20 Mai 2020

Paukenschlag: Lauberhornrennen 2021/22 aus dem Weltcupkalender gestrichen.

Paukenschlag: Lauberhornrennen 2021/22 aus dem Weltcupkalender gestrichen.
Paukenschlag: Lauberhornrennen 2021/22 aus dem Weltcupkalender gestrichen.

Der Ski Weltcup könnte in absehbarer Zeit eines seiner traditionsreichsten Rennen einbüßen. Zwischen dem Schweizer Skiverband und dem Organisationskomitee des Lauberhornrennens in Wengen fliegen die Fetzen. Das hat zur Folge, dass der Ort im Berner Oberland, gelegen in der erhabenen Bergwelt um Mönch, Eiger und Jungfrau, im Ski Winter 2021/22 nicht mehr auf der Weltcup Landkarte erscheinen wird.

Diese Streichung wurde von Swiss Ski am heutigen Tag bei der online durchgeführten FIS-Alpinsitzung in die Wege geleitet. Seit Ernst Gertsch im Jahr 1930 das Rennen begründete, finden in Wengen Rennen statt. Die Fahrten am Lauberhorn gehören wie jene in Gröden, Garmisch-Partenkirchen, Kitzbühel oder auch Val d’Isère zu den Klassikern. Eine Streichung im bevorstehenden Winter ist nicht machbar, weil der Kalender schon vom FIS-Vorstand genehmigt wurde.

Mit etwa 4,5 Kilometern Länge und einer Fahrtzeit von knapp zweieinhalb Minuten ist sie auch die längste Abfahrt im Weltcup. Bei annähernd 160 km/h Höchstgeschwindigkeit bleibt nicht nur dem Zuschauer vor den Bildschirmen oftmals das Herz stehen.

Swiss-Ski nimmt Stellung zur Streichung der Lauberhornrennen 2021/22 aus dem FIS-Long-Term-Kalender:

Im Bereich der Vermarktung bestehen zwischen Swiss-Ski und den Internationalen Lauberhornrennen Wengen seit einiger Zeit Meinungsverschiedenheiten. Swiss-Ski kann die vom Organisationskomitee in Wengen gestellten finanziellen Forderungen nicht erfüllen. «Diese zusätzliche rund 1 Million Franken pro Jahr, die das OK Wengen fordert, würden ansonsten dem Sport, sprich unseren Athletinnen und Athleten, sowie unserem Nachwuchs fehlen», so Bernhard Aregger, CEO von Swiss-Ski.

Da es sich um ein laufendes Verfahren vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS handelt, können diesbezüglich keine weiteren Auskünfte erteilt werden.

Aufgrund dieses Sachverhaltes hat Swiss-Ski im FIS-Long-Term-Kalender 2021/22 den eigentlichen Lauberhorn-Termin mit dem Platzhalter „SUI“ versehen. Die Vergabe der Ski Weltcup Rennen liegt in der Verantwortung der nationalen Verbände; für die Rennen in der Schweiz folglich bei Swiss-Ski.

Da sich Swiss-Ski in einem laufenden Verfahren befindet, sieht sich der Verband gezwungen, die damit ab 2022 verbundenen Risiken zu minimeren. Mit dem Schritt, Wengen aus dem Long-Term-Kalender der FIS zu nehmen, übernimmt Swiss-Ski seine Verantwortung. Es geht für den Verband darum, dass auch in Zukunft attraktive Weltcuprennen unter wirtschaftlich guten Voraussetzungen in der Schweiz – auch am Lauberhorn – stattfinden können.

Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner

Quellen: laola1.at, eigene Recherchen

Verwandte Artikel:

Franjo von Allmen bleibt ein HEAD Worldcup Rebel
Franjo von Allmen bleibt ein HEAD Worldcup Rebel

Franjo von Allmen, der aufstrebende Speed-Pilot aus der Schweiz, setzt seine Karriere als Teil des HEAD Worldcup Rebels fort. Nachdem er bereits seit seiner Jugend auf Ausrüstung von HEAD vertraut, hat er nun seinen Vertrag mit dem renommierten Skiausrüster erneuert. Diese Zusammenarbeit trägt Früchte, denn im Januar erreichte von Allmen einen herausragenden Meilenstein in seiner… Der Weg zur Spitze: Franjo von Allmen bleibt ein HEAD Worldcup Rebel weiterlesen

Wachsende Kritik an Johan Eliasch: FIS-Präsidenten im Kreuzfeuer der Kritik
Wachsende Kritik an Johan Eliasch: FIS-Präsidenten im Kreuzfeuer der Kritik

Die Führung von Johan Eliasch als Präsident des Internationalen Skiverbandes (FIS) steht zunehmend in der Kritik. Nicht nur die Absage der Ski Weltcup Abfahrten am Matterhorn, ein Prestigeprojekt Eliaschs, sondern auch seine umstrittenen Entscheidungen und der Führungsstil haben Unmut in der Ski-Welt hervorgerufen. Die anhaltenden Herausforderungen, von zahlreichen Renn-Absagen über Verletzungen bis hin zu Diskussionen… Wachsende Kritik an Johan Eliasch: FIS-Präsidenten im Kreuzfeuer der Kritik weiterlesen

Die Bilanz der ÖSV-Damen: Assinger sieht Stärken und setzt neue Ziele
Die Bilanz der ÖSV-Damen: Assinger sieht Stärken und setzt neue Ziele

Nach einem erfolgreichen Abschluss der Ski Weltcup Saison in Saalbach-Hinterglemm, bei dem die ÖSV-Damen nicht nur die kleine Kristallkugel in der Abfahrt durch Cornelia Hütter gewannen, sondern auch den Sieg im Nationencup sicherten, blickt Chefcoach Roland Assinger auf eine triumphale erste Saison zurück. „Diesen Zug kann man nicht bremsen,“ äußerte sich Assinger optimistisch über den… Die Bilanz der ÖSV-Damen: Assinger sieht Stärken und setzt neue Ziele weiterlesen

Der Kampf um die große Kugel: Brignone hinterfragt Shiffrins Engagement
Der Kampf um die große Kugel: Brignone hinterfragt Shiffrins Engagement

Nachdem die Ski Weltcup Saison zu Ende gegangen ist, sorgt Federica Brignone für Diskussionen. Die italienische Skirennläuferin, die den zweiten Platz im Gesamtweltcup belegte, äußerte sich in einem Interview kritisch über die Leistung von Mikaela Shiffrin. Brignone glaubt, dass Shiffrin, in dieser Saison nicht mit vollem Einsatz um den Sieg im Gesamtweltcup gekämpft hat. Brignone… Der Kampf um die große Kugel: Brignone hinterfragt Shiffrins Engagement weiterlesen

Neues Kapitel: Giuliano Razzoli - Vom Olympiasieger zum Familienvater (Foto: © Giuliano Razzoli / Instagram)
Neues Kapitel: Giuliano Razzoli - Vom Olympiasieger zum Familienvater (Foto: © Giuliano Razzoli / Instagram)

Nachdem er seine letzte Saison im Ski Weltcup beendet hatte, erlebte der italienische Skirennläufer Giuliano Razzoli das größte Glück seines Lebens. Razzoli und seine Frau Elisa wurden am Montagvormittag zum ersten Mal Eltern. Ihr Sohn Emanuele kam um 9.55 Uhr zur Welt, wie der italienische Wintersportverband (FISI) mit Freude verkündete. Für Razzoli, den Slalom-Olympiasieger von… Neues Kapitel: Giuliano Razzoli – Vom Olympiasieger zum Familienvater weiterlesen

Banner TV-Sport.de