7 Juli 2016

Julien Lizeroux im Skiweltcup.TV-Interview: „Man muss auch über sich selbst lachen können“

© Kraft Foods / Julien Lizeroux
© Kraft Foods / Julien Lizeroux

Moûtiers – Der französische Skirennläufer Julien Lizeroux ist mit seinen fast 37 Jahren ein routinierter Athlet. Er gehört seit 1998 der Equipe Tricolore an. Der Sieger von drei Weltcuprennen wurde 2009 Vizeweltmeister im Torlauf und in der Super-Kombi.

Wir unterhielten uns mit dem Wintersportler aus Savoyen über seinen Start-Salto in Méribel, die letzte Saison, seine Zukunft und gingen der Frage nach, ob die Teilnahme an den Olympischen Winterspiele in Pyeongchang in seinen Plänen beinhaltet sind oder nicht.

skiweltcup.tv: „Julien, vielen von uns ist noch dein Start-Salto beim Slalom in Méribel 2015 in Erinnerung. Über 400.000 Klicks hat das Video bereits auf YouTube erhalten. Kannst du über dieses Missgeschick heute lachen?“

Julien Lizeroux: „Ich habe schon an jenem Tag, an dem es passierte, über das Missgeschick gelacht. Ich machte eine sehr unglückliche Figur, aber in der Zwischenzeit ist sie ein Teil meiner Skigeschichte. Wenn es jemand anderen passiert wäre, hätte ich sich auch gelacht. Aber es ist wichtig, dass man auch über sich selbst lachen kann.“

skiweltcup.tv: „In der abgelaufenen Saison konntest du viele Eindrücke sammeln. Wie lautet dein persönliches Fazit, wenn du in eigenen Worten deinen Ski-Winter 2015/16 beschreiben würdest?“

Julien Lizeroux: „Ich begann den Winter mit einem fünften Platz in Val d’Isère und beendete ihn mit einem vierten Rang in St. Moritz, also wieder unter den besten Fünf in einem Weltcuprennen. Ein Top-10-Platz in der Slalom-Weltrangliste ist etwas, was ich mir vor vier Jahren nie vorstellen konnte. Also bin ich sehr stolz auf das, was ich im letzten Winter erreichte.

© Kraft Foods / Julien Lizeroux
© Kraft Foods / Julien Lizeroux

skiweltcup.tv: „Werfen wir einen Blick in die nahe Zukunft. Da du sowohl innerhalb der Equipe Tricolore als auch im Weltcupzirkus zu den erfahrensten Athleten gehörst, kannst du ein wenig ruhiger das Sommertraining angehen, oder ist es nach wie vor wichtig, von Anfang an hochkonzentriert bei der Sache zu sein?“

Julien Lizeroux: „Wenn man ruhiger wird, verliert man Zeit im Winter. Natürlich bin ich nicht mehr der Jüngste, und ich brauche Zeit und das richtige Gefühl, um meinen Körper gezielt zu trainieren. Ich arbeite immer noch ziemlich hart, um während der Saison wettbewerbsfähig zu sein. Da ich nur im Slalom trainiere habe ich ein bisschen weniger zu tun als meine Mannschaftskameraden. Aber ich bin derjenige, der in seiner Disziplin am meisten auf den Skiern steht.“

skiweltcup.tv: „Was wünschst du dir für die Zukunft? Welche sportlichen und persönlichen Ziele verfolgst du in den kommenden zwei Jahren?“

Julien Lizeroux: „Ich wünsche mir, dass ich gesund bleibe und ein erfülltes, glückliches Leben führen kann. Das Skifahren ist eine Leidenschaft, und ich genieße jeden Tag wo ich meinen Sport betreiben kann. Ich habe keine Pläne für die Zukunft. Ich will trainieren und Ski fahren, und wenn ich einmal keine Lust mehr habe dies zu tun, werde ich aufhören. Das kann heute, morgen, im nächsten Winter oder in zehn Jahren sein. Keine Ahnung!“

skiweltcup.tv: „Nehmen die Olympischen Winterspiele im südkoreanischen Pyeongchang abschließend eine Rolle in deiner Planung ein?“

Julien Lizeroux: „Nein, die Olympischen Winterspiele spielen zur Zeit in meinen Zukunftsplänen keine Rolle. Ich kümmere mich nicht darum.“

Bericht und Interview für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner

© Kraft Foods / Julien Lizeroux
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