Annecy/Bormio – Die schockierenden Bilder von Cyprien Sarrazins Sturz auf der „Stelvio“-Piste in Bormio gingen um die Welt. Der französische Skirennläufer erlitt dabei eine schwere Kopfverletzung sowie Verletzungen an Schulter, Knie und Knöchel. Seine Rehabilitation wird langwierig, und eine Rückkehr in den Skisport ist ungewiss. Johan Clarey, Eurosport-Experte und Landsmann von Sarrazin, betonte, dass sein Fokus nun darauf liege, wieder ein normales Leben führen zu können. Das Skifahren stehe aktuell im Hintergrund.
Materialdebatte: Kein Zusammenhang mit der Ausrüstung
Laut Clarey sieht er keinen direkten Zusammenhang zwischen Sarrazins spezieller Karbonschienenausrüstung und dem Unfall. Vielmehr hätten die veränderten Schneeverhältnisse, die eine besonders eisige Piste zur Folge hatten, den Sturz begünstigt. Sarrazin nutze diese Ausrüstung bereits seit Jahren und sei mit deren Reaktionen vertraut. Clarey bezeichnet die Schienen zwar als aggressiv, jedoch nicht als Unfallursache.
Die Sicherheit solcher Karbonschienen wird immer wieder diskutiert. Clarey betont jedoch, dass ohne klare Beweise keine Änderungen am Material vorgenommen werden sollten. Eine mögliche Geschwindigkeitsregulierung durch die FIS erfordere stichhaltige Argumente, die bisher nicht vorliegen.
Rehabilitation: Ein langer und unsicherer Weg
Im Vergleich zu muskulären Verletzungen wie einem Kreuzbandriss sei die Genesung nach einer Hirnverletzung wesentlich komplexer, erklärt Clarey. Der Weg zurück in den Skisport sei ungewiss und werde deutlich mehr Zeit in Anspruch nehmen. Priorität habe nun die vollständige körperliche und mentale Genesung. Es sei entscheidend, dass Sarrazin als Mensch vollständig gesund werde, bevor über eine mögliche Rückkehr in den Skisport nachgedacht werde.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quelle: www.eurosport.de
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