3 Oktober 2017

Lindsey Vonns Absicht, bei den Herren zu starten, stößt auf Widerstand

Lindsey Vonns Absicht, bei den Herren zu starten, stößt auf Widerstand
Lindsey Vonns Absicht, bei den Herren zu starten, stößt auf Widerstand

Zürich/Lake Louise – Der US-amerikanische Skiverband bringt beim FIS-Herbstmeeting ein Gesuch an. Dabei geht es um die Möglichkeit für Lindsey Vonn, bei einer Herrenabfahrt zu starten. Man hat sich schon ein Termin und eine Piste ausgewählt, steigen soll das Ganze 2018 auf ihrer Lieblingsstrecke im kanadischen Lake Louise. Dort hat sie bisher 18 ihrer insgesamt 77 Erfolge eingefahren.

ÖSV-Herrenchefcoach Andreas Puelacher findet das gar nicht gut. Er vergleicht das mögliche Szenario mit anderen Sportarten, und meint, dass Frauen auch nicht gegen Herren boxen oder Tennis spielen. Auch stellt er die Frage, aus welchem Grund die US-Amerikanerin nicht in Beaver Creek, Kitzbühel oder Gröden antritt. Mehr noch: Sollte der Antrag genehmigt werden, würde man sich lächerlich machen.

FIS-Renndirektor Markus Waldner sagt, dass er kein Problem hätte, wenn Lindsey Vonn mit von der Partie sei. Doch er will keine Verantwortung tragen, wenn sie auf die Nase fällt. Bedenken hat er trotzdem. Denn, was ist, wenn andere Speedköniginnen reagieren und auf Gleichberechtigung pochen, weil sich die „Prinzessin“ ins Scheinwerferlicht setzen will?

Der US-Verband reagiert mit dem Standpunkt, dass der Skisport mehr Aufmerksamkeit erlangen würde, die noch nie da gewesen sei. Man will Vonn mit der Nummer 21 ins Rennen schicken. Das würde auch kaum Auswirkungen auf die Reihenfolge der Herren haben. Ihre Zeit wird in der Ergebnisliste aufgenommen, doch Punkte für den Weltcup würde sie keine erhalten. Es würde somit keinesfalls der Fall eintreffen, dass die 33-Jährige das finale Resultat beeinflussen würde.

Vonn wehrt sich und sieht nun in ihrer Absicht den letzten Anlauf. Mehr noch: Sie sieht das Ganze mehr als nur einen Geistesblitz, um sich in der Öffentlichkeit zu positionieren. Sie möchte nicht bloß mit den Männern trainieren, sondern auch gegen sie fahren. Die ehrgeizige Skirennläuferin möchte an ihr Maximum gehen. Nun wird der Antrag an die Exekutive des alpinen Komitees übergeben.

Es kann auch einen Gegenvorschlag geben. Dieser stammt von Markus Waldner. Man will sie als letzte Vorläuferin vor dem ersten Starter losschicken. Ihre Zeit wird bekannt gemacht, während ein normales Herrenrennen durchgeführt wird. Eine Folge hätte der Wunsch von Vonn allemal. Sollte sie gegen die Männer fahren dürfen, dürfe sie aus Gründen der Fairness nicht auf ihrer Lieblingsstrecke gegen die Damen antreten. Trainings gelten wie ein Rennen. Und man darf fünf Tage vor einem Einsatz nicht mehr auf der Strecke trainieren.

Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner

Quellen: www.laola1.at, www.skysportaustria.at

 

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