15 Dezember 2017

Hannes Trinkl sorgt sich um die Sicherheit der Athleten

© hahnenkamm.com / Hannes Trinkl sorgt sich um die Sicherheit der Athleten
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St. Christina – Der Österreicher Hannes Trinkl wurde zu seiner aktiven Zeit Weltmeister in der Abfahrt. Und wenn man ihm Glauben schenken mag, setzen die gegenwärtigen Abfahrer ihre Gesundheit aufs Spiel. Denn, so Trinkl, würde gerade bei den nicht Top-Athleten zu wenig Zeit ins Training investiert werden.

Binnen kurzer Zeit verunglückten zwei Abfahrer tödlich. David Poisson aus Frankreich und Max Burkhart aus Deutschland überlebten einen schlimmen Sturz nicht. Obwohl es zwei verschiedene Szenarien waren, muss man sich die Frage stellen, ob der Abfahrtssport überhaupt noch sicher ist. Beim Unfalltod der Athleten kommt noch erschwerend dazu, dass die Fälle noch nicht zur Gänze aufgeklärt sind.

Wenn es nach Trinkl geht, muss man den Hebel bei den jungen Athleten ansetzen. Es wird zu wenig darauf hingewiesen, dass ein richtiges Abfahrtstraining das Um und Auf ist, wenn man die langen Latten anschnallt. Und da die schnellen Disziplinen wesentlich gefährlicher sind als die technischen, muss man immer und richtig trainieren. Das Problem liegt im Detail begraben; zu wenig wird trainiert. Dieses Problem beschäftigt den Österreicher sehr.

Außerdem gibt es Kombinierer, die nur sporadisch auf den Abfahrtsskiern stehen. Bei der Ski-WM in St. Moritz wollte Trinkl den Bewerb absagen. Es wäre zu schlimm gewesen, wenn ein Skirennläufer aus einem exotischen Land schwer verunglücken würde. Trotzdem werden laut den Aussagen des ehemaligen Weltklasseathleten viele unverantwortliche Entscheidungen gefällt.

Der Cheftrainer der Skinationen sollte mit seiner Unterschrift bürgen, dass seine Schützlinge zehn bis 15 Tage Abfahrtstraining abgespult haben. Das wäre eine gute Regeländerung, obwohl es einige Strecken gibt, die sich für die Probeläufe keineswegs eignen. Das Geld ist auch eine Frage, und Trinkl muss den Kopf schütteln, wenn er erzählt, dass hier oft gespart wird.

Ferner sucht man nach Lösungen, denn oft ist die Gesetzeslage kompliziert. In den europäischen Skiländern ist der Hubschrauber da, aber in Nordamerika schaut es wieder ganz aus.

Trinkl will, dass man die Abfahrten in ihrer ursprünglichen Form belässt. In Bormio gibt es kaum Unfälle, weil eben die Skirennläufer konzentriert sind. Die Piste büßt keinesfalls etwas an ihrem Anspruch ein. Selbstzweifel hat Trinkl teilweise auch, denn er geht über hohe Gipfel und tiefe Täler. So hat er sich manchmal gefragt, weshalb er sich das antut. Sein Sohn Lukas bestreitet FIS-Abfahrten. Und es ist gut, dass er die Ratschläge des Vaters, den Lauf gut zu besichtigen und sich an die Anweisungen der Betreuer zu halten, einhält.

Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner

Quelle: Berner Zeitung

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