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Werner Heel im Skiweltcup.TV-Interview: „Wenn man Fehler begeht, wächst man daran!“

Werner Heel im Skiweltcup.TV-Interview: „Wenn man Fehler begeht, wächst man daran!“ (Foto: Werner Heel / instagram)
Werner Heel im Skiweltcup.TV-Interview: „Wenn man Fehler begeht, wächst man daran!“ (Foto: Werner Heel / instagram)

Walten – Der Südtiroler Skirennläufer Werner Heel ist ein routinierter Fuchs im Skirennzirkus. Auch wenn es in der jüngeren Geschichte nicht immer nach Wunsch verlief, gibt der Passeirer nicht auf. Im heutigen Interview mit Skiweltcup.TV blickt der 1982 geborene Athlet, der in den Speeddisziplinen angreift, auf den vergangenen Winter zurück. Außerdem schaut er zuversichtlich nach vorne, wie er im Gespräch bestätigt.

Skiweltcup.TV: Werner, wie würdest du den letzten Winter mit deinen eigenen Worten, alle positiven und negativen Erlebnisse miteinbeziehend, aus deiner Sicht charakterisieren?

Werner Heel: Da ich mich auf Punktejagd machen musste, um dementsprechend bessere Startnummern zu bekommen, war es ein sehr intensiver Winter. Ich musste mir auch selbst die Skier präparieren und mich um alles kümmern. Das betraf beispielsweise Tests, Bestellungen usw. Das war nicht einfach, vor allem nicht in den Sommermonaten, wo wir lange Zeit in Südamerika waren. Ich kam da ganz schön an meine Grenzen. Aber es waren dann schon auch wieder positive Dinge dabei. Dazu zählen die zwei Rennen in Kvitfjell, bei denen ich mit hohen Startnummern an den Start ging und noch 25. und 18. wurde. Das war eine tolle Sache für mich.

In der jüngeren Vergangenheit hast du skirennfahrerisch eine kleine Talsohle durchschreiten müssen. Jeder Fehler ist ein Baustein auf dem Weg zurück. Warum ist es immer wichtig, Fehler zu machen und daraus zu lernen? Inwiefern ist es bedeutsam, die Freude zu erhalten und den Skirennsport nicht bloß ernst zu nehmen?

Diese Talsohle habe ich wohl deshalb durchschreiten müssen, weil ich wiedermal die falsche Entscheidung getroffen habe. Denn mit dem Materialwechsel kam ich schon das zweite Mal nicht zurecht. Aber ja, ich habe natürlich im guten Gewissen gehandelt und mir erhofft, dass ich noch besser werde und mich immer wieder steigern kann. Aber dem war nicht so. Danach ist das eine einfache Kettenreaktion; kein Gefühl, kein Grip und kein Vertrauen. Das sind Dinge, die im Skisport sehr wichtig sind. Ja, und dann geht es mit den Ergebnissen bergab und mit der Startnummer nach hinten. In der Folge ist es schwierig, mit Startnummer 70 in die Punkte zu fahren. Aber für das nächste Jahr wird es einigermaßen besser, und ich freue mich jetzt schon wieder auf die neue Herausforderung. Das Begehen von Fehlern könnte man sich eigentlich sparen, aber natürlich wächst man auch daran. Ich nehme den Skisport schon ernst und versuche, mich immer weiter zu entwickeln. Es ist einfach mein Leben, ich blühe da einfach auf. Somit bin ich auch noch dabei, und ich kämpfe weiter.

Werner Heel: „Schnee macht einfach Spaß.“ (Foto Werner Heel / instagram)

Weshalb sollte beim Skisport immer der Spaß am Kernelement Schnee und die Freude für den Sport auf der Piste im Vordergrund stehen? Und wie kann man das Ganze in Einklang mit dem persönlichen Umfeld und den äußeren Strukturen bringen, damit man sich ruhig und vor allem nachhaltig entwickeln kann?

Da es natürlich das Produkt ist, auf dem man eigentlich fährt, sollte es man einfach lieben und deshalb soll es im Vordergrund stehen. Schnee macht einfach Spaß. (lacht) Mit dem persönlichen Umfeld, das einem Vertrauen gibt, ist es einfach nachhaltig, sich zu entwickeln.

Im Spätherbst beginnt schon die nächste Saison. Wirst du mehrheitlich im Europacup dein Glück versuchen, oder hoffst du aufgrund guter bis sehr guter Leistungen in den sommerlichen Übungseinheiten auch auf die Nominierung für das eine oder andere Weltcuprennen?

Die beginnt mit Sicherheit im Spätherbst, und mein Plan ist es, die ersten Weltcuprennen in Übersee zu bestreiten und dort gut in den Winter zu kommen. Danach, in Europa wieder angekommen, werde ich sehen, ob es wieder Sinn machen würde, im Europacup zu fahren. Ich denke schon. Aber ich glaube, dass ich schon für Weltcupeinsätze (lacht) und wenn nicht auch für die Olympischen Spiele in Südkorea nominiert werde.

Und weil wir bei den Trainings in der warmen Jahreszeit sind: Was wirst du machen, um dann zu besagtem Termin (Spätherbst, Anm. d. Red.) in den Speeddisziplinen aus dem Vollen schöpfen und mit mehr als befriedigenden Resultaten aufhorchen lassen kannst?

Immer dasselbe, viel Fitness, Stabilisation und nicht zu vergessen viel Mountainbiken.

Bericht und Interview für Skiweltcup.TV: Andreas Raffeiner

© Werner Heel / instagram

 

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