29 Januar 2018

Steven Nyman schaut trotz Kreuzbandriss zuversichtlich nach vorne

© saslong.org / Steven Nyman schaut trotz Kreuzbandriss zuversichtlich nach vorne
© saslong.org / Steven Nyman schaut trotz Kreuzbandriss zuversichtlich nach vorne

Sundance/Garmisch-Partenkirchen – Der erfahrene Abfahrer Steven Nyman erlitt am Donnerstag beim Trainingslauf in Garmisch-Partenkirchen eine schwere Knieverletzung und verpasst damit die bevorstehenden Olympischen Winterspiele 2018 in Südkorea. Nach der Veranstaltung bestätigte ein medizinisches Team in Bayern, dass sich Nyman einen Kreuzbandriss im rechten Knie zuzog. Somit ist seine Saison vorzeitig beendet.

Dies ist nicht das erste Mal, dass die selektive, holprige Kandahar-Strecke die Saison von Nyman beendet. Letztes Jahr hatte er sich in Garmisch eine schwere Verletzung im linken Knie zugezogen, als er mit hohem Tempo im Sicherheitsnetz landete. Er kämpfte sich durch einen zermürbenden Rehabilitationsprozess zurück und nahm einen konservativen Ansatz für sein Comeback, als er im Dezember in Gröden seine Rückkehr im Weltcup feierte. Der US-Amerikaner blickte in Richtung Südkorea und wurde in Kitzbühel 15.

Umso bitterer ist es für den Athleten, der gerade für seine vierten Olympischen Winterspiele nominiert wurde. In seiner Karriere fuhr er elfmal auf ein Weltcuppodest. Dreimal konnte er ein Rennen für sich entscheiden; und auf der Saslong fühlt er sich angesichts drei Siegen besonders wohl. Bei der Generalprobe im Hinblick auf Olympia belegte er bei der Abfahrt den dritten Rang in Jeongseon. Auch diese Strecke schien ihm zu liegen.

Nyman freute sich sehr über die Nominierung und wollte sogar um eine Medaille kämpfen, doch es hat nicht sollen sein. Auf den Tag genau ein Jahr nach seiner schweren Verletzung am linken Knie riss er sich das rechte Kreuzband. Eine positive Randnotiz: Da die Verletzung im Vergleich zur letztjährigen nicht so kompliziert ist, wird es etwas einfacher sein, zurückzukommen.

Im US-Team, das sich gerade auf Olympia vorbereitet, wird Nyman vermisst. Er ist der Anführer des Teams. Man ist stolz auf die Arbeit, die er geleistet hat. Er ist auch eine Führungspersönlichkeit und hat der Mannschaft eindrucksvoll bewiesen, was es heißt, hart zu arbeiten und Schritt für Schritt den Weg zurückzuschaffen.

Im Gegensatz zum Vorjahr erlitt er nur einen einfachen Kreuzbandriss. Kein Band oder der Knorpel sind verletzt. Während der Olympischen Spiele hätte er seinen 36. Geburtstag gefeiert, aber er feiert einen Tag früher, wenn er seinen Teamkollegen beim Skifahren in Pyeongchang zuschaut. Wenn alles nach Plan verläuft, will er schon bei den sommerlichen Trainingslagern wieder auf den Skiern stehen. Bis zur neuen Saison vergeht noch etwas Zeit, aber die Formkurve sollte bis dahin stimmen. Nyman schaut nach vorne und will bei der Ski-WM in Schweden an den Start gehen.

In der Zwischenzeit feuert er seine Teamkollegen und alle anderen Skirennläufer in Südkorea lautstark an. Er weiß, dass die US-Auswahl das Potenzial hat, etwas Gutes zu erreichen. Er dankt auch den Sponsoren, Betreuern, Kollegen, Freunden und seiner Familie für die Unterstützung.

Die Trainer zweifeln keine Sekunde und wissen, dass er noch einmal stärker zurückkehren wird. Das ganze Team ist auf Steven fixiert. Die Leute die ihn gut kennen sind sich sicher, dass er beim Weltcupauftakt wieder dabei sein wird und dann bei der Ski-WM unter der US-Flagge antreten wird. Man wünscht ihm jetzt schon alles Gute.

Ferner hat Nyman den Jungs den Weg geebnet. Sein Geist und seine Energie werden vermisst werden, aber er ist die ganze Zeit bei den jungen Athleten, so auch bei Jared Goldberg und Bryce Bennett. Goldberg ist schnell unterwegs und fährt intelligent. Bennett ist konstant unterwegs und machte in rennfahrerischer Hinsicht viele Fortschritte. Diese Entwicklung ist auch Nyman zu verdanken, der immer ein offenes Ohr für seine Teamkollegen hat. Er hilft gerne und nach dem Rennen am Samstag erzählte er, dass er stolz auf Bryce ist.

Auf der Abfahrtsstrecke hat das US-Team mehr als andere Mannschaften trainiert, und Bennett und Goldberg wollen diesen Vorteil nutzen. Auch wenn Nyman nicht dabei ist, will man sich gegenseitig unterstützen. Bode Miller und Daron Rahlves haben es vorgemacht, und man ist im US-Abfahrtsteam stolz auf die familiäre Bindung, die innerhalb der Mannschaft besteht. Außerdem ist es immer gut, wenn man sich gegenseitig „anschubst“ oder sozusagen pusht.

Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner

Quelle: usskiandsnowboard.org

 

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