25 Januar 2014

Hannes Reichelt erlöst trotz Rückenleiden mit Sieg in Kitzbühel eine ganze Skination

Hannes Reichelt (AUT)
Hannes Reichelt (AUT)

Kitzbühel – Lange, urlange Zeit mussten die Österreicher auf einen Sieg in der Abfahrt warten. Und es war just Hannes Reichelt, der in Bormio 2012 den letzten Sieg einfuhr, der heute ganz Kitzbühel und vielleicht die ganze Alpenrepublik in einen kollektiven Freudentaumel versetzte. Reichelt, von Rückenschmerzen geplagt, siegte in einer Gesamtzeit von 2.03,38 Minuten und verwies den Wikinger Aksel Lund Svindal (+0,21) und den US-Amerikaner Bode Miller (+0,34) auf die Ränge zwei und drei.

Reichelt erzählte über seinen Gefühlszustand wie folgt: „Unglaublich! Wenn ich die Bilder sehe, einfach nur geil. Es gibt für einen Österreicher nichts Schöneres. Im Moment kämpfe ich ein bisserl mit den Schmerzen. Aber es ist so geil vor dem Publikum den Einser aufleuchten zu sehen. Ich bin so froh, dass die Durststrecke für Österreich zu Ende ist. Ich bin mit meiner Leistung voll zufrieden. Gestern ist es mir nicht gut gegangen, aber heute habe ich mich voll überwunden. Über die Rücken-Probleme möchte ich eigentlich gar nicht viel sagen. Wenn man ein Rennen gewinnt, kann es einem nicht so schlecht gehen.“

Offizieller FIS ENDSTAND: Abfahrt der Herren in Kitzbühel 

Svindal, der mit Platz 2 sein bestes Resultat bei einer Hahnenkammabfahrt erreichte, meinte zu seiner Fahrt: „Ich bin nicht so enttäuscht wie Bode. Zweiter in Kitzbühel ist nicht so schlecht. Oben bin ich nicht so gut gefahren, da ist es aber auch schwierig. Am Hausberg hatte ich allerdings einen Fehler. Bode hatte einen Fehler, sonst wäre er nicht zu schlagen. Als ich gefahren bin, hatte er immer noch einen großen Vorsprung. Daher habe ich mich gefreut, als ich im Ziel vor ihm war. Aber ich habe gespürt, dass es noch schneller geht – und Hannes hat das gezeigt.“

Miller, der ebenso wie Svindal auf seinen ersten Kitz-Triumph warten muss, sagte zu seinem dritten Platz: „In einigen Abschnitten bin ich wirklich sehr gut gefahren. Aber der Fehler auf der Seidlalm war groß. Es ist möglicherweise eines der härtesten Ergebnisse meiner Karriere. Ich bin so stark gefahren im Training, aber diese Fehler sind wirklich hart.“

Auf den vierten Platz fuhr der Franzose Adrien Théaux (+0,66). Fünfter wurde der Südtiroler Christof Innerhofer (+0,77). Eine sehr gute wie gleichermaßen couragierte Fahrt zeigte der Carlo Janka, der mit 85 Hundertstelsekunden auf Rang sechs landete. Der Eidgenosse war mit der hohen Nummer 34 ins Rennen gegangen.

Hannes Reichelt (AUT)
Hannes Reichelt (AUT)

Max Franz beendete seinen Ritt auf der „Streif“ mit 1,03 Sekunden Rückstand auf Landsmann Reichelt auf Position sieben.  Der Kärntner sprach: „Im oberen Teil tu ich mir noch schwer. Da braucht man viel Erfahrung. Das U-Hakerl ist einfach schwierig. Du schießt voll hin, es ist schlagig und du musst eine 180-Grad-Kruve fahren. Das ist schwierig, aber man lernt von Jahr zu Jahr dazu.“

Hinter Franz und dem zeitgleichen US-Amerikaner Travis Ganong reihten sich Svindals Teamkollege Kjetil Jansrud (+1,08) und der eidgenössische Routinier Didier Défago (+1,14) auf den Plätzen neun und zehn ein. Elfter wurde der Kärntner Matthias Mayer. Er lag am Ende 1,28 Sekunden hinter Reichelt; auf Position 13 landete der Schweizer Patrick Küng (+1,59), der vor einer Woche noch den Klassiker auf dem Lauberhorn für sich entschieden hatte. Klaus Kröll (14.; +1,68) hatte mit der Entscheidung nichts zu tun. Die Kollegen des Steirers, also Florian Scheiber und Romed Baumann lagen ebenfalls weit zurück und klassierten sich abseits der Top-20 noch hinter dem helvetischen Skirennläufer Sandro Viletta.

