St. Vigil in Enneberg – Manuela Mölgg ist eine sehr charismatische und routinierte Skirennläuferin aus dem Südtiroler Gadertal. Im letzten Winter konnte sie mit sehr guten Ergebnissen ihr fahrerisches Können mehrere Male unter Beweis stellen. Zur Zeit bereitet sie sich nach bestem Wissen und Gewissen auf die neue Saison vor. Skiweltcup.TV sprach mit ihr über die abgelaufene Saison, die Stärke des italienischen Teams und vieles mehr.
Skiweltcup.TV: Manuela, seit langer, langer Zeit bist du in der letzten Saison wieder aufs Podest gefahren. Ist der Vergleich mit dem Rotwein, der, je älter er wird, umso besser wird, für dich als Frau wenig schmeichelhaft, oder steckt aus der Sicht der immer kämpfenden und niemals aufgebenden Skirennläuferin viel Wahrheit in diesem Satz?
Manuela Mölgg: Den Vergleich mit dem Rotwein würde ich jetzt nicht wirklich bevorzugen. Dass ich immer kämpfe und nicht gerne aufgebe, trifft schon eher auf mich zu. (lacht)
Ich wusste immer, dass ich konkurrenzfähig bin, wenn ich verletzungsfrei bin und eine gute Vorbereitung habe. Das hat man eben im letzten Winter gesehen; darauf bin ich stolz.
Dank der geschlossenen Mannschaftsleistungen haben die azurblauen Ski-Frauen die Vorherrschaft der ÖSV-Damen beendet. Ist das nur auf die teilweise schwerwiegenden, verletzungsbedingten Ausfälle von Brem, Veith und Co. zurückzuführen, oder ist diese Wachablöse eine mehr als logische Schlussfolgerung von sehr langer, ergiebiger und hochkonzentrierter Trainingsarbeit?
Bei uns im Team sind sehr viele junge zielstrebige Talente, von denen ich auch sogar einiges lernen konnte. Infolgedessen würde ich mal behaupten, dass wir die Vorherrschaft im Weltcup übernommen haben. Natürlich muss Vieles zusammen stimmen, aber wir pushen uns gegenseitig, und dem entsprechend wird gut gearbeitet.
Was kannst du uns über die Stimmung innerhalb der italienischen Damenmannschaft berichten? Mit wem verstehst du dich persönlich am besten, und gibt es auch Sachen, die ihr abseits der Skipiste gemeinsam unternimmt?
Natürlich ist die Stimmung mit diesen Erfolgen positiv. Am besten verstehe ich mich mit mir selbst, aber ich habe jetzt keine Favoritin. Ich schaue, mit jeder meiner Teamkolleginnen ein gutes Verhältnis zu haben.
Meistens bin ich mit Chiara Costazza im Zimmer, aber rein privat wird abseits der Skipiste nicht viel unternommen, aber dafür Einiges, wenn wir zusammen als Team unterwegs sind.
Nach der WM ist bekanntlich vor Olympia. Kannst du uns bitte einen Einblick auf die nächsten Woche und Monate gewähren? Worauf legst du besonderen Wert bei der saisonalen Vorbereitung, und bleibt noch ein wenig Zeit für Urlaub, Erholung, Entspannung und für das berühmte Baumeln der Seele?
Ich bin schon so lange dabei und weiß genau, was ich benötige, um mich fit für den nächsten Winter und dessen Großveranstaltungen zu machen. In der Folge liegt der Fokus zurzeit natürlich auf dem athletischen Bereich, bevor es dann Ende August wieder mehrfach auf Schnee geht.
Die Zeit für Erholung und das Baumeln der Seele muss gegeben sein, ansonsten würde man wohl dauernd im Übertraining sein.
Bleibt das Fazit: Der Ski-Winter 2016/17 erweckt in Manuela Mölgg Hunger auf mehr, weil …
…ich mein Hobby zum Beruf gemacht habe, und weil ich den schönsten Sport, den es gibt ausleben darf. Somit ist der Hunger immer da. (lacht)
Bericht und Interview für Skiweltcup.TV: Andreas Raffeiner
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