6 April 2016

Nadia Delago im Skiweltcup TV-Interview: „Sport stärkt die eigene Persönlichkeit sehr“

Die Schwestern Nadia und Nicol Delago (Foto: Nicol Delago)
Die Schwestern Nadia und Nicol Delago (Foto: Nicol Delago)

Wolkenstein – Nadia Delago kam am 12. November 1997 auf die Welt und besucht gegenwärtig die fünfte Klasse der Wirtschaftsfachoberschule Sektion Sport in St. Ulrich. Die jüngere Schwester von Nicol Delago hat natürlich auch den Skirennsport im Blut.

Bisher konnte sie den ersten Platz bei der nationalen Topolino-Trophäe erzielen. Zudem freute sie sich über zwei U 18-Italienmeistertitel in den Speeddisziplinen, den ersten Rang beim FIS-Rennen vor heimischer Kulisse im Super-G, den zweiten Platz in der Kombi und viele gute Europacup-Plätze.

Nun möchte sich die Grödnerin weiterhin verbessern. Im skiweltcup.tv-Interview sprach die 18-jährige über den abgelaufenen Ski-Winter, ihre Schwester Nicol als beste Freundin und sportliches Idol, die Lieblingsdisziplinen und vieles mehr.

skiweltcup.tv: „Nadia, was sind deine Lehre und Hoffnungen des letzten Ski-Winters im Hinblick auf die neue Saison?“

Nadia Delago: „Diese Saison war für mich sehr lehrreich, da ich meine ersten Europacuprennen bestreiten konnte und somit mich mit vielen guten Top-Athletinnen messen konnte. Natürlich war für mich alles neu. Dazu zählten neue Trainer, Mannschaftskolleginnen und auch die weiten Reisen, an die ich davor nicht gewöhnt war. Ich habe daraus gelernt, dass man sehr flexibel sein und Vieles auch im Voraus organisieren muss.

Mein Ziel war es, die ersten Europacuppunkte zu sammeln, und das gelang mir schon bei den ersten Rennen. Jetzt zum Schluss habe ich jedoch Schwierigkeiten gehabt, und die Rennen verliefen nicht ganz nach Wunsch.

Ich hoffe, dass ich Vieles aus der letzten Saison mitnehmen kann, um mich weiterhin für die nächste Saison zu verbessern.“

Nadia Delago auf dem Weg zur "Arbeit" (Foto Nadia Delago privat)
Nadia Delago auf dem Weg zur „Arbeit“ (Foto Nadia Delago privat)

skiweltcup.tv: „Ist deine Schwester Nicol, die bei den Junioren-Weltmeisterschaften schon zweimal die Bronzemedaille gewonnen hat, mehr als eine Schwester, also so etwas wie die beste Freundin und das sportliche Idol?“

Nadia Delago: „Ja, sie ist für mich ein großes Vorbild, und natürlich würde ich gerne in ihre Fußstapfen treten. Ich bin sehr stolz auf sie, und weiß, dass sie mir immer helfen wird, wenn ich sie brauche. Man kann sagen, dass eine Schwester dich besser kennt als eine gute Freundin, denn sie kennt dich schon von klein auf, und hat schon vieles mir dir zusammen erlebt.

skiweltcup.tv: „Welches ist deine Lieblingsdisziplin, und warum? Gibt es dessen ungeachtet eine Disziplin, die du nicht so gerne hast? Bitte begründe auch hier deine Aussage!“

Nadia Delago: „Meine Lieblingsdisziplin ist die Abfahrt, da ich das Adrenalin und die hohe Geschwindigkeit sehr mag. Die Kombi finde ich auch sehr interessant, weil man da zwei völlig verschiedene Disziplinen kombinieren muss. Ferner zählt natürlich auch der Super-G zu meiner Lieblingsdisziplin. Das gilt auch für den Slalom.

Einzig der Riesentorlauf ist jene Disziplin, die ich nicht so gerne habe. Hier habe ich die größten Schwierigkeiten. Ich muss hier noch sehr viel dazu lernen, zumal ist sie die Basis aller schnellen Disziplinen.“

skiweltcup.tv: „Inwieweit dient der Sport der Wertevermittlung und dem eigenen Selbstvertrauen? Kannst du uns etwas über die pädagogische Wirksamkeit des Skisports für deine Psyche erzählen?“

Nadia Delago: „Ich bin sehr wohl der Meinung, dass Sport zur Wertevermittlung und für das eigene Selbstvertrauen hilfreich sind. Sport stärkt die eigene Persönlichkeit und vermittelt wichtige Werte wie Disziplin, Teamgeist, Respekt, Verantwortung und Motivation, aber auch weniger schöne wie Enttäuschungen und Ungerechtigkeiten. All das stärkt und hilft uns, mit jeder Situation im Leben weiterzukommen. Werte kann man nicht kaufen, sondern muss sie leben, um etwas daraus zu lernen, denn aus Fehlern lernt man oft viel mehr.

Ein Skirennläufer muss ein Ziel haben, versuchen es zu erreichen, zu stabilisieren und auch noch zu verbessern. Dies ist nicht immer leicht, denn viele Faktoren müssen übereinstimmen. Hier bei denke ich an das Wetter oder das Material.“

skiweltcup.tv: „Auf welchem Leistungsstand siehst du dich abschließend heute in einem Jahr?“

Nadia Delago: „In einem Jahr hoffe ich, dass ich unverletzt bleibe und somit mich athletisch und technisch verbessern kann und wieder einen Schritt nach vorne mache. Ein Ziel wäre es, bei einem Europacuprennen auf dem Podest zu stehen. Ein Traum natürlich Weltcuprennen zu bestreiten, doch bis dahin muss ich noch sehr viel arbeiten.

Ich möchte die Gelegenheit nützen, mich bei allen zu bedanken, die mich schon von klein auf unterstützt und mir geholfen haben, dies zu erreichen, wo ich jetzt bin.

Bericht und Interview für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner

Nadia Delago bei der "Arbeit" (Foto: www.sciclub70.com)
Nadia Delago bei der „Arbeit“ (Foto: www.sciclub70.com)

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