
Miercurea Ciuc – Die Skirennläuferin Edit Miklós wurde Ende März 1988 geboren. Früher fuhr sie für Rumänien, ehe sie seit 2010 für den ungarischen Skiverband an den Start geht. Die sympathische Angehörige der ungarischen Minderheit in Siebenbürgen ist in den Speeddisziplinen Abfahrt und Super-G erfolgreich.
Im Februar 2014 überraschte sie mit dem siebten Rang bei der Olympia-Abfahrt in Sotschi. Kurze Zeit später bestätigte sie ihre sehr gute Form mit dem fünften Platz in der Weltcup-Abfahrt von Crans-Montana. Insgesamt belegte Miklós sechs Platzierungen unter den besten Zehn. Bei der Abfahrt von St. Moritz im Jahr 2015 konnte sie sich über den dritten Rang freuen. Damit gelang ihr etwas Historisches, denn noch nie gelang es jemanden aus Ungarn, aufs Stockerl zu fahren.
Im Europacup fuhr die zweimalige Gewinnerin eines FIS-Rennens zweimal unter die besten Fünf. Im Interview mit skiweltcup.tv sprachen wir mit der 28-Jährigen über die abgelaufene Saison, den ungarischen Ski-Nachwuchs und über drei (zwei Wünsche) an die gute Fee.
skiweltcup.tv: „Edit, wie würdest du mit deinen eigenen Worten deine abgelaufene Saison 2015/16 mit allen Höhen und Tiefen in ein paar Sätzen beschreiben?“
Edit Miklós: „Die abgelaufene Saison war meine beste. Ich bin konstant gut Rennen gefahren und habe immer gepunktet. Fast immer landete ich in den Top-15. Es war aber auch eine schwere Saison, da ich ohne Trainer gefahren bin. Mich begleiteten lediglich ein Servicemann und ein Physiotherapeut. Trotzdem bin ich mit diesem Winter zufrieden.“
skiweltcup.tv: „Du gehörst zur Minderheit der Ungarn in Rumänien an. Was dürfen wir über die Geschichte deiner Ethnie in Erfahrung bringen?“
Edit Miklós: „Bis zu den Olympischen Winterspielen 2010 bin ich für Rumänien gefahren. Dann hatte ich Probleme mit dem Skiverband. Man wollte nicht genug Geld in mich investieren, damit ich immer im Weltcup fahren kann. Ich bin nach Ungarn gezogen und fahre nun für Ungarn weiter Rennen. Meine Muttersprache ist Ungarisch. Das Gebiet in Rumänien, in dem ich lebe, hat früher zu Ungarn gehört.“

skiweltcup.tv: „Gibt es im ungarischen Skiverband über kurz oder lang Athletinnen oder Athleten, die im Europa- oder auch im Weltcup gut fahren werden, oder stimmt es dich traurig, allein auf weiter Flur zu sein?“
Edit Miklós: „Wir verfügen über eine gute Schülermannschaft. Auch sind diese gut bei Kinderrennen gefahren. Und unsere jungen Athleten haben ihr bestes Ergebnis in FIS-Rennen erzielt. Ich glaube, dass wir in den nächsten Saisonen mehrere Athletinnen und Athleten im Welt- und Europacup haben werden.“
skiweltcup.tv: „Wenn eine Fee käme, um dir drei Wünsche zu erfüllen, was wären diese?“
Edit Miklós: „Zwei sind genug. Zum einen möchte ich gesund bleiben. Dem gegenüber hoffe ich, dass ich für weitere Saisonen Unterstützung erhalte.“
skiweltcup.tv: „Warum ist deiner Meinung nach der Gewinn des Gesamtweltcups von Lara Gut mehr als nur verdient?“
Edit Miklós: „Sie hat sich das verdient, weil sie gut und hart trainiert. Sie hatte eine Verletzung, ist aber gut zurückgekommen.“
Bericht und Interview für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner

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