Levi – Der Deutsche Felix Neureuther hat den ersten Slalom des neuen Weltcupwinters 2017/18 für sich entschieden. Der frischgebackene Vater einer kleinen Tochter benötigte für seinen Erfolg eine Zeit von 1.42,83 Minuten. Im Gespräch berichtete er: „Es ist gewaltig gelaufen. Aber ich muss schon sagen, dass ich heute Glück hatte, dass Dave ausgeschieden ist – er war extrem schnell unterwegs. Aber das braucht man auch. Das erste Rennen als Vater, das macht es noch spezieller. Es taugt mir schon. Wenn man in so ein Rennen geht, dann sind schon viele Fragezeichen da. Wenn man mit daheim telefoniert, die Freundin sieht, die kleine Matilda – dann denkt man sich schon: Das Leben könnte nicht schöner sein. Die Familie gibt mir perfekten Rückhalt. Olympia ist noch so weit weg – es kommen noch viele, viele Rennen davor. Darüber mache ich mir erst Gedanken, wenn es so weit ist.“
Auf Rang zwei klassierte sich der Norweger Henrik Kristoffersen (+0,37), der den für Schweden fahrenden Mattias Hargin um nur acht Hundertstelsekunden auf Position drei verwies. Den vierten Platz teilten sich die beiden Schweizer Luca Aerni und Daniel Yule, die beide 0,54 Sekunden auf Sieger Neureuther aufrissen. Und auf Position sechs schwang gleich der nächste Eidgenosse ab; Youngster Loic Meillard hatte einen Rückstand von 71 Hundertstelsekunden auf den triumphierenden DSV-Starter.
Sebastian Foss-Solevåg (+0,75) belegte als zweitbester Norweger Platz sieben. Der Franzose Alexis Pinturault (+0,88) wurde Achter und war um nur 0,02 Sekunden als der Südtiroler Manfred Mölgg. Reto Schmidiger (+0,93) konnte sich als viertbester Swiss-Ski-Athlet über einen Platz unter den besten Zehn freuen, auch wenn er im Finale etwas mit der Handbremse unterwegs war und einige Ränge einbüßte.
Bester Österreicher wurde Marco Schwarz (+1,09) auf Position 13. Im ORF-Interview erzählte der Kärntner: „ich habe mir fest vorgenommen, dass ich richtig attackiere. Oben ist mir das gut gelungen, aber im Steilhang bin ich zu viele Kurven gefahren, zu viel gehalten – und dann bist du einfach nicht vorne dabei. Es ist nicht das, was ich draufhabe. Aber jetzt habe ich angeschrieben. Jetzt heißt es, weiter arbeiten.“
Michael Matt (+1,13) vom Arlberg klassierte sich auf Platz 14.
Der wiedergenesene Fritz Dopfer (+1,30) musste sich mit Rang 15 begnügen. Marcel Hirscher (+1,32) aus Österreich erlebte ein Wechselbad der Gefühle. Mit gerade einmal drei Skitagen in den Beinen lag er zur Halbzeit auf dem sensationellen vierten Platz; aber am Ende wurde er noch bis auf Position 17 zurückgereicht. Der Salzburger betonte knapp 90 Tage nach seinem Knöchelbruch: „Der erste Durchgang war super. Im zweiten Durchgang wäre vermessen zu sagen, es geht besser. Aber natürlich hätte ich mir mehr erhofft. Aber jetzt bin ich motiviert, da weiter zu machen. Man hat schon gemerkt, dass mir da noch etwas fehlt. Die nächsten Wochen werden ein Kompromiss sein – dem Fuß genug Zeit geben, dass er ausheilt, aber auch zu trainieren. Spätestens im Februar muss es passen. Den guten ersten Lauf kann man mitnehmen, aber auch die Watsch‘n im zweiten – es war gut, dass ich hergeflogen bin.“
Die Schweizer Marc Rochat (+1,44) und Ramon Zenhäusern (+1,69) erreichten die Plätze 19 und 24; dazwischen konnte sich der Vorarlberger Christian Hirschbühl (+1,50) klassieren. Letzterer, noch auf Rang 29 zur Halbzeit gelegen, machte im Finale dank der achtbesten Laufzeit einiges gut. Sein Fazit: „Während dem Fahren spüre ich gar nichts. Das einzige was mir noch fehlt ist, dass ich im Steilhang den Ski noch weniger laufen lassen. Das fehlt noch auf die Spitze. Aber ich nehme das Positive mit, die Reise hat sich ausgezahlt.“
Nicht ins Ziel kamen neben dem Deutschen Linus Straßer auch die beiden österreichischen Athleten Marc Digruber und Manuel Feller. Dem Vizeweltmeister wurde vier Tore vor dem Ende eine Welle zum Verhängnis. Der Tiroler meinte anschließend: „Ich würde nicht sagen, zu viel Risiko. Ich bin bei der Ausfahrt aus der Vertikalen etwas zu tief geworden, konnte die Welle nicht so drücken, wie das gehört – und dadurch ist es sich nicht mehr ausgegangen. Schade, aber ich nehme das Positive mit.“
Auch der zur Halbzeit führende Brite Dave Ryding schied aus. Anstatt einer Patenschaft für ein Rentier und 100 Punkte war der Mann von der Insel wohl einer der traurigsten Männer des heutigen Sonntages. Mal sehen, ob Jungvater und Neoautor Neureuther sein Rentier Miri oder Matilda tauft. Oder kommt vielleicht Jugendfreund Basti (Fußballer Bastian Schweinsteiger, Anm. d. Red.) zum Handkuss? Der nächste Torlauf der Herren steht am 10. Dezember auf dem Kalenderblatt. Dann geht’s im französischen Val d’Isère um Punkte, Hundertstelsekunden, Sieg, Niederlage, Podestplatzierungen und vieles mehr.
Offizieller FIS Endstand: Slalom der Herren in Levi
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
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