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Der WM-Check der DSV Herren: Riesenslalom und Speed

Vielleicht kann Stefan Luitz die Topfahrer Hirscher und Pinterault in St. Moritz etwas ärgern.
Vielleicht kann Stefan Luitz die Topfahrer Hirscher und Pinterault in St. Moritz etwas ärgern.

Der letzte echte Leistungstest vor den Weltmeisterschaften in St. Moritz ist beendet. Das Weltcupwochenende in Garmisch-Partenkirchen und das City-Event in Stockholm verschafften einen Eindruck über die Formkurve der DSV-Herren. Skiweltcup.tv wirft einen Blick auf die DSV-Asse in den Disziplinen Riesenslalom sowie Abfahrt und Super G.

Riesenslalom Stefan Luitz

Nach seinem herausragenden dritten Platz im Riesenslalom in Garmisch-Partenkirchen ist Stefan Luitz der Mann der Stunde im DSV-Team. „Es war ein harter Kampf, ich bin überglücklich über das Podest. Es ist das schönste Podest für mich, weil ich es bei einem Heimrennen gefahren habe,“ so Luitz. Neben dem Deutschen, der seinen vierten Podestplatz bejubeln konnte, fuhr der Schwede Matts Olsson zum ersten Mal aufs Stockerl. Das Ergebnis vom Wochenende unterstreicht die Leistungsdichte in diesem Wettbewerb. Mit zwei guten Durchgängen ist bei der WM einiges zu holen. Das weiß auch Stefan Luitz, der aber alles auf eine Karte setzen muss. Wer mit angezogener Handbremse fährt, geht leer aus. Doch der Allgäuer zeigt sich konstant: Weiteren Plätzen in den Top 10 (Neunter in Alta Badia, Sechster in Val d’Isere), steht nur ein Ausfall gegenüber. Die Konstanz und die Form sind da. Er darf sich darauf freuen, als Geheimfavorit die Topfahrer Hirscher und Pinterault in St. Moritz etwas zu ärgern.

Felix Neureuther

Die Ergebnisse im Riesenslalom scheinen bei Felix Neureuther zu stimmen. Außer einem 16. Platz in Val d’Isere verzeichnete der Partenkirchner in diesem Winter nur Top acht Platzierungen. Einmal gelang ihm dabei der Sprung aufs Stockerl (dritter Platz zum Saisonauftakt in Sölden). Dieses Kunststück ist mit zwei beherzten Läufen auch bei der WM möglich. Für Neureuther dürfte dabei das Hauptaugenmerk auf dem zweiten Durchgang liegen, welcher ihm unteranderem in Garmisch das Treppchen kostete. Gelingt ihm da ein fehlerfreier Lauf, hat er bei der Vergabe der Medaillen ein Wort mitzureden. Jetzt muss für die WM nur noch das Knie fit werden.

Linus Strasser

Als Ersatzmann startete Linus Strasser beim Parallelslalom in Stockholm, heraussprang der erste Weltcup-Sieg seiner Karriere. Namhaften Fahrern wie Kristoffersen, Groß, Hargin und Pinterault fuhr der Münchner Löwe davon und konnte sich schließlich als insgesamt 11. deutscher Weltcupsieger in die Geschichtsbücher eintragen. Dieses positive Erlebnis kurz vor der WM ist enorm wichtig für Strasser, der in seiner gesamten Weltcupkarriere noch nie zwei Riesenslalomläufe ins Ziel brachte. Zweifellos liegen seine Stärken eher im Slalom. Doch Stockholm hat gezeigt, was passieren kann, wenn man einem Strasser die Außenseiterrolle zuschiebt. Man darf also gespannt sein.

Speed Disziplinen

Andreas Sander

Gemessen an den Ergebnissen kann Andreas Sander aus Ennepetal seine Leistungen der Vorsaison bestätigen. Ein guter 13. Platz auf der Streif und zwei Top 10 Platzierungen im Super G (Fünfter in Gröden, neunter Platz in Val D’Isere) sind diesen Winter hervorzuheben. Nach der Abfahrt in Garmisch stellte Sander fest: „Ich sehe, dass der Speed passt.“ Es gilt nun, die Platzierungen der Saison bei der WM zu bestätigen. Eine Medaille zu erwarten, ist wohl noch etwas früh. Aber wer weiß, vielleicht kann Sander überraschen? Es wäre die erste WM-Medaille seit Florian Eckerts drittem Platz 2001 in St. Anton.

Josef Ferstl

Im Großen und Ganzen verläuft die Saison von Josef Ferstl recht erfolgreich. Nachdem er die letzte Saison aufgrund eines Kreuzbandrisses frühzeitig beenden musste, machte der Oberbayer vor allem im Super G auf sich aufmerksam: in Santa Caterina fuhr er sein bestes Karriereergebnis im Weltcup ein (fünfter Platz), in Kitzbühel raste der 28jährige zu einem starken achten Platz. Nur in der Abfahrt muss Ferstl noch zulegen. Mit Blick auf die Teilzeiten ist die Geschwindigkeit da, allerdings müssen bei der WM grobe Fehler, wie zuletzt in Garmisch, vermieden werden. Dennoch: Gerade seine Form im Super G sollte Ferstl für die WM optimistisch stimmen

Thomas Dreßen

Dass Thomas Dreßen für die WM in St. Moritz nominiert wurde, ist für den jungen Rennfahrer schon ein toller Erfolg. Mit einem starken 17. Platz im Super G in Gröden machte der Mittenwalder in dieser Saison auf sich aufmerksam. Zu hoch sollten die Erwartungen an den zweimaligen Vize-Junioren-Weltmeister nicht sein. Die Erfahrungen, die er bei seiner ersten WM St. Moritz sammeln wird, sind für seine weitere Karriere goldwert. Thomas Dreßen ist der Mann der Zukunft.

Bericht für Skiweltcup.TV: Christoph Wichmann

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