22 Januar 2017

Platz neun verleiht Marcel Hirscher Flügel und bringt ihm Sieg in Kitz

Platz 9 verleiht Flügel - Marcel Hirscher fliegt in Kitzbühel zum Sieg
Platz 9 verleiht Flügel – Marcel Hirscher fliegt in Kitzbühel zum Sieg

Kitzbühel – Marcel Hirscher aus Österreich gewann den Slalom in Kitzbühel. Nachdem er nach dem ersten Lauf nur auf Rang neun lag, zeigte er im Finale eine Fahrt wie aus dem Lehrbuch. Für seinen Erfolg benötigte der 27-jährige Salzburger eine Zeit von 1.45,23 Minuten. Er sagte im ORF-Interview: „Heute war die Sonne so stark, dass ich ein bisserl Augenbrennen gekriegt habe – hast meinen Schmäh verstanden. Es war schon Ratlosigkeit zwischen den Durchgängen. Mehr Gas geben kann ich nicht mehr – dass sich das so ausgeht – sprachlos. Es war einfach Vollgas – nirgends zurückgezogen. Ich habe mir nicht gedacht, dass das in dieser Saison noch mal möglich ist. Ich fühle mich nicht so in Form. Das sieht man an den ersten Durchgängen, dass ich es mir in einigen Passagen nicht alles zutrauen. Im zweiten war es mir dann schon fast egal – da habe ich mir gedacht: Egal, wenn ich irgendwo draußen stehe. Ein neunter Rang bringt mir ja auch nichts für das große Ziel. Es ist schon eine gewisse Plagerei dabei – früher war mir das relativ wurscht, mittlerweile ist die Anspannung bei einem Weltcuprennen so wie bei einer WM.“

Der Brite Dave Ryding (+0,76) hielt im zweiten Durchgang nicht dem Druck stand und konnte sich trotzdem über Platz zwei freuen. Im Gespräch gab er zu Protokoll: „Marcel Hirscher war unantastbar. Aber das Podium zu erreichen ist ein Traum. Ich war schon nervös, aber ich habe versucht mir zu sagen: Fahre das, was du kannst. Und das habe ich geschafft. Es war wirklich fantastisch und ich freue mich auf das Rennen am Dienstag.“

Auf Rang drei reihte sich der Russe Alexander Khoroshilov (+1,11) ein. Bester Norweger wurde Leif Kristian Haugen, der als Vierter nur um vier Hundertstelsekunden am Podest vorbeifuhr. Der Schweizer Daniel Yule (+1,61) fuhr auf Position fünf.

Offizieller FIS-Endstand: Slalom der Herren in Kitzbühel

Der Deutsche Felix Neureuther (+1,88) riss einen großen Rückstand auf Tagessieger Hirscher auf und klassierte sich am Ende auf Rang sechs. Im Finale machte der Kanadier Erik Read (+1,92) 22 Positionen gut; er konnte sich über den siebten Platz freuen. Der Österreicher Marco Schwarz (+1,99) klassierte sich auf Rang acht. Der Kärntner resümierte den zweiten Teil seines Arbeitstages: „Das Ergebnis ist okay. Mit dem Lauf bin ich nicht ganz zufrieden, den Mittelteil habe ich etwas verbremst. Wegen der WM mache ich mir keinen Druck – ich will eigentlich nur gut Ski fahren, so wie letzte Saison. Das ist mir heute teilweise gelungen.“

Die besten Zehn wurden vom Wikinger Jonathan Nordbotten (+2,11) und dem Franzosen Alexis Pinturault (+2,42) komplettiert. Der Eidgenosse Ramon Zenhäusern schrammte um eine halbe Zehntelsekunde an einem Top-10-Platz vorbei. Der ÖSV-Athlet Marc Digruber (+2,67) war um drei Hundertstelsekunden schneller als der Deutsche Stefan Luitz, der 19. wurde. Punkte gab es auch für die Swiss-Ski-Herren Reto Schmidinger (22.; +3,07) und Marc Gini (23.; +3,61). Der Tiroler Michael Matt (+5,51) belegte den 25. und letzten Rang. Der Arlberger sagte im Interview: „Wenn du da nicht hundert Prozent fit bist, hast du einfach keine Chance, vorne mitzufahren. Man versucht natürlich alles, aber je länger der Lauf gedauert hat, desto weniger ist die Kraft geworden.“

Im zweiten Durchgang sahen u.a. der zur Halbzeit auf Rang zwei liegende Italiener Stefano Gross, aber auch der Österreicher Christian Hirschbühl, der in Wengen noch sehr guter Vierter wurde, nicht das Ziel. In der Disziplinenwertung entriss Marcel Hirscher dem Wikinger Henrik Kristoffersen das rote Leibchen des Führenden. Und in der Gesamtwertung scheint niemand mehr am sechsten Sieg in Folge von Hirscher zu zweifeln. Der nächste Torlauf der Herren findet am Dienstagabend auf der Planai in Schladming statt.

Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner

Offizieller FIS-Endstand: Slalom der Herren in Kitzbühel

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