26 Januar 2017

Der WM-Check des DSV Slalom-Herren-Teams

© Kraft Foods / Der WM-Check des DSV Slalom-Herren-Teams
© Kraft Foods / Der WM-Check des DSV Slalom-Herren-Teams

Die Eindrücke des dramatischen Schladminger Nachtrennens sind zwar noch sehr frisch, dennoch richtet sich schon der Blick auf den nächsten Slalom – und dieser wird kein geringerer sein als der WM-Slalom in St. Moritz. Zwar steht die Nominierung des Slalom-Teams der DSV-Herren noch aus, dennoch macht Skiweltcup.tv für euch den Formcheck zur Ski-WM in St. Moritz. Was ist zu erwarten von den deutschen Skistars?

Felix Neureuther

Nach dem bitteren Saisonaus von Fritz Dopfer ruhen die deutschen Hoffnungen im Slalom einmal mehr auf Felix Neureuther. Der Partenkirchner fuhr diesen Winter zwar zweimal auf das Podest (zweiter Platz in Zagreb, dritter Platz in Wengen), allerdings wechseln sich Erfolge mit Ausfällen (Val d`Isere, Madonna di Campiglio und Schladming) ab. Der Vizeweltmeister von 2013 scheint kurz vor St. Moritz seine Konstanz zu suchen, bleibt aber dennoch gelassen: „In St. Moritz kann ich nur überraschen, denn Favoriten sind andere. Das ist eigentlich genau mein Ding.“ Und genau das könnte sich letztlich als Vorteil erweisen. Die Konkurrenz täte gut daran, Neureuther nicht abzuschreiben. Er kann jederzeit unter die Top drei fahren und dürfte durchaus motiviert sein, dies bei der WM unter Beweis zu stellen. Es wäre der perfekte Zeitpunkt für den erhofften großen Coup.

Stefan Luitz

Der Riesenslalomspezialist Stefan Luitz ist die deutsche Überraschung des Slalomwinters. Fiel er in der Vergangenheit durch regelmäßige Ausfälle auf, scheint bei ihm nun auch im Slalom der Knoten geplatzt zu sein. Im Januar 2017 machte der Allgäuer durch drei Top 20 Platzierungen in Wengen, Kitzbühel und Schladming auf sich aufmerksam. Unterm Lauberhorn war es sogar ein starker zehnter Platz und somit seine beste Platzierung in einem Slalom. Die Tendenz bei Stefan Luitz zeigt klar nach oben. Allein die viertschnellste Zeit im zweiten Durchgang in Schladming zeigt, dass er im Konzert der Großen mitspielen kann. Nimmt er den Schwung mit zur WM, ist ihm ein weiterer Achtungserfolg zuzutrauen.

Linus Strasser

Linus Strasser fährt eine durchwachsene Saison. Sieben Mal konnte der Fahrer des TSV 1860 München den zweiten Durchgang erfolgreich beenden. Einmal fuhr der 24jährige gar in die Top 10 (Adelboden). Ein großer Paukenschlag wie in Schladming 2015, als Strasser von Platz 29 auf den fünften Platz vorfuhr (übrigens direkt hinter Dopfer und Neureuther), bleibt bisweilen aus. Vielleicht weiß er in St. Moritz zu überraschen. Ihm wäre es zu gönnen.

Dominik Stehle

Die Leichtigkeit der letzten Saison, als er unter anderem Vierter in Schladming wurde, ist Dominik Stehle etwas abhanden gekommen. Dass er schnell sein kann, beweisen seine Zwischenzeiten der einzelnen Rennen. Allerdings fehlen ihm die Ergebnisse. Gerade zweimal konnte Stehle sich für den Endlauf qualifizieren, wobei ihn nur der Lauf in Madonna di Campiglio zufriedenstellen dürfte (15. Platz). Ansonsten war immer nach dem ersten Lauf Schluss. Ob er sicher bei der WM dabei ist, hängt von der Wahl der Trainer ab. Eines ist aber sicher: Sollte Dominik Stehle auf den WM-Zug aufspringen, wäre der Erwartungsdruck nicht so hoch wie bei seinen Mannschaftskameraden – dann kommt vielleicht die verlorene Leichtigkeit wieder.

Bericht für skiweltcup.tv: Christoph Wichmann

 

 

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