10 März 2021

Die Ski Weltcup Saison 2020/21 stand für Norwegen unter keinem guten Stern

Der böse Sturz von Lucas Braathen in Adelboden, zerstört den Traum von der Ski-WM 2021
Der böse Sturz von Lucas Braathen in Adelboden, zerstört den Traum von der Ski-WM 2021

Oslo – In Kürze geht die Ski Weltcup Saison zu Ende. Für die norwegische Nationalmannschaft verlief sie mit den Verletzungen von Aleksander Aamodt Kilde, Alexander Smiseth Sejersted, Lucas Braathen, Kajsa Vickhoff Lie und Atle McGrath alles andere als gut. Man muss schon etwas Ursachenforschung betreiben, um etwaige Gründe für die unglückliche Verletzungsmisere zu finden. Die (zu hohe) Geschwindigkeit, die Ausrüstung und die Vorschriften können als drei denkbare Ursachen dingfest gemacht werden. Doch der Reihe nach.

Der Winter begann mit dem Sieg von Lucas Braathen beim Eröffnungsrennen in Sölden großartig. Auch Mina Fürst Holtmann konnte sich über den fünften Platz freuen.  Die Saison 2020/21 schien gut zu verlaufen, denn die Wikinger haben in mehreren Disziplinen motivierte Athletinnen und Athleten, die bei den Ski-Welttitelkämpfen in Cortina d’Ampezzo um Medaillen mitkämpfen können. Doch dann schlug die Verletzungshexe erbarmungslos zu. Das Ausmaß des Schadens, den sie hinterließ, ist enorm.

Sicher gab es in den letzten 15 bis 20 Jahren einen Anstieg von Verletzungen. Aber Atle Skaardal, der jahrelang die Damenrennen als FIS-Rennsportdirektor leitete und selbst früher im Ski Weltcup Rennen bestritt, ist beunruhigt. In dieser Saison gab es eine Debatte über die hohe Geschwindigkeit. Henrik Kristoffersen warnte als erster nach den Horrorrennen in Adelboden.

Der Skirennläufer betonte, dass es auf dem Chuenisbärgli die hässlichsten Stürze gegeben habe, die er in seiner Weltcupkarriere erlebt hatte. So soll der Weltskiverband die Regularien ändern, wenn man sichere Rennen haben will. Primär soll die Vernunft den Ton angeben. Sicher geht der Skirennsport mit dem Verletzungsrisiko Hand in Hand, aber man sollte doch versuchen, die Gefahrenquellen so gering wie möglich zu halten.

In Adelboden landeten neben den zwei norwegischen Talenten Lucas Braathen und Atle McGrath zwei andere Skirennläufer im Krankenhaus. Drei der vier Athleten mussten die Saison vorzeitig beenden.  Auch die Ausrüstung stand zur Debatte.  Sie hat sich in der letzten Zeit enorm weiterentwickelt. Damit ist ein höheres Tempo möglich. Die Gefahren, die sich dahinter verbergen, dürfen keinesfalls unterschätzt werden. Man muss aber auch schauen, dass weitere Impulse gesetzt werden. Das trifft dann zu, wenn die Athletinnen und Athleten keine Kontrolle mehr über die Skier haben.

Die junge Kajsa Vickhoff Lie kam beim Super-G im Fassatal böse zu Sturz. Sie ist trotz der schweren Verletzung gut gelaunt und will zuversichtlich in die Zukunft blicken. Und Kristoffersen meint, dass, wenn die FIS mehr Kurven in die Strecken bringt, sie das Tempo verringern kann und einen Großteil des Problems löst. Marcel Hirscher, die österreichische Skilegende hat, immer für eine niedrigere Geschwindigkeit im Riesentorlauf gekämpft. Für den Zuschauer wird der Unterschied kaum spürbar sein. Wenn man aber im Verlauf zu früher bis zu elf Sekunden schneller ist, muss man das Tempo kontrollieren, um eben den Schaden zu minimieren, weiß der Salzburger.

