12 Februar 2021

Ski-WM 2021: Dominik Paris beim 1. Abfahrtstraining mit Bestzeit und Torfehler, Österreicher und Deutsche präsentieren sich stark

Dominik Paris findet, dass die Kurssetzung nicht WM würdig ist.
Dominik Paris findet, dass die Kurssetzung nicht WM würdig ist.

Cortina d’Ampezzo – Am heutigen Freitag wurde das erste Training, welches für viel Diskussionen sorgte, zur WM-Abfahrt der Herren ausgetragen. Dabei zeigte der Südtiroler Dominik Paris seine ganze fahrerische Klasse. In einer Zeit von 1.40,78 Minuten knallte er eine überlegene Bestzeit, wenngleich mit Torfehler, in den Schnee. Die Österreicher Max Franz (+1,58) und Otmar Striedinger (+1,78) belegten die Positionen zwei und drei.

 

Alle Informationen zur WM-Abfahrt der Herren am Samstag – Bitte hier klicken

 

Update: Was ist denn da los? Der Deutsche Simon Jocher, sicher beflügelt vom Super-Ergebnis seines Mannschaftskollegen Romed Baumann im WM-Super-G, fuhr hinter Paris auf Platz zwei. Sein Rückstand betrug 1,56 Sekunden. Der mit Nummer 35 ins Training gegangene DSV-Mann hatte jedoch einen Torfehler.

 

Dominik Paris: „Ich muss ganz ehrlich sagen, das ist nicht WM würdig. Das hat mit Abfahrt wenig zu tun. Es ist von meiner Seite aus nicht richtig, weil eine Abfahrt soll offene Kurven haben, und nicht so drehende Tore. Mir tut es im Herzen weh, wenn ich solche Kurssetzungen sehe. Ich hoffe die FIS reagiert noch, da wir ja morgen noch ein Training haben. Ich denke dass viele Athleten dafür sind, dass wir die Tore aufmachen, und vielleicht kurz vor dem Sprung etwas einbremsen. Aber schon sechs Tore vorher das Tempo rausnehmen, da hängt es einem fast die Bandscheibe aus. Das finde ich nicht gut. Es sollte auch für die Zuschauer etwas sein, dass mit Abfahrtssport zu tun hat.“

 

Daten und Fakten zur SKI WM 2021 –
Die WM Abfahrt der Herren in Cortina

FIS-Startliste: 1. Abfahrtstraining in Cortina
FIS-Liveticker: 1. Abfahrtstraining in Cortina
FIS-Endstand: 1. Abfahrtstraining in Cortina
FIS-Startliste: 2. Abfahrtstraining in Cortina
FIS-Liveticker: 2. Abfahrtstraining in Cortina
FIS-Endstand: 2. Abfahrtstraining in Cortina
FIS-Startliste: WM-Abfahrt der Herren in Cortina
FIS-Liveticker: WM-Abfahrt der Herren in Cortina
FIS-Endstand: WM-Abfahrt der Herren in Cortina

Bei der WM werden keine Punkte für den
Ski Weltcup und Nationencup vergeben

Gesamtweltcupstand der Herren 2020/21
Weltcupstand Abfahrt der Herren 2020/21

Nationencup: Herrenwertung
Nationencup: Gesamtwertung

** Alle Daten werden sofort nach Eintreffen aktualisiert

 

Der Franzose Johan Clarey (+1,79), mit 40 Lenzen der Senior im Feld, schwang als Vierter ab. Sehr gut präsentierte sich das DSV-Trio Andreas Sander (+1,84), Romed Baumann (+2,04) und Thomas Dreßen (+2,27), das sich auf den Positionen fünf, sechs und zehn einreihte. Besonders Baumann, im WM-Super-G ausgezeichneter Zweiter, scheint sich auf der Vertigne-Piste wohl zu fühlen. Dazwischen reihten sich der Italiener Matteo Marsaglia (+2,13) und der US-Amerikaner Jared Goldberg (+2,24) auf den Plätzen acht und neun ein.

