Bad Kleinkirchheim – Am heutigen Samstag wurde ein Super-G der Damen im kärntnerischen Bad Kleinkirchheim ausgetragen. Dabei siegte die Italienerin Federica Brignone in einer Zeit von 1.09,80 Minuten. Die Schweizerin Lara Gut (+0,18) und die Österreicherin Cornelia Hütter (+0,46) fuhren ebenfalls auf das Podium.
Brignone freute sich über ihren Erfolg und bilanzierte: „Es war ein sehr schweres Rennen, ich bin sehr stolz. Sieg ist Sieg, da schaut man nicht, wer Zweiter ist. Aber Lara oder Conny sind sehr stark gefahren – das macht mich natürlich stolz.“
Gut machte ihrem Namen alle Ehre und resümierte: „Für mich ist wichtig, dass ich in Rennen das zeigen kann, was ich kann. In Lake Louise war es okay, danach war es ein Hin-und-Her. Ich habe mir vorgenommen, dass es im Januar passt. Das ist mir gelungen. Ich fahre gerne bei solchen Verhältnissen. Nicht, wenn es unfahrbar ist – aber wenn es schwierig ist. Und es war auch schwierig gesetzt. Ich hoffe, dass es noch für alle passt. Sie haben ein kleines Wunder vollbracht – denn gestern war es noch eine Katastrophe.“
Hütter meinte im ORF-Interview: „Ich war am Start schon so nervös. Die letzten Super-G habe ich ein wenig vergeigt. Ich habe gewusst, ich bin schnell. Aber ich muss es ins Ziel runterbringen. Denn es hilft ja nichts, wenn ich schnelle Teilzeiten habe. Oben hat es mich ein bisschen rausgetragen – da habe ich mir gedacht, okay, es hilft eh nichts. Unten ist es richtig dunkel, da muss man ihn einfach runterlassen. Ich habe gewusst, ich muss riskieren. Aber auch sauber durchziehen. Denn wenn ich irgendwo in einer Garage stehe, dann ist wieder alles vorbei. Daher habe ich wohl manchmal etwas zu viel rausgenommen. In meinem Kopf war da ein ziemlicher Wirrwarr. Bei ein paar Passagen ist es mir gelungen, bei einigen nicht. Ich habe nicht gewusst, ob ich mir die Sofia anschauen soll. Denn sie ist eine, die voll runter riskiert. Ich habe sie mir dann schon angeschaut – und sie hatte zwei Fehler. Dann habe ich noch die Lindsey gesehen, die war zu sauber auf der Linie!“
Als Überraschung des Tages kann ohne Zweifel die Französin Tiffany Gauthier (+0,89) bezeichnet werden. Sie landete vor Brignones Teamkollegin Nadia Fanchini (+0,98) auf Rang vier. Stark präsentierte sich ÖSV-Dame Tamara Tippler (+1,10) auf Platz sechs. Sie freute sich über ihre anständige und gute Fahrt: „Mir ist ein g‘scheiter Brocken vom Herzen gefallen. Ich habe gewusst, dass ich schnell bin und hab mir gedacht: Druck ihn einfach runter, das ist deine Chance. Ich freu‘ mich – auch wenn ich dann die Zwischenzeiten gesehen habe. Unten habe ich es fast ein bisserl verbremst. Es ist da extrem unruhig. Ich hab mir gedacht: Angriff ist die beste Verteidigung.
Die Liechtensteinerin Tina Weirather riss als Siebte schon 1,24 Sekunden auf die Gewinnerin auf. Dahinter schwang die Tirolerin Ricarda Haaser (+1,35) als Achte ab.
Lindsey Vonn (9.; +1,43) aus den USA muss bis morgen auf den vielleicht ersten Podestplatz in Kärnten warten. Die 78-fache Siegerin eines Weltcuprennens erzählte nach ihrer Fahrt auf der Franz-Klammer-Strecke: „Es war eigentlich schön zu fahren mit Nummer 2. Da war es sicherlich noch ruhiger. Es war viel besser, als ich gedacht habe. Gestern hat es noch nicht gut ausgeschaut. Aber heute hat es gefroren. Es war ein Rodeoritt, aber es hat Spaß gemacht. Wenn der Schnee so wie vorgestern gewesen wäre, wäre ich nicht gestartet. Denn das ist gefährlich für mich. Ich habe aber bei der Besichtigung sofort gewusst, dass ich starten werde. Ich denke, unten war ich zu vorsichtig, habe zu viel gebremst.“
Auf Platz zehn schwang das zeitgleiche Duo Christine Scheyer und Sofia Goggia ab. Beide, sowohl die Österreicherin als auch die Italienerin hatten jeweils 1,49 Sekunden Rückstand auf Brignone.
Goggia meinte im TV-Interview: „Ich bin auf der einen Seite glücklich, auf der anderen Seite angefressen. Ich hatte zwei schwere Fehler. Startnummer eins war nicht leicht. Ich habe sie genommen, weil ich gedacht habe, dass der Schnee weich sein wird. Mit Nummer 1 musst du instinktiv fahren. Es war für mich schwierig, im Kurs zu bleiben.“
Die Südtirolerin Johanna Schnarf (+1,71) belegte den zwölften Platz. Die Eidgenossinnen Michelle Gisin (+2,01) und Joana Hählen (+2,12) fuhren auf die Ränge 14 und 16. Anna Veith (+2,04) aus Österreich wollte ihr Publikum mit einer guten Leistung belohnen und zufriedenstellen, doch sie landete auf dem für sie enttäuschenden 15. Platz. Hier ist ihre Meinung: „Es ist natürlich eine schwierige Situation gewesen, weil ich nicht gewusst habe, wie lange die Pause dauern wird. ich musste die Spannung halten, das kostet viel Energie. Ich habe es versucht, aber es war schwer. Es ist ein spezieller Hang. Es schaut schwerer aus, als es ist. Man muss sich das zutrauen. Ich habe mich mit den Tempowechseln schwer getan. Oben ist die Piste okay – aber unten ist es sehr, sehr unruhig. Da hat man die Ski nicht unter Kontrolle. Unten, wo sie gearbeitet habe, ist ein richtiger Schlag. Und der wird nicht wirklich hart. Ich hoffe, sie kriegen das noch irgendwie hin.“
Stephanie Venier, eine weitere ÖSV-Vertreterin, hatte als 17. 2,24 Sekunden Rückstand auf Brignone. Die Swiss-Ski-Athletin Corinne Suter (+2,31) klassierte sich genauso wie die Südtirolerin Anna Hofer (+2,35) unter den besten 20; beide können sich über einige Weltcupzähler freuen. Mit Nicole Schmidhofer schied die österreichische Weltmeisterin in dieser Disziplin aus. Auch ihre Teamkolleginnen Nina Ortlieb, Nadine Fest und die Südtirolerin Nicol Delago kamen nicht ins Ziel. Der nächste Super-G der Damen findet in Cortina d’Ampezzo in den bellunesischen Dolomiten statt.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Offizieller FIS Endstand: Super G der Damen in Bad Kleinkirchheim
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