Carlo Janka fühlt sich eine Woche vor dem Start in die Skiweltcup WM Sasion 2010/11 noch nicht fit. In der gesamten Vorbereitungszeit musste sich der Schweizer mit einer Viruserkrankung herumschlagen und konnte maximal 40 Prozent des Konditionstrainings mitmachen.
„Wir wussten im Vorjahr nicht, was es war, woher es kam und wie lange es geht. Dieses Jahr war es dasselbe, und ich weiß nicht, ob es weg ist oder wieder kommt. Und das ist sicher nicht das angenehmste aller Gefühle“, sagte Janka, der über meist erhöhte Leberwerte und eine relativ große Milz klagt. „Man kann aber nicht sagen, ob das normal bei mir ist, oder ob es andere Gründe gibt. Es ist noch schwierig, das zu beurteilen.“
Vor allem mit der Regeneration hat der Olympia und Gesamtweltcupsieger der Vorsaison große Probleme: „Von Tag zu Tag geht es schlechter, der Puls ist viel zu hoch für die Anstrengung, das summiert sich immer mehr und irgendwann geht es nicht mehr. Das merkt man an alltäglichen Sachen wie zum Beispiel Treppenlaufen, wo man sehr schnell müde wird.“
Neben den Problemen im Konditionsbereich klagt Janka auch über Rückenprobleme und eine Rippenprellung die ihn behindert. „Es ist zwei Jahre her, dass ich richtig fit war. Vielleicht bleibt es jetzt auch für immer so. Aber ich fühle mich trotzdem bereit. Der endgültige Härtetest wird sicher dann das erste Weltcuprennen sein.“
Auf jeden Fall will sich der Schweizer seine Kräfte einteilen und gegebenenfalls auch Rennen auslassen: „Es ist wichtig, auf den Körper zu hören, wenn er eine Pause braucht.“
Trotz aller Unwägbarkeiten will Janka auch im Kampf um die große Gesamtweltcupkugel ein gewichtiges Wort mitsprechen: „Kampflos gebe ich sie sicher nicht mehr her.“
Das zweite große Saisonziel ist natürlich die Ski Weltmeisterschaft 2011 in Garmisch Partenkirchen: „Einen Fixplatz habe ich, den Rest muss ich auch wieder erarbeiten. Da ist nichts geschenkt“, erklärte der Riesentorlauf-Weltmeister von 2009 in Val d’Isere.
Druck verspürt Janka keinen: „Ich habe den Vorteil, die drei großen Sachen schon erreicht zu haben. Die Karriere ist sozusagen gerettet. Alles, was kommt, ist aus meiner Sicht fast schon Zugabe.“