21 März 2017

Verletzungspech trübt ÖSV-Damenbilanz 2016/17

Christine Scheyer, eine der jüngeren im Team, sorgte für den einzigen Sieg.
Christine Scheyer, eine der jüngeren im Team, sorgte für den einzigen Sieg.

Aspen – Wenn man die Podestplatzierungen der rot-weiß-roten Ski-Damen in der abgelaufenen Saison ansieht, erlebten die Frauen den schwächsten Winter seit langer, langer Zeit. Nur siebenmal konnten Anna Veith und Co. aufs Podest klettern. Christine Scheyer, eine der jüngeren im Team, sorgte für den einzigen Sieg. Der fand vor heimischer Kulisse in Altenmarkt-Zauchensee statt.

Vor zehn Jahren fuhren die ÖSV-Ladies 54 Mal aufs Podest. Das war eine Bestmarke. In der abgelaufenen Saison gab es jedoch auch viele verletzungsbedingte Ausfälle. In der Gesamtwertung landete Super-G-Weltmeisterin Nicole Schmidhofer auf Platz 15. Sie war die beste Österreicherin. Als logische Schlussfolgerung für den durchwachsenen Winter kann der Verlust der Nationenwertung angesehen werden. Seit 18 Jahren landete immer Österreich ganz vorne, heute wurde Italien Erster.

Eva-Maria Brem, Carmen Thalmann, Conny Hütter, Mirjam Puchner – die Liste der Ausfälle ist lang. Und auch Anna Veith musste sich erneut einer Operation unterziehen und nach ihrem Comeback die Saison vorzeitig beenden.

Bei der Ski-WM in St. Moritz holten mit Schmidhofer, Stephanie Venier und Michaela Kirchgasser drei Damen Edelmetall. Für Pum war das gut, denn er hat sich das Ganze aufgrund der Verletzungsmisere im Team nicht erwartet. Dessen ungeachtet unterstreicht er, dass Welttitelkämpfe immer andere Gesetze haben. Rennsportleiter Jürgen Kriechbaum trifft ins Schwarze, wenn er behauptet, dass die Ziele höher gesteckt waren. Die Verletzungen konnte man logisch nicht einplanen, und so musste man die Ziele revidieren.

Im Speedbereich sind die Damen trotzdem gut. Schmidhofer, Venier und Scheyer haben überrascht, es gibt noch viel Potential nach oben. Auch wenn der große Durchbruch gefehlt hat, zeigte Stephanie Brunner trotz der Ausfälle von Veith und Brem gute Ansätze im Riesenslalom. Im Slalom waren Bernadette Schild und Katharina Truppe die einzigen Konstanten. Teilerfolge gab es trotzdem, gleich elf ÖSV-Mädels kamen in dieser Disziplin zu Weltcupzählern. In der Kombination sehe man sich aufgrund der Leistungen der Damen im Mittelfeld angesiedelt.

Und was macht die Jugend? Nadine Fest ist ein Name, den man sich merken muss. Die Kärntnerin, ihres Zeichens zweifache Junioren-Weltmeisterin und Dritte im Europacup ist ein Versprechen für die nächsten Jahre. Außerdem verfügt die Landsfrau von Thalmann über Fertigkeiten in den technischen Disziplinen.  Die 18-Jährige darf aber nicht verheizt werden. Ihre erfahrenen Kolleginnen Lizz Görgl und Kirchgasser stehen indessen vor dem Ende der Laufbahn, während Fests Karriere erst so richtig begonnen hat.

Wenn man die bevorstehenden Olympischen Winterspiele in Südkorea ins Auge fasst, will man im Betreuer-Bereich nicht viel ändern. Viel Arbeit wartet auf die Athletinnen allemal, und man will versuchen, eigene Schwächen zu Stärken zu machen. Kriechbaum hofft auch, dass bald die verletzten oder nicht einsatzbereiten Leistungsträgerinnen gesund sind. Dabei meint er Veith, Brem und Thalmann.  Es braucht halt alles seine Zeit, und trotzdem ist es möglich, dass sie gut und rechtzeitig in die Saison starten können, wenn es um Hundertstelsekunden und auf den mit Wellen und Übergängen gespickten Hängen in Pyeongchang dann um Edelmetall geht.

Bericht für skiweltcup.tv. Andreas Raffeiner

Quelle: sport.orf.at (Auszug)

 

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