Der schwere Sturz von Cyprien Sarrazin beim zweiten Abfahrtstraining in Bormio hat die Diskussionen um die Sicherheit auf der Stelvio-Piste erneut entfacht. Während Athleten wie Nils Allègre deutliche Kritik an den Verantwortlichen äußerten, verteidigte FIS-Renndirektor Markus Waldner die Streckenbedingungen und richtete den Fokus auf andere Faktoren wie Material und Anpassungsfähigkeit.
Die Kritik der Athleten
Nils Allègre, ein Landsmann von Sarrazin, zeigte sich enttäuscht über die Pistenverhältnisse. Er kritisierte, dass die Verantwortlichen die Strecke nicht angemessen präpariert hätten und sprach von einer respektlosen Haltung gegenüber den Athleten. Auch Marco Odermatt und Romed Baumann äußerten Bedenken. Odermatt betonte, dass die wechselnden Schneebedingungen die Stelvio-Piste in diesem Jahr besonders schwierig machten und den Athleten nichts anderes übrigbliebe, als die Herausforderung als Überlebenskampf zu sehen.
Waldner weist Vorwürfe zurück
FIS-Renndirektor Markus Waldner erklärte, dass die Kritik nicht ganz gerechtfertigt sei. Er verwies darauf, dass die Piste nach dem ersten Training an einigen Stellen entschärft wurde und 65 Athleten ohne Vorfälle durch die Passage gekommen seien, in der Sarrazin stürzte. Dennoch räumte Waldner ein, dass starker Wind über Weihnachten die Verhältnisse erschwert habe, was zu einer Mischung aus eisigen und griffigen Abschnitten geführt habe.
Fokus auf Material und Anpassung
Waldner hob hervor, dass das Material der Athleten inzwischen extrem an die Grenzen des Machbaren gepusht werde. Dies sei ein wichtiger Faktor, der bei Stürzen wie dem von Sarrazin berücksichtigt werden müsse. Er forderte, dass die Teams mehr Spielraum in der Materialabstimmung einplanen sollten, um die Sicherheit zu erhöhen.
„Freiluftsport ist kein Wunschkonzert“
Der Südtiroler machte deutlich, dass der alpine Skisport immer ein Freiluftsport bleiben werde, bei dem sich Athleten und Teams den äußeren Bedingungen anpassen müssten. Es sei keine perfekte Präparierung möglich, die allen gerecht werde. „Wenn die Jury sagt, die Strecke ist gut genug, dann liegt es am Athleten, ob er starten möchte oder nicht,“ resümierte Waldner.
Quelle: Eurosport.de
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