12 Januar 2022

Scharfe Kritik von Victor Muffat-Jeandet gegenüber der FIS

Victor Muffat Jeandet freut sich auf die neue Ski Weltcup Saison
Victor Muffat Jeandet freut sich auf die neue Ski Weltcup Saison

La Motte-Servolex – Die Slalom-Farce von Zagreb hat mit dem französischen Edeltechniker Victor Muffat-Jeandet ein Opfer mit sich gebracht. Der Angehörige der Equipe Tricolore kam bei unfairen, wenn nicht sogar irregulären Bedingungen zu Sturz. Dabei brach sich der 32-Jährige das Wadenbein. Der Traum von seiner zweiten Olympiateilnahme zerplatzte wie eine Seifenblase. Bald begibt er sich unters Messer, ehe eine lange Rehabilitationsphase auf ihn wartet. Auf den sozialen Medien veröffentlichte der Mann aus Frankreich ein Wutschreiben und sparte nicht mit Kritik:

„All die monatelange Arbeit, all die Stunden auf Skiern, im Kraftraum, bei den Workouts, schwitzend, leidend – und dann ist alles weg. So eine Verschwendung. Ich hatte in meinem Skischuh sofort ein ungutes Gefühl. Mein Wadenbein war gebrochen. Ich werde nun operiert und auf mich wartet eine monatelange Pause.“

Es ist klar, dass Muffat-Jeandets Stimmung im Keller ist. Und auch gegen den Weltskiverband FIS holt der Franzose zum Rundumschlag aus:

„Ich habe in meinem Sport immer Risiken in Kauf genommen. Ich hatte Verstauchungen, Brüche, Operationen, es hätte zu jeder Zeit passieren können, überall, und es hätte noch schlimmer kommen können. Aber es bringt dich zum Nachdenken, wenn du in einem Slalom, mit Startnummer 19 praktisch auf Gras fährst, und dich das erste Mal in 20 Jahren ernsthaft verletzt.

Sehr, sehr wenige Leute wissen, wie groß der tägliche Aufwand ist, damit man im Starthaus stehen kann. Auch die FIS weiß es anscheinend nicht. Sie hat nun schon eine ganze Weile die Athleten und die Leute, die drumherum sind, nicht richtig respektiert oder sich darum gekümmert. Da wäre zum Beispiel das Management des Slaloms in Zagreb (zuerst Absage, dann Warten, dann auf den nächsten Tag verschoben, dann schneit es auf die gesalzene Piste, dann geht’s los, dann wird abgebrochen). Da wäre auch der Kalender (3, 4 oder 5 Rennen in der gleichen Woche und lange Reisestrapazen für diejenigen, die keinen Jet oder Helikopter haben. Viel Spaß an dieser Stelle den jungen Skifahrern, die einmal in mehreren Disziplinen fahren wollen, es wird nicht besser).

Da wären Regeländerungen, die man uns erst unmittelbar vor dem ersten Rennen mitgeteilt hat. Oder da wäre das Corona-Management. Ich respektiere die strikten Regeln in der Blase, bin aber in einem Hotel geparkt, in dem Leute von überall kommen und gehen, ohne kontrolliert zu werden – nicht einmal im Fitnessstudio.

Ich beschuldige hier niemanden, ich suche keine Verantwortlichen, ich bin nicht verbittert. Ich bin ins Rennen mit voller Überzeugung gestartet, niemand hat mich gezwungen, das zu tun. Ich mache hier lediglich eine Beobachtung, und damit müssen wir uns auseinandersetzen. Und das immer mehr. Ich versuche nicht länger, das System zu verändern, weil es sich nie ändern wird. Die ‚Show‘ wird weitergehen, auch mit anderen ‚Bauernopfern‘, es wird neues ‚Kanonenfutter‘ kommen, um die multiplen Interessen, die über dem Sport stehen, zu befriedigen. Du hast das zu akzeptieren, wenn du Teil des Spiels sein willst.“

Es ist klar, dass die Nachricht des Skirennläufers nicht allen passen wird. Das letzte Wort wird hier noch nicht gesprochen sein.

Der Herren Ski Weltcup Kalender der Saison 2021/22  

Der Damen Ski Weltcup Kalender der Saison 2021/22  

Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner

Quelle: Social Media Victor Muffat-Jeandet

 

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