25 November 2017

Abfahrtsweltmeister Beat Feuz im Skiweltcup.TV-Interview: „Die Freude an meiner Sportart überwiegt!“

Abfahrtsweltmeister Beat Feuz im Skiweltcup.TV-Interview: „Die Freude an meiner Sportart überwiegt!“
Abfahrtsweltmeister Beat Feuz im Skiweltcup.TV-Interview: „Die Freude an meiner Sportart überwiegt!“

Emmental – Der Schweizer Skirennläufer Beat Feuz wurde vor längerer Zeit Zweiter im Gesamtweltcup. Eine komplizierte Kniegeschichte bedeutete fast das Karriere-Ende. Doch der Eidgenosse biss die Zähne zusammen und belohnte sich im letzten Winter mit WM-Abfahrtsgold vor heimischer Kulisse in St. Moritz.

Im Skiweltcup.TV-Interview spricht der Speedspezialist über die Faszination seiner Sportart, die WM-Goldene von St. Moritz, das Training in all seinen Facetten und vieles mehr.

Skiweltcup.TV: Beat, was macht für dich die Faszination deiner Sportart aus? Sind es die hohen Geschwindigkeiten, die den Betrachter ab und zu das Blut in den Adern gefrieren lässt oder vielmehr der gesunde Mix aus Nervenkitzel, Adrenalin und Koordination. Oder muss man beim Skirennsport andere, wichtigere Sachen beachten bzw. ans Tageslicht befördern?

Beat Feuz: Beim Skirennsport sind es tatsächlich mehrere Sachen, die mich und wohl auch meine Kollegen faszinieren. Kein Tag ist eine Rennstrecke gleich. Man muss sich sehr schnell an die veränderten Gegebenheiten anpassen können. Es braucht vielfach einiges an Überwindung und bei diesen extrem hohen Tempo und kaum geschützt, kann jeder kleinste Fehler fatale Folgen haben. Trotzdem muss man immer Vollgas gehen, will man am Ende des Rennens auf dem Podest stehen. Über allem jedoch steht bei mir die Freude.

Im abgelaufenen Winter hast du dich vor heimischer Kulisse mit Gold in der WM-Abfahrt am meisten belohnt, obwohl deine sportliche Laufbahn für eine längere Zeit am seidenen Faden hing. Ist diese Auszeichnung Balsam für die Seele, und wie gehst du damit um, wenn du als amtierender Weltmeister womöglich mit einer ähnlich gelungenen Vorstellung in Pyeongchang fast schon unsterblich sein könntest?

Man arbeitet jahrelang auf ein derartiges Ziel hin. Dann hat man es erreicht, freut sich, realisiert dies mit etwas Verspätung und merkt dann, dass das Sportlerleben weitergeht. Man steckt sich neue Ziele und versucht, diese wiederum zu erreichen. So dreht sich das Rad eines Spitzensportlers. Auf Lorbeeren ausruhen kann man erst dann, wenn man die Karriere definitiv beendet.

Nicht nur die DSV Rennläufer fühlen sich in der Sportresidenz Zillertal****S bei Martha Schultz wohl. Auch Abfahrtsweltmeister Beat Feuz spielt hier gerne eine Runde Golf.
Nicht nur die DSV Rennläufer fühlen sich in der Sportresidenz Zillertal****S bei Martha Schultz wohl. Auch Abfahrtsweltmeister Beat Feuz spielt hier gerne eine Runde Golf.

Hinter jedem erfolgreichen Skirennläufer steht neben einem gut strukturierten und vernetzten Betreuerstab auch ein hart-strukturiertes Training im Sommer. Kannst du uns bitte einen Einblick in deine Einheiten gewähren, und wie schaut ein typischer Trainingstag für dich aus, um dann bei gezeiteten Probeläufen im Allgemeinen und in der Folge bei Rennen aufzutrumpfen?

Wie ein normaler Arbeitnehmer seiner Arbeit nachgeht, haben auch wir Spitzensportler Tagesstrukturen. Je nach Trainingsplan meines Konditionstrainers spule ich zwei bis drei Einheiten pro Tag ab. Dabei muss ich sehr darauf achten, meinem lädierten Körper die nötige Erholung und Regeneration durch Physiotherapie zu geben.

Nach der Wintersaison mache ich ein paar wenige Wochen Trainingspause, damit sich Körper und Geist erholen können. Dann beginnt bereits das Training, das sehr umfangreich ist. Ausdauer, Kraft, Koordination, Schnellkraft, usw. Ab Mitte Sommer stehen wir bereits wieder auf dem Schnee.

Du lebst in Tirol. Deine Freundin Katrin war auch Skirennläuferin. Bist du nun ein Schweizer Tiroler oder ein tirolerischer Schweizer?

Land und Leute ticken ähnlich, und so fühle ich mich bei meiner Freundin in Tirol sehr wohl, und pflege auch da tolle Kontakte. Meine Wurzeln sind jedoch im Emmental… Da komme ich her und da gehöre ich hin.

Was machst du, wenn du einmal nicht an deine Sportart denkst? Gibt es etwas, was du zur Abwechslung gerne tust, um ein bisschen abschalten und zur inneren Ruhe finden zu können und trotzdem jene Wertmaßstäbe sind, für die du stehst, zu bewahren?

Ich schätze es, auch mal nichts zu tun. Wenn mir jedoch etwas Zeit bleibt, vertreibe ich diese mit anderen Sportarten wie Tennis und Golf, wobei auch Pokern zu meinen Freizeitbeschäftigungen gehört.

Allerdings habe ich auch Verpflichtungen gegenüber meinen Partnern und den Swiss Ski Sponsoren, die ebenfalls ziemlich viel Zeit in Anspruch nehmen. Die schönsten Momente jedoch teile ich mit meiner Freundin Katrin.

Abfahrtsweltmeister Beat Feuz mit Roger Federer und Freundin Katrin Triendl. (Foto: privat)
Abfahrtsweltmeister Beat Feuz mit Roger Federer und Freundin Katrin Triendl. (Foto: privat)

Bericht und Interview für Skiweltcup.TV: Andreas Raffeiner

 

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