4 April 2017

Lisa Magdalena Agerer im Skiweltcup.TV-Interview: „Meine Pläne und Ziele hängen von meiner Gesundheit und meinem Knie ab!“

Lisa Magdalena Agerer bei der Reha-Arbeit im Wellnesshotel "mein ALMHOF" in Nauders (Foto: Gerhard Agerer)
Lisa Magdalena Agerer bei der Reha-Arbeit im Wellnesshotel „mein ALMHOF“ in Nauders (Foto: Gerhard Agerer)

Nauders/Haid – Die (Süd-)Tiroler Skirennläuferin Lisa Magdalena Agerer hat vor einigen Jahren im Europacup alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. Im Weltcup überzeigte sie mit einem siebten Rang bei einem Riesentorlauf in Are. Der große Durchbruch wollte ihr noch nicht gelingen. Über den kontinentalen Europacup kam sie wieder zurück, ehe sie eine schwere Verletzung zurückwarf. Nun hofft sie bald, wieder auf Skiern zu stehen. Doch der Weg ist steinig, berichtet die 1991 geborene Athletin. Trotzdem gibt sie nicht auf und sprach über die Rehabilitation und ihren Weg zurück.

Skiweltcup.TV: Lisa, wie geht es dir heute, nach deinem schweren Sturz Mitte Januar?

Lisa Magdalena Agerer: Vielen Dank der Nachfrage, mittlerweile geht es mir schon wieder recht gut. Ich bin seit letzter Woche in Bad Wiessee bei einem Reha-Aufenthalt und durfte schon die ersten Kilometer auf dem Rad im Freien abspulen. Ab und zu zwickt das Knie schon, aber ich bin mit dem Heilungsverlauf insgesamt sehr zufrieden.

Wie verlief der chirurgische Eingriff, und was können wir über deine Rehabilitation in Erfahrung bringen? Gibt es spezielle Schritte, die du zur Erlangung der kompletten Gesundheit verfolgen musst?

Der chirurgische Eingriff unter der Leitung von Dr. Hoser, welcher in der Privatklinik Hochrum vorgenommen wurde, verlief optimal. Dabei wurde das vordere Kreuzband im linken Knie rekonstruiert, der Außenmeniskus genäht und eine Teilsynovektomie durchgeführt. Gleich darauf begann die Rehabilitation; am Anfang standen Lymphdrainagen und Mobilisation am Programm und kurz darauf folgten die ersten Übungen unter der Aufsicht der Physiotherapeutin meines Vertrauens, Seraina Pazeller aus Mals (ehemalige Physiotherapeutin der italienischen A-Nationalmannschaft, später im Schweizer Skiverband tätig, Anm. d. Verf.).

Obwohl sich kleine, aber auch größere Fortschritte schnell bemerkbar machten, musste ich vor allem geduldig sein um dem Körper die Zeit zu geben, die er braucht. Mein derzeitiger „Trainingsplan“ beinhaltet Einheiten auf dem Rad, im Wasser und schon erste Übungen im Kraftraum, wobei ich meistens eher gebremst als motiviert werden muss. (lacht)

Viele weitere Therapie-, aber auch Trainingswochen folgen, so unter anderem zwei Wochen im Reha-Zentrum Bad Wiessee aber auch eine Radwoche für den Wiederaufbau der Grundlagenausdauer.

Lisa Magdalena Agerer  (Foto: Gerhard Agerer)
Lisa Magdalena Agerer (Foto: Gerhard Agerer)

Wenn ich zurückblicke, dann habe ich schon viele schöne Dinge erlebt, die ich auf andere Art und Weise wieder erleben möchte. Wie viel Wahrheit beinhaltet dieser Satz in den Augen von Lisa Magdalena Agerer?

Allgemein betrachtet ist diese Aussage auf jeden Fall zutreffend. Man kann sich glücklich schätzen, wenn man auf viele schöne Momente und Erlebnisse zurückblicken darf, und gleichzeitig denke ich, liegt es in unserer Natur auch in Zukunft nach solchen Dingen zu streben, egal ob in sportlicher, privater oder irgendeiner anderen Hinsicht.

Du warst auf dem Sprung, im Weltcup wieder Fuß zu fassen. Wann werden wir dich wieder auf den Skiern sehen? Was machst du in den Sommermonaten, wenn dir praktisch die weiße Grundlage unter den Füßen wegschmilzt?

Alle Pläne und Ziele hängen stark von der Genesung und den Entwicklungen, die mein Knie betreffen, ab. Ich habe keinen Stress; mein Hauptaugenmerk liegt auf einer vollständigen Heilung und nicht auf irgendwelchen Daten und Terminen. Außerdem gibt es viele andere Dinge, die ich für die Zeit, in der kein Schnee liegt, eingeplant habe. Der Abschluss meines Studiums ist in greifbare Nähe gerückt; ich genieße auch die Zeit mit Freunden und für alternative Tätigkeiten sehr.

Lindsey Vonn ist nach jeder schweren Verletzung zurückgekehrt und hat allen bewiesen, was sie kann. Kann die US-Amerikanerin eine Art Vorbild von dir sein? Wenn ja, was imponiert dir?

Es gibt viele großartige Sportler, die sich immer wieder auf eindrucksvolle Art und Weise von schweren Verletzungen zurückgekämpft haben. Ich habe großen Respekt vor jedem einzelnen; jeder hat seine ganz eigene Geschichte zu erzählen. Mir imponieren der Wille und die Entschlossenheit all jener, die immer wieder aufstehen, egal ob es sich dabei um einen Hobbysportler oder um einen Athlet der Weltspitze handelt.

Bericht und Interview für Skiweltcup.TV: Andreas Raffeiner

Lisa Magdalena Agerer konzentriert und motiviert auf dem Weg zuück (Foto: Gerhard Agerer)
Lisa Magdalena Agerer konzentriert und motiviert auf dem Weg zuück (Foto: Gerhard Agerer)

 

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