Am Mittwoch, 13. Dezember, wird in Obereggen wieder ein Großteil der Slalom-Weltelite erwartet. Der prestigeträchtige Europacupslalom, der auf eine 33-jährige Tradition zurückblickt und damit das älteste Europacuprennen überhaupt ist, geht zum zweiten Mal auf der „Maierlpiste“ über die Bühne. Bei der Premiere im vergangenen Jahr erntete die bis zu 55 Prozent steile Piste viel Lob vonseiten der Athleten, Trainer und Funktionäre. Die „Maierlpiste“ überwindet auf 1,6 Kilometern Länge 433 Höhenmeter und befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft zur „Oberholzpiste“, wo der Europacup 32 Jahre lang ausgetragen wurde.
Obereggen ist ein Veranstaltungsort mit Renngarantie, denn seit der ersten Ausgabe 1983 fiel das Rennen nur zwei Mal witterungsbedingt aus, das letzte Mal vor nunmehr 17 Jahren (2000). Eine solche Serie sucht im Welt- und Europacup ihresgleichen.
Der Termin
Obereggen, das bereits als „Kitzbühel des Europacups“ betitelt wurde beheimatet alljährlich einen „halben Weltcup“. Regelmäßig stehen so viele Weltcupstars am Start wie bei kaum einem anderen Europacuprennen. Das dürfte heuer nicht anders sein. Weil die Slaloms zu Beginn des Olympiawinters dünn gesät sind, dürften gar einige Slalomstars am 13. Dezember nach Obereggen kommen, um Rennpraxis zu sammeln. Nach dem Weltcupslalom in Levi Mitte November folgt für die Slalomspezialisten erst am Sonntag, 10. Dezember das zweite Weltcuprennen, und zwar in Val d’Isere.
Danach folgt am 13. Dezember der Europacupslalom in Obereggen (es ist der Tag des ersten Trainings für die Weltcupabfahrt in Gröden), bevor der Terminkalender für die Slalomläufer enger wird: am 16. Dezember ein Europacup-Parallelslalom am Kronplatz, am 18. Dezember der Europacupslalom in Fassa und am 22. Dezember der Weltcupslalom in Madonna di Campiglio.
Selbstvertrauen für Olympia
Saisonen mit Weltmeisterschaften oder – so wie heuer – olympischen Winterspielen sind für Obereggen immer etwas ganz Besonderes. Des Öfteren nämlich haben sich Slalomstars in Obereggen das notwendige Selbstvertrauen für Olympia oder die WM geholt – und für den Weltcup sowieso.
Der Norweger Leif Kristian Haugen beispielsweise fuhr im Dezember 2016 in Obereggen auf Rang vier. Wenige Wochen später holte er in St. Moritz WM-Bronze im Riesentorlauf.
Mit Blick auf die Winterolympiade im südkoreanischen Pyeongchang im Februar 2018 werden besonders Erinnerungen an Giuliano Razzoli wach: Im Dezember 2009 triumphierte er in Obereggen, wenige Wochen später kürte er sich zum Slalom-Olympiasieger.
Im Übrigen ist die Liste von Weltcupsiegern, Weltmeistern und Olympiasiegern, die beim Europacup in Obereggen bereits auf dem Podest standen, ellenlang. Der mittlerweile sechsfache Weltcup-Gesamtsieger und sechsfache Weltmeister Marcel Hirscher stand dort 2007, vor exakt zehn Jahren. Der amtierende Riesentorlauf-Olympiasieger Ted Ligety wurde 2004 in Obereggen Zweiter. Der amtierende Slalom-Olympiasieger Mario Matt hat als bestes Obereggen-Resultat den Triumph 2003 zu Buche stehen. Giuliano Razzoli, Reinfried Herbst, Manfred Pranger, Alberto Tomba, Benjamin Raich, Stephan Eberharter, Kristian Ghedina, Luc Alphand, Tomas Fogdoe, Rudi Nierlich, Armin Bittner, Peter Müller und viele andere lachten in Obereggen ebenfalls bereits vom Stockerl.
Die Organisatoren und drei unvergessene Männer
Dass Obereggen im Skizirkus einen so guten Ruf genießt, ist der akribischen Arbeit der Organisatoren zu verdanken. Der SC Rosengarten, der SC Eggen, die Skischule Obereggen und die Obereggen AG leisten Jahr für Jahr ganze Arbeit.
Rennleiter und OK-Präsident ist Eduard „Edi“ Pichler, sein Vize ist Marco Zendron. Seinen Beitrag leistet seit jeher auch Siegfried Pichler, Direktor der Obereggen AG.
Gewidmet ist der Europacup in Obereggen seit seiner Geburt den beiden Eggentaler Brüdern Karl und Peter Pichler. Beide lebten für den Skisport und beide kamen auf tragische Weise ums Leben, als sie für „ihren“ Sport unterwegs waren – Peter 1977 bei einem Lawinenunglück am Jochgrimm, Karl 1982 bei einem Verkehrsunfall in Neuseeland, wo er sich als Trainer der italienischen Nationalmannschaft aufhielt.
