Die Schweiz steht vor einem historischen Moment im alpinen Skisport. Mit vier Siegen in den letzten vier Weltcup-Abfahrten haben die Schweizer Athleten die Konkurrenz dominiert. Niels Hintermann, Justin Murisier, Marco Odermatt und Alexis Monney haben diese Erfolge eingefahren und könnten nun gemeinsam einen Rekord einstellen, der seit 1992 unerreicht ist. Sollte ein weiterer Schweizer am Samstag die Abfahrt in Wengen gewinnen, wäre dies der fünfte aufeinanderfolgende Abfahrtssieg eines Teams, eine Leistung, die zuletzt der Schweiz im Jahr 1988 gelungen ist.
Marco Odermatt: Die Jagd nach weiteren Rekorden
Marco Odermatt, der Superstar des Schweizer Teams, hat in der letzten Saison beide Abfahrten in Wengen für sich entschieden. Ein erneuter Sieg würde ihm nicht nur den Hattrick in Wengen bescheren, sondern ihn auch in die Liga von Legenden wie Franz Klammer und Beat Feuz katapultieren, die jeweils drei Siege am Lauberhorn feiern konnten. Doch Odermatt geht mit noch größeren Ambitionen ins Rennen: Er könnte mit einem weiteren Podestplatz seinen 79. Platz in der ewigen Bestenliste der Weltcup-Herren erreichen und mit Bode Miller gleichziehen.
LIVE: Abfahrt der Herren am Lauberhorn in Wengen – Startliste und Liveticker – Startzeit 12:30 Uhr
Vincent Kriechmayr: Der Österreicher im Rennen um die Krone
Neben Odermatt ist Vincent Kriechmayr ein weiterer Top-Favorit. Der Österreicher hat die Abfahrt in Wengen bereits zweimal gewonnen (2019 und 2022) und hat die Chance, den Rekord von drei Lauberhorn-Siegen einzustellen. Kriechmayr hat in jeder Saison seit 2017 mindestens einen Weltcupsieg erzielt und will diese Serie auch 2025 fortsetzen. Der Druck ist hoch, doch der erfahrene Abfahrer hat bewiesen, dass er mit solchen Erwartungen umgehen kann.
Schweizer Breite im Feld
Mit Lauberhorn Super-G Sieger Franjo von Allmen hat die Schweiz einen weiteren heißen Kandidaten. Der junge Athlet war in den letzten beiden Abfahrten jeweils Zweiter und könnte diesen Lauf fortsetzen. Sein bisher bestes Ergebnis in Wengen war Rang 14 im Vorjahr, doch seine aktuelle Form macht ihn zu einem ernstzunehmenden Herausforderer. Auch Alexis Monney, der überraschende Sieger von Bormio, hofft auf eine Fortsetzung seines Höhenflugs.
Weitere Anwärter und Außenseiter
Der Kanadier Cameron Alexander, der in Bormio auf das Podium fuhr, könnte erstmals in der Schweiz in die Top 10 vorstoßen. Bisher war sein bestes Ergebnis auf Schweizer Schnee ein 19. Platz in Wengen im Jahr 2020. Der Italiener Christof Innerhofer, der die Lauberhorn-Abfahrt 2013 gewann, zählt mit seinen 40 Jahren zu den erfahrensten Fahrern im Feld. Neben diesen Namen gibt es weitere Außenseiter wie Adrian Smiseth Sejersted und Dominik Paris, die für Überraschungen sorgen könnten.
Die Strecke: Die ultimative Herausforderung
Die Lauberhornstrecke ist mit 4,45 Kilometern die längste Abfahrt im Weltcup. Schlüsselstellen wie der Hundschopf, die Minschkante und der Traversenschuss stellen höchste Ansprüche an Technik und Mut der Athleten. Mit einer Fahrzeit von über zweieinhalb Minuten fordert die Strecke nicht nur die physische, sondern auch die mentale Stärke der Fahrer.
Fazit und Ausblick
Die Voraussetzungen für ein spektakuläres Rennen könnten nicht besser sein. Die Schweizer wollen vor heimischem Publikum Geschichte schreiben, während internationale Stars wie Kriechmayr und Innerhofer alles daran setzen, den Gastgebern die Show zu stehlen. Mit perfekten Wetterbedingungen und einer präparierten Strecke steht einem epischen Kampf um die Krone von Wengen nichts im Wege.
Offizieller FIS Skiweltcup Kalender der Herren Saison 2024/25
Offizieller FIS Skiweltcup Kalender der Damen Saison 2024/25