7 Oktober 2019

Ski-Weltcup Saison 2019/20: Das Jahr eins ohne Marcel Hirscher

Ski-Weltcup Saison 2019/20: Das Jahr eins ohne Marcel Hirscher
Ski-Weltcup Saison 2019/20: Das Jahr eins ohne Marcel Hirscher

Sölden – Viele haben bereits darauf hingewiesen, dass sich der kommende Ski Weltcup Winter unweigerlich mit einem neuen Bild präsentieren. Spannung ist angesagt, nach dem Aksel Lund Svindal, Felix Neureuther, Erik Guay, Thomas Fanara und zuletzt Marcel Hirscher ihre Skier in die Ecke gestellt haben. Das Karriereende des Österreichers, der in den letzten acht Saisonen immer den Gesamtweltcup und einhergehend die große Kristallkugel gewonnen hat, hat die Skiwelt auf den Kopf gestellt.

In knapp drei Wochen beginnt der neue Winter. In Sölden tragen die Frauen und die Herren einen Riesenslalom aus. Doch wer kann in die Fußstapfen Hirschers treten. Im Slalom könnte die Antwort auf die Frage schlechthin auf Henrik Kristoffersen fallen. Hirscher sammelte in 33 Rennen in den letzten drei Jahren 2395 Punkte. Der Norweger kam auf 1801 Zähler; dahinter lauern mit Respektabstand Daniel Yule (1180), Michael Matt aus Österreich (1058) und André Mhyrer (1044) aus Schweden. Erst dann folgen der Südtiroler Manfred Mölgg, der Eidgenosse Ramon Zenhäusern, der Franzose Alexis Pinturault, der Brite Dave Ryding und der Italiener Stefano Gross. Nicht vergessen dürfen wir Pinturaults Teamkollege Clement Noel, der in der letzten Saison als Jungstar gute Ergebnisse erzielte, in der Disziplinenwertung Zweiter wurde und der verhinderte, dass Hirscher mit 70 Weltcupsiegen abtrat. Um die kleine Kugel werden wohl Pinturault, Kristoffersen und Noel kämpfen.

Im Riesenslalom war Hirscher noch überlegener. Der Salzburger sammelte in 26 Rennen 2133 Punkte, 700 mehr als Kristoffersen (1419) und fast doppelt so viele wie Pinturault (1237). Viele wollen das entstandene Vakuum im Riesentorlauf-Weltcup ausnutzen. Es bleibt spannend, wer im RTL die Nachfolge des Salzburger antreten wird. Die besten Chancen muss man auch hier Riesenslalom-Weltmeister Henrik Kristoffersen und Alexis Pinturault einräumen. Aber auch Manuel Feller aus Tirol hat gute Chancen, ebenso der Italiener Luca De Aliprandini, der Swiss-Ski-Athlet Loic Meillard, der Slowene Zan Kranjec oder der DSV-Starter Stefan Luitz.

Im Super-G holte der Norweger Kjetil Jansrud in den letzten drei Jahren 1110 Zähler. Dahinter lauert mit dem Südtiroler Dominik Paris (794), Vincent Kriechmayr aus Österreich, Jansruds Teamkollegen Aksel Lund Svindal und dem Österreicher Hannes Reichelt (719) ein schlagfertiges Quartett. Man kann davon aus gehen, dass Paris, Jansrud und Kriechmayr um die kleine Kugel kämpfen werden.

In den letzten drei Abfahrtssaisonen hat Beat Feuz (1481) aus der Schweiz am meisten Punkte gesammelt. Paris (1277) liegt auf Rang zwei. Dahinter folgen mit Respektabstand der mittlerweile zurückgetretene Norweger Svindal (952) und sein Kollege Jansrud (934). Kriechmayr und Kilde wollen Feuz und Paris in der kommenden Saison das Leben schwer machen.

Im Kampf um die große Kugel war Hirscher der Dominator schlecht hin. Man wird sehen, ob es irgendwann wieder so einen Athleten wie den Österreicher geben wird. Kurz- bis mittelfristig wird das Feld zusammenrücken. Trotzdem will jeder die Lücke, die der 30-jährige Salzburger hinterlässt, schließen. Jeder ist konzentriert und will viele Zähler sammeln. Jansrud, Paris und Feuz können überraschen, doch der Kalender spricht eher die Technikspezialisten an. Aber die müssen erstmals konstant punkten. Sonst ist es leicht möglich, dass 22 Jahre nach dem Franzosen Luc Alphand ein Speedspezialist die Gesamtwertung gewinnt, ohne in den technischen Disziplinen sein Können zu zeigen. Doch das ist höchstwahrscheinlich ein Ding der Unmöglichkeit.

Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner

Quelle: www.fantaski.it

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