Matthias Mayer (+2,31) landete als drittbester Athlet des Teams Austria – auch er ist wie Franz und Striedinger ein Kärntner – auf Position zwölf. Nicht nach Wunsch lief es für Beat Feuz aus der Schweiz. Der Führende in der Disziplinenwertung riss 2,40 Sekunden auf Paris auf und wurde 13. Daniel Hemetsberger (+2,53), der auf ein ÖSV-internes WM-Ticket hofft, belegte den 16. Platz. Die Eidgenossen Marco Odermatt (+2,63), sichtlich enttäuscht über seine Leistung im Super-G, und Carlo Janka (+2,93) schwangen auf den Positionen 18 und 23 ab.

 

Matthias Mayer: „Es ist nicht unbedingt notwendig dass man schon fünf Tore vorher das Tempo rausnimmt. Aber es ist jetzt so wie es ist. Man kann bei Möglichkeit die Tore noch etwas aufmachen, dass man etwas flüssiger zum Sprung hinkommt. Der Rest der Strecke ist eigentlich sehr anspruchsvoll. Wenn ich einen Wunsch frei hätte, würde ich mir wünschen, dass ich am Sonntag schnell bin. Aber ehrlich gesagt, denke ich dass sie Tore aufmachen, dass wir am Sonntag wenigstens einen kleinen Sprung haben.“

Beat Feuz: „Wir haben vor dem Sprung überhaupt kein Tempo mehr. Nach gestern, wo der Sprung sehr weit ging, war es heute extrem was man da gemacht hat. Ich glaube nicht, dass einer sagt es fühlt sich gut an. Unsere Skier sind auch nicht für so etwas gebaut. Ich kann nicht sagen, ob man jetzt nach dem 1. Training noch etwas ändert. Im Athleten-Chat wird es sicher am späten Nachmittag rund gehen. Ich bin trotzdem gut gelaunt. Ich finde die Streckenführung witzig, aber ob die Zuschauer zu hause das auch so sehen, glaube ich nicht. Die finden so etwas sicher nicht witzig.“

 

Vincent Kriechmayr (+2,92) aus Österreich, seines Zeichens frischgebackener Super-G-Weltmeister, ließ es heute etwas gemütlich angehen und zeigte auf Rang 21 wohl noch nicht alles, was in ihm steckt. Der routinierte Südtiroler Christof Innerhofer (26.; +3,15) landete hinter dem viertbesten Deutschen – und das war Dominik Schwaiger (+3,02) auf Position 24 – und dem Swiss-Ski-Vertreter Niels Hintermann (23.; +3,04) auf Platz 25.

 

Vincent Kriechmayr: „Das war heute mal etwas ganz neues. So eine Abfahrt bin ich noch nie gefahren. Aber ich glaube der Kurssetzer hatte nicht viele andere Möglichkeiten. Die Kurssetzung auf diesem Hang ist nicht einfach, weil man vor dem Sprung das Tempo drosseln muss. Aber ich denke dass morgen vielleicht einige Tore geöffnet werden, damit wir etwas mehr Geschwindigkeit beim Sprung haben. Schlussendlich wird es wieder Weltmeister geben, und ich denke dass die Favoriten auch hier vorne sein werden. Ganz egal auf welcher Kurssetzung wir hier runterfahren. Wenn wir heute ewig weit gesprungen wären, dann wäre Hannes Trinkl der Buhmann gewesen.“

Christof Innerhofer: „Gestern war Super-G, heute war Riesenslalom. Man hatte einfach zu viel Angst gehabt, dass wir zu weit runterspringen. Es wäre sicher nicht schlecht wenn man noch ein, zwei Tore versetzten würde, denn so springt man ja überhaupt nicht mehr. Johan Clarey hat gerade auch schon gesagt, man sollte das Tor, vor dem Sprung, zwei Meter weiter rein setzten. Bei den italienischen Meisterschaften war es wesentlich offener, und zum Ghedina Sprung hin viel flüssiger, aber auch einfacher. Ich denke Dominik hat bei seiner Fahrt protestiert, dass waren ihm zu viele Kurven, er fährt lieber geradeaus.“

 

Viele Rennläufer bei den Herren waren beim ersten „Zeittraining“ mit Torfehler unterwegs, so auch der Tagesschnellste Paris, der vor dem Ghedina Sprung die Ghedina-Schikane ausließ.

Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner

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