15 Februar 2020

Fedrica Brignone: „Es ist wie im echten Leben – manchmal gewinnt man und manchmal lernt man dazu.“

Fedrica Brignone: „Es ist wie im echten Leben - manchmal gewinnt man und manchmal lernt man dazu."
Fedrica Brignone: „Es ist wie im echten Leben – manchmal gewinnt man und manchmal lernt man dazu.“

Die Italienerin Federica Brignone ging heute als große Favoritin in den Riesenslalom der Damen in Kranjska Gora. Am Ende musste sich die  29-Jährige mit dem achten Platz anfreunden. In Abwesenheit von Mikaela Shiffrin hat die Mailänderin eine Chance liegen gelassen, um den Rückstand im Gesamtweltcup auf die US-Amerikanerin deutlich zu verringern, bzw. im Riesenslalom-Weltcup auszubauen.

Bereits im ersten Durchgang hatte Brignone Probleme auf der eisigen Piste. Auch im Finallauf zeigte die ansonsten technisch brillierende Italienerin eine unsichere Fahrt.

„Es war für mich heute ein unheimlich schwieriges Rennen. Im ersten Durchgang hatte ich vielleicht etwas zu viel Respekt vor der eisigen Piste. Im Finaldurchgang wollte ich richtig pushen, aber ich konnte es auf der Piste nicht umsetzten. In den letzten Tagen war ich krank, aber das will ich nicht als Ausrede gelten lassen. Ich habe alles versucht. Aber es ist wie im echten Leben – manchmal gewinnt man und manchmal lernt man dazu.“

Brignone will nicht von Druck sprechen, aber die Belastungen der „Vielfahrerin“ zerren an den Kräften. Bereits morgen geht sie beim Slalom wieder an den Start. Sie geht ohne Erwartungen ins Rennen, und will den Spezialslalom zur Vorbereitung auf die Kombination in Crans Montana nutzen.

Es sind nur noch fünf Wochen bis zum Saisonfinale in Cortina d’Ampezzo. Aber gerade nach den anstrengenden Wochen die hinter den Athletinnen liegen, müssen die Rennläuferinnen auf ihren Körper hören. Bei einer Überbeanspruchung treten nicht nur körperlichen Probleme auf, sondern auch die Frische im Kopf schwindet. Fehlende Konzentration, körperliche Überbeanspruchung und die Schneebedingungen im Frühjahr, ist eine gefährliche Mischung, die nicht selten eine schwere Verletzung mit sich bringen kann.

Der Streß wird in den nächsten Tagen nicht weniger. Nach den Rennen in Slowenien geht es am kommenden Wochenende in der Schweiz weiter. Bereits am Donnerstag steht in Crans Montana das erste und einzige Abfahrtstraining für die Abfahrten am Freitag (Ersatz Rennen für Sotschi / Rosa Kuthor) und Samstag auf dem Programm. Am Sonntag wird das Wochenende, auf dem sonnenreichen Hochplateau hoch über dem Rhonetal, mit einer Kombi abgeschlossen. Nach ihrem Sieg bei der bisher einzigen Kombination in Altenmarkt-Zauchensee, geht die Italienerin mit dem roten Trikot der Disziplinen-Führenden an den Start.

Im Riesenslalom Weltcup führt, nach sechs von neun Rennen, weiterhin Federica Brignone mit 407 Punkten. Petra Vlhova (333) konnte den Rückstand etwas verringern und ist an Mikaela Shiffrin (314) vorbeigezogen. In den Kampf um die kleine Riesentorlaufkugel können auch noch Marta Bassino (309) und Alice Robinson (300) eingreifen.

Im Gesamtweltcup liegt, nach dem Riesentorlauf von Kranjska Gora, weiterhin Mikaela Shiffrin mit 1225 Punkten in Führung. Federica Brignone konnte am Samstag 32 Punkte aufholen, weist aber immer noch einen Rückstand von 113 Weltcuppunkten auf. Petra Vlhova (891), die mit Platz zwei 80 Weltcuppunkte einfahren konnte, rückte dem Führungsduo etwas näher. Auf Shiffrin fehlen der Slowakin aber immer noch 334 Weltcuppunkte.

Wann Mikaela Shiffrin wieder ins Renngeschehen eingreifen wird steht noch nicht fest. US-Team-Trainer Magnus Andersson erklärte am Freitagabend: „Derzeit haben wir keine Informationen wann Mikaela wieder nach Europa kommt. Darum können wir auch nicht über die Rückkehr in den Ski Weltcup spekulieren.“ Laut inoffiziellen Informationen soll Shiffrin in den USA aber das Training wieder aufgenommen haben. Wann die 24-Jährige aber wieder auf die internationale Bühne zurückkehren wird, kann niemand sagen.

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