Salzburg – Der Mikromann beim Weltcupfinale in Åre hatte Recht. Reinfried Herbst ist nach den Rücktritten seiner erfolgreichen Teamkollegen Mario Matt und Benjamin Raich „the Austrian dinosaur“ oder auch der Veteran im ÖSV-Team. Herbst, mittlerweile im Spätherbst seiner Karriere angekommen, will es noch einmal wissen. Das Sommertraining verlief gut, und auch bei der Materialabstimmung gab es keinerlei Probleme.
Sechs Knieoperationen musste Herbst über sich ergehen lassen. Doch jedes Mal kämpfte er sich zurück. In seiner Karriere gewann der 37-Jährige neun Weltcuprennen, allesamt im Slalom. Der letzte Erfolg liegt fast sechs Jahre zurück. Aber wenn wir das Beispiel der mittlerweile auch zurückgetretenen Niki Hosp anschauen, lagen ebenfalls Welten zwischen dem vorletzten und letzten Erfolg der Tirolerin. Überdies freute sich der Salzburger über die olympische Silbermedaille im Slalom 2006 und die kleine Kristallkugel, die er für den Sieg in der Slalomwertung im Winter 2009/10 gewinnen konnte.
Das Skifahren macht Spaß, Ergebnisse und Ranglisten sind fast zur Nebensache geworden. So gesehen geht Herbst ziemlich locker in den Winter 2015/16. Der Salzburger hat immer mit seinem Ehrgeiz und seiner positiven Art punkten können. Ein Ziel hat er sich auch für die neue Saison, die eigentlich in Levi hätte beginnen sollen, gesteckt: Noch einmal aufs Podest fahren!
Für das Leben nach der Karriere möchte der inzwischen bei der Polizei zum Revierinspektor aufgestiegene Herbst vielleicht bei seinem Arbeitgeber weiterhin anheuern. Und seine großen Fans, Tochter Lilly (5) und Sohn Felix (7) könnten neben Gattin Manuela mit ihrem Vater bzw. Ehemann mehr Zeit verbringen.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quelle: www.tt.com