Offizieller FIS ENDSTAND: Abfahrt der Herren in Kitzbühel 

UPDATE: Benjamin Thomsen, ein Kanadier erwischte die Steilhang-Ausfahrt mehr als sehr gut. Unten fuhr er ebenfalls sehr sauber. Mit nicht einmal eineinhalb Sekunden Rückstand auf Reichelt reihte sich der Athlet auf den ausgezeichneten zwölften Platz ein. Und das mit Startnummer 50 und vor Wengen-Triumphator Patrick Küng.

UPDATE: Der Deutsche Stephan Keppler zeigte, dass seine mehr als gute Trainingsleistung keine Eintagsfliege war. Mit Rang 15 und der hohen Startnummer 47 kann der DSV-Athlet sehr erfreut sein. Als Belohnung winken ihm viele Weltcupzähler und die Gewissheit, schneller als etwa Klaus Kröll und Dominik Paris zu sein.

Auf Rang 23 reihte sich der Otmar Striedinger, wie Mayer ebenfalls ein junger Österreicher, ein. Er hatte einen großen Fehler am Hausberg und verpasste somit einen Top-15-Platz. Doch mit 2,48 Sekunden Rückstand auf Teamkollegen Reichelt müssten sich auf jeden Fall einige Weltcupzähler am heutigen Samstag ausgehen.

Vorjahressieger Dominik Paris aus dem Ultental ist nach seiner Verletzung, die er sich beim Training auf der Saslong zugezogen hatte, noch nicht in Form. Das beweist der gegenwärtige 28. Rang am heutigen Tag und der Rückstand von nahezu zweidreiviertel Sekunden. Paris’ Landsmann Peter Fill kam nicht in die Punkteränge. Der Umstand, dass er gestern Vater eines gesunden Sohnes geworden ist, wird ihn sicher mehr Freude bereiten als der heutige Auftritt auf der „Streif“. Ebenfalls punktelos blieb u.a. der ÖSV-Starter Georg Streitberger.

Ausgeschieden sind auch einige bekannte Gesichter. So erwischte es u.a. den Österreicher Joachim Puchner, den Passeirer Werner Heel und den Schweizer Beat Feuz. Hoffentlich hat das (lädierte) Knie des Eidgenossen gehalten. Dessen ungeachtet steht ganz Kitzbühel Kopf und freut sich mit Sieger Reichelt. Dieser freut sich nicht nur über 100 Punkte, sondern auch über den Pokal in form einer goldenen Gams und eine Gondel, die seinen Namen trägt. Bleibt die Aussage von Salomon-Rennchef Günther Mader, der selbst 1996 die Hahnenkammabfahrt für sich entschied: „Beim Hannes hat es sich angekündigt. Er war oft Zweiter, meist mit kleinen Fehlern. Heute hat er es ohne Fehler runtergebracht.“

Hans Pum, ÖSV-Alpindirektor, freute sich auch über den Sieg seines Schützlings, und sagte: „Die Erleichterung ist für das gesamte Team sehr, sehr groß. Wir haben eine sehr starke junge Mannschaft. Der Hannes ist eine der Führungs-Persönlichkeiten im Team, so wie Klaus Kröll. Die hatten halt immer wieder Verletzungen. Die jungen sind noch nicht so weit, dass sie Teamleader sind. Für Hannes freut es mich, er war so oft so knapp dran. Die Leistungs-Dichte ist enorm. Ein Aksel ist ein sensationeller Athlet, ein Bode kann in jedem Rennen gewinnen. Aber wir haben eine starke Truppe, sind immer vorne dabei. Und heute hatten wir auch das Glück.“

Mit diesem Triumph hat sich Reichelt zum heißen Olympia-Medaillenkandidat gemacht, denn in zwei Wochen wird wohl die wichtigste Abfahrt in der Saison 2013/14 im russischen Sotschi ausgetragen.

Offizieller FIS ENDSTAND: Abfahrt der Herren in Kitzbühel 

Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner

 

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