31 Januar 2017

Lindsey Vonn und die Einstellung zum Erfolgreich sein.

© HEAD / Lindsey Vonn
© HEAD / Lindsey Vonn

Cortina d’Ampezzo – Auch, wenn das Ski-Wochenende in Cortina d’Ampezzo für die US-Amerikanerin Lindsey Vonn nicht nach Wunsch verliefen, träumt die 32-Jährige nach wie vor vom Langzeitrekord von Ingemar Stenmark. In einem Interview erzählte die 77-fache Siegerin eines Weltcuprennens, das man eine Menge überstehen kann, solange man nicht den Glauben an eine große Sache verliert.

Diese Einstellung kann man lernen, obwohl Vonn zugibt, dass sie als junge Athletin nicht gewusst habe, was harte Arbeit ist. Zudem hat sie nicht gerne trainiert. Nun trainiert sie gerne und mag gewinnen. Man muss in den Augen der US-Amerikanerin die richtige Einstellung zum Erfolg haben und sehr diszipliniert sein.

Die Rehabilitationsphase nach dem Bruch des Oberarms war die härteste ihrer sportlichen Laufbahn. Die Fortschritte zu erkennen ist mental sehr wichtig. Außerdem wurde der Genesungsprozess minutiös filmisch festgehalten. Darüber hinaus weiß die 32-Jährige, dass es schwer ist, trotz Depressionen in der Reha positiv zu bleiben. Sie versuchte immer das Beste, und in dieser Phase darf man sich laut Vonns Aussagen nicht damit aufhalten, das negative in den Vordergrund zu schieben. Die raubt einem zu viel Kraft.

Als sie ein kleines Mädchen war, war es ihr Ziel, olympisches Gold zu holen. Als sie es dann im Jahr 2010 in Vancouver schaffte, war es in Vonns Augen das letzte Mal, dass sie es für ihre Familie gemacht habe. Sie fordert sich nach wie vor heraus, fährt für sich und will immer mehr Rekorde brechen. So stehen die 86 Erfolge des schwedischen Edeltechnikers Ingemar Stenmark in Reichweite. In zehn Siegen hat sie dieses Ziel erreicht, von dem sie nie glaubte, in seine Nähe zu kommen.

Lindsey Vonn erzählte auch, dass die Bestmarke von Stenmark das Wichtigste ist. Wenn sie eines Tages die Skier an den Nagel hängt und auf ihre Laufbahn zurückblickt, dann wäre dieser Rekord, sollte sie ihn knackten, das Bedeutendste.

Trotzdem will sie noch einmal um olympisches Gold mitfahren. Und auch bei der bevorstehenden Weltmeisterschaft will sie Edelmetall gewinnen. Im Super-G ist es ohne Training schwerer, aber in der Abfahrt fühlt sie sich schon wieder sicherer. In St. Moritz wird Vonn in der Kombination und in den Speeddisziplinen an den Start gehen. Eine Teilnahme am Riesentorlauf ist noch unklar.

In Bezug auf die erfolgreiche Teamkollegin Mikaela Shiffrin berichtete Vonn, dass sie selber älter als die junge US-Amerikanerin war, als sie mit dem Gewinnen begann. Deshalb wünscht sich die 32-Jährige, dass die um elf Jahre jüngere Kollegin konstant bleibt.

Und so nebenbei wäre Lindsey Vonn nicht Lindsey Vonn, wenn sie ihre zwei Ziele, eben Olympia in Pyeongchang und den Rekord von Stenmark mehrfach betonen würde.

Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner

Quelle: www.kleinezeitung.at

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