Bad Kleinkirchheim – Heute wurde die Abfahrt der Damen im österreichischen Bad Kleinkirchheim ausgetragen. Dabei konnte die Squadra Azzurra einen historischen Dreifachtriumph bejubeln. Es gewann Sofia Goggia in einer Zeit von 1.04,00 Minuten klar vor ihren Teamkolleginnen Federica Brignone (+1,10) und Nadia Fanchini (+1,45).
Goggia freute sich sehr: „Ich bin mit der Abfahrt richtig zufrieden. ich war vom Skifahren her auch gestern schon bereit. Heute habe ich mir gesagt: ich bin es leid Rennen zu fahren und es kommt nichts raus. Ich hatte zwei Stellen, wo es eng war. Aber ich habe mir gesagt: Lass es einfach runter. Heute war ich sicher die Mutigste. Ich bin heute mit meinem Goggia-Stil gefahren, voller Angriff. Ich habe das wieder gefunden! Ich freue mich über das heutige Ergebnis, bin für das ganze Team happy. Ich freue mich speziell für Nadia nach ihrer harten Zeit, den Verletzungen, der Erkrankung ihrer Schwester. ich habe ihr gesagt: Dieser Sieg ist nur für dich!“
Brignone, die nach dem Sieg im Super-G und dem heutigen zweiten Platz 180 Punkte eroberte, meinte im Interview: „Ich bin wirklich überrascht, sehr glücklich. Für mich war es ein Vorteil, dass man den Start runterverlegt hat. Da ist meine Chance viel größer, als normalerweise. Ich hätte es aber nie erwartet. Wie wir feiern werden, weiß ich nicht. Aber wir haben einen engen Zeitplan, es geht gleich weiter zum Training und dann nach Cortina.“
Fanchini meinte nach ihrem dritten Platz: „Ich freue mich – auch für die ganze Mannschaft. Nach den vielen Verletzungen ist es schwierig für mich, bin erst seit zwei Monaten wieder auf Ski. Das Ergebnis widme ich meiner Schwester.“
Tiffany Gauthier aus Frankreich mag die Strecke im südlichsten Bundesland Österreichs. So belegte sie – dieses Mal mit der hohen Startnummer 36 – und einem Rückstand von 1,59 Sekunden auf Goggia den vierten Rang. Auf Platz fünf landete Tina Weirather (+1,74) aus Liechtenstein; die Schweizerinnen Michelle Gisin und Jasmine Flury (je +1,85) teilten sich die sechste Position. Hinter der Eidgenossinnen landete Anna Veith (+2,03) als beste ÖSV-Vertreterin auf Rang acht.
Die Salzburgerin beschrieb ihre Gefühle wie folgt: „Es war extrem! Unter dem Fahren hat man das Gefühl, dass man nur versucht, stehen zu bleiben. Man wird so durchgerüttelt. Es war extrem hat, ich bin froh, dass es gut gegangen ist. Ich bin froh, dass ich scheinbar wieder so belastbar bin. Es ist nach einer Verletzung schon schwer, sich zu überwinden. Für mich ist es wichtig, dass ich gleich ein gutes Gefühl bekomme. Das ist mir gestern nicht gelungen, heute besser. Es gibt immer wieder etwas Neues. Die Sofia hat einen extrem wilden Lauf gehabt. Ich frage mich, wie man da so einen Lauf fahren kann.“
Dahinter belegte ihre Teamkollegin Stephanie Venier (+2,06) den neunten Platz, die im ORF-Interview sagte: „Ich war die letzten Tage ein bisschen krank, bin deshalb froh, dass ich heil herunten stehe. Zwischendurch ist mir der Außenski weggerutscht – da bin ich fast gelegen. Aber du hast keine Zeit zum Nachdenken, sonst wirst du durchgereicht. Es ist richtig schlagig. Es ist eine Mutprobe – wenn man sich da traut, drüber zu gehen, nach vorne zu arbeiten, auch wenn die Schläge da sind, dann ist viel möglich. Jetzt geht’s nach Cortina. So wie ich Cortina kenne, ist das im Vergleich zu da eine Baby-Piste.“
Marta Bassino (+2,08) aus Italien wurde Zehnte; Lara Gut (+2,13) aus dem Tessin komplettierte die besten Elf. Gerade einmal sieben Hundertstelsekunden fehlten der Swiss-Ski-Dame Corinne Suter auf ihre Teamkollegin; sie wurde Zwölfte. Das ÖSV-Quartett Conny Hütter (+2,27), Ramona Siebenhofer (+2,33), Nicole Schmidhofer (+2,37) und Tamara Tippler (+2,50) landete auf den Positionen 14, 16, 18 und 21.
Hütter, die in der Steiermark daheim ist und eine Top-Platzierung mit einem Fehler im oberen Streckenabschnitt vergab, sagte über ihr Rennen: „Es hat sich schon zach angefühlt. Ich bin zu früh auf den Innenski, dann habe ich einen Schlag erwischt und es hat mich weggezogen. Eigentlich bin ich schon gelegen – da hat es mir dann den Schneid abgekauft. Es ist zach – das weiß man aber und stellt sich darauf ein. Aber so wie ihn die Sofia runter gedrückt hat – pfuh! Es gilt, das Herz in die Hand zu nehmen. Schade, dass mir das da oben passiert ist. Da fehlt dann das Tempo. Schade. Aber es gibt Tage, da liegt man im Schnee. Und dann gibt es solche, da steht man ganz oben! ich bin froh, dass ich gesund im Ziel stehe!“
Die Schweizerin Priska Nufer (+2,57) schwang als 22. ab. Hanna Schnarf (+2,67) aus Südtirol belegte den 24. Platz und war sogar schneller als die enttäuschte US-Lady Lindsey Vonn, die als 27. mehr als drei (!) Sekunden auf Goggia aufriss. Christine Scheyer (+3,16) aus Vorarlberg wurde 29. Und landete vor der Deutschen Michaela Wenig (+3,37), die sich über einen kleinen Weltcuppunkt freuen durfte.
Nicht ins Ziel kamen auch einige Athletinnen; so etwa die beiden Grödnerinnen Nicol Delago und Verenas Stuffer, das DSV-Talent Kira Weidle, die Eidgenossin Joana Hählen und die ÖSV-Vertreterin Dajana Dengscherz. Der nächste Super-G der Damen findet in wenigen Tagen in Cortina d’Ampezzo statt. Und natürlich wollen die Italienerinnen auch da der Konkurrenz die Show stehlen.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Offizieller FIS-Endstand: Abfahrtslauf der Damen in Bad Kleinkirchheim
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