22 März 2016

Peter Fill im Skiweltcup.TV-Interview: „Auch mein Sohn Leon ist heiß auf die Kugel!“

© Helmuth Rier/www.fotorier.it / Peter Fill im skiweltcup.tv-Interview: „Auch mein Sohn Leon ist heiß auf die Kugel!“
© Helmuth Rier/www.fotorier.it / Peter Fill im skiweltcup.tv-Interview: „Auch mein Sohn Leon ist heiß auf die Kugel!“

Kastelruth – Die abgelaufene Ski-Saison war für den Südtiroler Speedspezialisten Peter Fill aus Kastelruth eine Traumsaison. Der Super-G-Vizeweltmeister von 2009 gewann nicht nur den Klassiker auf der „Streif“ in Kitzbühel, sondern am Ende des langen Ski-Winters auch die kleine Kristallkugel im Abfahrtsweltcup.

Wir von skiweltcup.tv unterhielten uns mit dem bodenständigen und sympathischen Zeitgenossen, ob er schon den Gewinn der kleinen Kugel realisiert hat. Des Weiteren sprach er über das Verletzungspech seiner schärfsten Konkurrenten á la Aksel Lund Svindal. Abgerundet wurde das Interview mit einer Selbstbeschreibung.

skiweltcup.tv: „Peter, die azurblaue Skinationalmannschaft hat urlange auf den Gewinn der kleinen Abfahrtskugel warten müssen. Zum Schluss kämpfte sogar Teamkollege Domme Paris mit dir um die begehrte Trophäe. Hast du den Erfolg schon realisieren können?“

Peter Fill: „Ja, ich habe es schon realisiert. Man konnte sich ja auch ein wenig darauf vorbereiten. Der Druck war groß, und es war nicht leicht, damit umzugehen. Doch am Ende der langen Saison weiß man, was man erreicht hat. Zum teaminternen Duell mit Dominik möchte ich sagen, dass es für die Trainer und das Team super war, denn wir hatten beide gute Saisonen und es beide verdient, die Kugel zu holen. Ich bin froh, dass es am Ende für mich gut ausgegangen ist. Domme wird auch noch seine Kugel holen, davon bin ich überzeugt. “

skiweltcup.tv: „Wo steht nun die kleine Kristallkugel? Hast du sie vor den Händen deines Sohnes versteckt oder gar im Safe der Bank von Kastelruth sicher verstaut?

Peter Fill: „Die Kugel steht daheim, aber so weit oben, dass mein Sohn Leon nicht drankommt. Er hat den ganzen Rummel um die Kugel mitbekommen. Und er wollte die Kugel haben und damit spielen. Aber das Risiko, dass sie kaputtgeht, ist zu groß, und so bekommt er sie nur unter der Aufsicht von meiner Frau und mir!“

© Archivio FISI / Peter Fill (ITA) (Pier Marco Tacca - Pentaphoto)
© Archivio FISI / Peter Fill (ITA) (Pier Marco Tacca – Pentaphoto)

skiweltcup.tv: „Franz Klammer meinte in Bezug auf die schweren Verletzungen, dass die hohe Steifigkeit der Rennschuhe schuld daran sei. Worauf führst du das Ganze zurück?

Peter Fill: „Nun, Verletzungen hat es im Skirennsport immer gegeben. Es ist so, dass wir schon ans Limit und auch ein wenig darüber hinaus gehen. Manchmal geht es gut, und trotzdem kann schnell etwas passieren. Oft sind die Bedingungen wie bei der Besichtigung anders, denkt man an die Schnee- oder die Sichtverhältnisse. Bei der hohen Geschwindigkeit wird der ganze Körper extrem belastet. Und wenn dann etwas passiert, ist halt das Verletzungsrisiko hoch. “

skiweltcup.tv: „Mit welchen Hoffnungen und Erwartungen gehst du jetzt als frischgebackener Abfahrtsweltcupsieger in den WM-Winter 2016/17?“

Peter Fill: „Die Vorbereitungen auf den nächsten Winter haben eigentlich schon begonnen. Bei den Italienmeisterschaften will ich schon etwas Material testen und nicht jetzt die schnellsten Skier auspacken. Im Sommer stehen neben der Geburt unseres zweiten Kindes jede Menge Termine an. Außerdem will ich auch in der nächsten Saison gut fahren und die Leistungen in den Trainings beispielsweise in Beaver Creek auch im Rennen abrufen. Die guten Ergebnisse geben mir Mut und Selbstvertrauen. Auf meiner Lieblingsstrecke n Wengen möchte ich einmal gewinnen. Und auch wäre es schön, wieder in Kitzbühel zu siegen und die kleine Kugel einzuheimsen. Doch das wird sehr schwer. Dann haben wir noch die Weltmeisterschaft und die Olympischen Spiele, man sieht, ich habe noch lange nicht alles erreicht, was ich gewinnen kann.“

skiweltcup.tv: „Über deinen Teamkollegen Christof Innerhofer sagte man, er sei gnadenlos und technisch herausragend. Mit welchen skifahrerischen Eigenschaften würdest du dich selbst beschreiben?“

Peter Fill: „Im Flachteil, in dem ich nicht so schnell war, habe ich einen gewaltigen Schritt nach vorne gemacht. Mein Servicemann hat mir mitunter Raketen vorbereitet. Zudem habe ich durch meine Familie sehr viel zur inneren Ruhe erhalten. Sie gibt mir Kraft, und das ist im Sport auch wichtig. Skifahrerisch würde ich mich eher mit meinem Vorbild Lasse Kjus beschreiben. Wir haben einen ähnlichen Stil und fahren sanft und mit Gefühl. Dass diese Charaktere auch Erfolge mit sich bringen, das hat man in der abgelaufenen Saison gesehen.“

Bericht und Interview für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner

© Archivio FISI / Abfahrsweltcupsieger Peter Fill (ITA) (Giova Auletta/Pentaphoto)
© Archivio FISI / Abfahrsweltcupsieger Peter Fill (ITA) (Giova Auletta/Pentaphoto)

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