Eng verbunden ist der Europacup von Obereggen noch mit einem weiteren Namen: Mitbegründer Bruno Fusmini war von 1983 bis 1999 Rennleiter.
Das war Obereggen 2016
Die Premiere auf der anspruchsvollen „Maierlpiste“ gewann im Dezember 2016 nicht der damals amtierende Weltmeister Jean-Baptiste Grange oder einer der anderen Topstars, sondern ein unbekannter 20-jähriger Schweizer namens Loic Meillard. Er führte schon nach dem ersten Durchgang und bewies dann Nerven aus Stahl: Meillard verwies Weltmeister Jean-Baptiste Grange und seinen renommierten Teamkollegen Daniel Yule auf die Plätze zwei und drei.
Schwer geschlagen wurden – wie schon 2015 – die Azzurri. Ihr Bester war Tommaso Sala auf Rang 10. Zweitbester Azzurro war als Sechszehnter Davide Da Villa, der gleichzeitig der Beweis für die neuerlich perfekte Pistenpräparierung durch die Organisatoren war: Mit Startnummer 62 wurde er 16. Edel-Vorläufer war in Obereggen der Franzose Julien Lizeroux.
Medienkontakt:
Christian Pfeifer, E-Mail christian.pfeifer@rolmail.net
Große Namen: Die Top 5 der letzten 12 Auflagen
Obereggen 2016
1) Loic Meillard (SUI) 1.34,43 2) Jean-Baptiste Grange (FRA) 1.34,62 3) Daniel Yule (SUI) 1.34,76 4) Leif Kristian Haugen (NOR) 1.35,08 5) Jonathan Nordbotten (NOR) 1.35,33
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Obereggen 2015
1) Robin Buffet (FRA) 1.50,09 2) Ramon Zenhaeusern (SUI) 1.50,19 3) Jonathan Norbotten (NOR) 1.50,69 3) Mattias Hargin (SWE) 1.50,69 5) Marc Gini (SUI) 1.50,82
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Obereggen 2014
1) Axel Baeck (SWE) 1.21,24 2) Markus Larsson (SWE) 1.21,59 3) Stefano Gross (ITA) 1.21,69 4) Dave Ryding (GBR) 1.21,76 5) Riccardo Tonetti (ITA) 1.21,89
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Obereggen 2013
1) Axel Baeck (SWE) 1.45,29 2) Daniel Yule (SUI) 1.46,02 3) Julien Lizeroux (FRA) 1.46,42 4) Wolfgang Hoerl (AUT) 1.46,53 5) Matthias Hargin (SWE) 1.46,62
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Obereggen 2012
1) Manuel Feller (AUT) 1.41,39 2) Stefano Gross (ITA) 1.41,43 3) Markus Vogel (SUI) 1.41,71 4) Wolfgang Hörl (AUT) 1.41,81 5) Axel Baeck (SWE) 1.41,84
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Obereggen 2011
1) Patrick Thaler (ITA) 1.30,96 2) Will Gregorak (USA) 1.31,01 3) Cristian Deville (ITA) 1.31,03 4) Krystof Kryzl (CZE) 1.31,11 5) Stefano Gross (ITA) 1.31,34
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Obereggen 2010
1) Andre Myhrer (SWE) 1.37,88 2) Will Gregorac (USA) 1.38,07 3) Michael Janyk (CAN) 1.38,27 4) Wolfgang Hörl (AUT) 1.38,35 5) David Chodounsky (USA) 1.38,41
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Obereggen 2009
1) Giuliano Razzoli (ITA) 1.35,15 2) Reinfried Herbst (AUT) 1.35,20 3) Mattias Hargin (SWE) 1.35,26 4) Michael Janyk (CAN) 1.35,74 5) Wolfgang Hoerl (AUT) 1.36,11
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Obereggen 2008
1) Reinfried Herbst (AUT) 1.33,24 2) Manfred Pranger (AUT) 1.33,42 3) Giuliano Razzoli (ITA) 1.33,50 4) Jimmy Cochran (USA) 1.33,62 5) Mattias Hargin (SWE) 1.33,72
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Obereggen 2007
1) Andre Myhrer (SWE) 1.38,44 2) Naoki Yuasa (JPN) 1.39,32 3) Marcel Hirscher (AUT) 1.39,97 4) Steve Missilier (FRA) 1.40,27 5) Mattias Hargin (SWE) 1.40,47
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Obereggen 2006
1) Manfred Pranger (AUT) 1.27,66 2) Julien Lizeroux (FRA) 1.27,83 3) Jukka Leino (FIN) 1.28,28 4) Carlo Janka (SUI) 1.28,30 5) Christoph Nösig (AUT) 1.28,41
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Obereggen 2005
1) Andre Myhrer (SWE) 1.28,29 2) Jens Byggmark (SWE) 1.29,07 3) Tom Rothrock (USA) 1.29,47 4) Alain Baxter (GBR) 1.29,54 5) Kentaro Minagawa (JPN) 1.29,55
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& Olympische Winterspiele Ski Alpin 2018
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