Die Grödnerin Isolde Kostner gehörte um die Jahrtausendwende zu den besten Athletinnen in den Disziplinen Abfahrt und Super-G. Im Interview mit Saslong.org spricht die zweifache Weltmeisterin und zweimalige Gewinnerin des Abfahrts-Weltcups über die anstehenden Damenrennen auf der Saslong.
Isolde, erstmals finden auf der Saslong Weltcup-Rennen der Damen statt. Eine einmalige Geschichte für Gröden, oder?
Absolut! Schon zu meiner aktiven Zeit war es immer ein Traum von mir, einmal die Saslong im Rahmen eines Weltcup-Rennens hinunterzufahren. Leider hat es damals nicht geklappt – dafür freue ich mich jetzt umso mehr für Nicol Delago, die vor ihrer eigenen Haustür zeigen kann, was in ihr steckt.
Apropos Nicol Delago: Heuer klopfte die Wolkensteinerin mit Platz fünf in der Abfahrt von Lake Louise schon am Podest an. Was traust Du ihr auf der Saslong zu?
Ich habe Nicols Fahrt in Lake Louise gesehen. Sie ist trotz eines größeren Fehlers auf den hervorragenden fünften Rang gefahren – das zeigt, dass sie zurzeit in einer ausgezeichneten Verfassung ist. Ich hoffe, sie kann die guten Pistenkenntnisse zu ihrem Vorteil nutzen, denn dann ist wirklich sehr viel für sie drin. Schon ein Platz unter den ersten Zehn wäre ein hervorragendes Resultat für Nicol.
Sprechen wir über die Piste. Auf der Saslong wurden bislang nur Herrenrennen ausgetragen. Muss an der Strecke etwas verändert werden, damit sie auch für die Damen fahrtauglich wird?
Sicherlich muss an der Streckenführung gearbeitet werden, ansonsten wäre sie für die Damen wohl etwas zu gefährlich. An den Kamelbuckeln gehen die Sprünge ziemlich weit, daher ist es richtig, dass die Damen daran vorbeifahren. Auch die Ciaslat ist sehr anspruchsvoll – diese muss entschärft werden, damit die Geschwindigkeit in den Damenrennen nicht so hoch ist wie bei jenen der Herren.
Nun noch ein Tipp von der Expertin: Wer kommt auf der Saslong am ehesten für einen Sieg in Frage?
Zurzeit sehe ich Mikaela Shiffrin im technischen Bereich eine Stufe höher als die Konkurrenz. Das könnte auf einer Piste, die noch niemand richtig kennt, ein entscheidender Vorteil sein. Ansonsten habe ich für die Rennen in Gröden erfahrene Athletinnen, wie etwa Lara Gut ganz oben auf dem Zettel. Aber auch Lindsey Vonn – sollte sie starten – muss man immer auf der Rechnung haben.
Quelle: www.Saslong.org