Bericht für skiweltcup.tv. Andreas Raffeiner

Quelle: vg.no

Verwandte Artikel:

Franjo von Allmen bleibt ein HEAD Worldcup Rebel
Franjo von Allmen bleibt ein HEAD Worldcup Rebel

Franjo von Allmen, der aufstrebende Speed-Pilot aus der Schweiz, setzt seine Karriere als Teil des HEAD Worldcup Rebels fort. Nachdem er bereits seit seiner Jugend auf Ausrüstung von HEAD vertraut, hat er nun seinen Vertrag mit dem renommierten Skiausrüster erneuert. Diese Zusammenarbeit trägt Früchte, denn im Januar erreichte von Allmen einen herausragenden Meilenstein in seiner… Der Weg zur Spitze: Franjo von Allmen bleibt ein HEAD Worldcup Rebel weiterlesen

Emotionale Worte zum Abschied: Kajsa Vickhoff Lie ehrt Ragnhild Mowinckel (Foto: Kajsa Vickhoff Lie / Instagram)
Emotionale Worte zum Abschied: Kajsa Vickhoff Lie ehrt Ragnhild Mowinckel (Foto: Kajsa Vickhoff Lie / Instagram)

Der Abschied von Ragnhild Mowinckel aus dem professionellen Ski-Zirkus markiert das Ende einer Ära, nicht nur für sie selbst, sondern auch für ihre engste Teamkollegin und Freundin Kajsa Vickhoff Lie. Im Februar kündigte die 31-jährige Norwegerin Mowinckel, nach einem beeindruckenden Sieg in der Weltcup-Abfahrt in Cortina d’Ampezzo, ihren Rücktritt zum Saisonende an, ein Schritt, der… Emotionale Worte zum Abschied: Kajsa Vickhoff Lie ehrt Ragnhild Mowinckel weiterlesen

Wachsende Kritik an Johan Eliasch: FIS-Präsidenten im Kreuzfeuer der Kritik
Wachsende Kritik an Johan Eliasch: FIS-Präsidenten im Kreuzfeuer der Kritik

Die Führung von Johan Eliasch als Präsident des Internationalen Skiverbandes (FIS) steht zunehmend in der Kritik. Nicht nur die Absage der Ski Weltcup Abfahrten am Matterhorn, ein Prestigeprojekt Eliaschs, sondern auch seine umstrittenen Entscheidungen und der Führungsstil haben Unmut in der Ski-Welt hervorgerufen. Die anhaltenden Herausforderungen, von zahlreichen Renn-Absagen über Verletzungen bis hin zu Diskussionen… Wachsende Kritik an Johan Eliasch: FIS-Präsidenten im Kreuzfeuer der Kritik weiterlesen

Die Bilanz der ÖSV-Damen: Assinger sieht Stärken und setzt neue Ziele
Die Bilanz der ÖSV-Damen: Assinger sieht Stärken und setzt neue Ziele

Nach einem erfolgreichen Abschluss der Ski Weltcup Saison in Saalbach-Hinterglemm, bei dem die ÖSV-Damen nicht nur die kleine Kristallkugel in der Abfahrt durch Cornelia Hütter gewannen, sondern auch den Sieg im Nationencup sicherten, blickt Chefcoach Roland Assinger auf eine triumphale erste Saison zurück. „Diesen Zug kann man nicht bremsen,“ äußerte sich Assinger optimistisch über den… Die Bilanz der ÖSV-Damen: Assinger sieht Stärken und setzt neue Ziele weiterlesen

Der Kampf um die große Kugel: Brignone hinterfragt Shiffrins Engagement
Der Kampf um die große Kugel: Brignone hinterfragt Shiffrins Engagement

Nachdem die Ski Weltcup Saison zu Ende gegangen ist, sorgt Federica Brignone für Diskussionen. Die italienische Skirennläuferin, die den zweiten Platz im Gesamtweltcup belegte, äußerte sich in einem Interview kritisch über die Leistung von Mikaela Shiffrin. Brignone glaubt, dass Shiffrin, in dieser Saison nicht mit vollem Einsatz um den Sieg im Gesamtweltcup gekämpft hat. Brignone… Der Kampf um die große Kugel: Brignone hinterfragt Shiffrins Engagement weiterlesen

Banner TV-Sport.de