizerinnen haben besser abgeschnitten als die Österreicherinnen, die auf ihre Zugpferde in den technischen Bewerben verzichten müssen. Hierbei denken wir an Anna Veith, an Eva-Maria Brem und an Carmen Thalmann. Doch im Swiss-Ski-Team ist auch nicht alles eitel Sonnenschein. Lara Gut verletzte sich in einem denkbar ungünstigen Moment, und Wendy Holdener wartet noch auf einen Sieg im Slalom.

Der italienische Dreifachtriumph im Riesenslalom war sicher keine Sensation. Dass er beim allerletzten Rennen in Aspen im Riesentorlauf erreicht wurde, macht das Ganze für den italienischen Skiverband noch schöner.

Die azurblauen Mädels haben im Skiweltcup für Furore gesorgt. Sowohl Sofia Goggia als auch Federica Brignone sind eine Art Teamleaderin, und sie werden ihre zukünftigen Chancen nutzen. Sie sind überdies guter Dinge und wissen über ihre Verantwortung bescheid. Wenn die beiden zukünftig an einem Strang ziehen muss man sich im italienischen Team keine Sorgen machen.

Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner

Quelle: raceskimagazine.it

 

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