Kastelruth – Der Südtiroler Skirennläufer Peter Fill hat in dieser Saison seinen ersten Super-G in seiner langen Weltcup-Karriere gefeiert. Im Abfahrtsweltcup liegt er nur 33 Punkte hinter dem Norweger Kjetll Jansrud. Es kann sein, dass er zum zweiten Mal in Folge nach einer langen, kräftezehrenden Saison die kleine Kristallkugel in der Abfahrtswertung in die Höhe stemmen kann.
Leider ist ihm bei der Abfahrt in Kvitfjell ein großer Fehler unterlaufen, sodass der Rückstand auf den Wikinger etwas groß ist. Trotzdem ist Peter Fill ein Großer. Er hat 325 Weltcuprennen bestritten. Zudem ging er bei neun olympischen und 22 weltmeisterlichen Rennen an den Start. Fill besticht durch Konstanz und er weiß, dass er die Gelegenheiten, die sich ihm bieten, am Schopf packen muss. 2008 gewann er in Lake Louise. Und viele sagen, dass die Strecke in Kanada die leichteste im Weltcup ist. Im Vorjahr triumphierte er auf der „Streif“ in Kitzbühel. Und viele sagen, dass das wohl die schwerste im alpinen Skizirkus ist. Fill kletterte weitere 16 Mal auf das Podest und wurde nur von wahren Champions wie Bode Miller, Didier Cuche oder Aksel Lund Svindal geschlagen.
Fill weiß, dass er im norwegischen Super-G Großes geleistet hat. In dieser Disziplin gewann er 2009 die WM-Silberne in Val d’Isère. Zudem feierte er an jenem Tag seinen Geburtstag. Auch bei den Welttitelkämpfen 2011 in Garmisch winkte der Südtiroler vom Stockerl in die Menge. In der Kombination reichte es für den dritten, den bronzefarbenen Platz. Der Kastelruther ist ein ambitionierter Skirennläufer und viele sahen in ihm einen Athleten, der für die große Kristallkugel in Frage kommen könnte. Aber körperliche Probleme bremsten Fill. Nun weiß man, dass er erfahren ist und zum zweiten Mal die Abfahrtskugel gewinnen kann. Das wäre auf jeden Fall ein sehr schöner Saisonabschluss, zumal die Weltmeisterschaft in St. Moritz nicht so gut gelaufen ist.
Fill ist nicht nur ein exzellenter Athlet, sondern ein reifer Mensch. Er widmete seinen Sieg in Kvitfjell seinem Team. Der Südtiroler ist ein taktisches Rennen gefahren und dank seiner ausgereiften Technik ein Skifahrer, der auch mit Köpfchen unterwegs ist. Trotzdem erkennt auch er, dass er nicht ewig im Skiweltcup fahren kann. Peter Fill bleibt und ist ein Großer im Weltcup.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quelle: raceskimagazine.it