St. Vigil in Enneberg – Die Italienerin Federica Brignone gewann den ersten Riesenslalom in der Weltcupgeschichte, der auf dem Kronplatz ausgetragen wurde. In einer Zeit von 2.10,05 Minuten war sie auf der „Erta“-Piste nicht zu bremsen. Sie freute sich wie ein kleines Kind und sagte: „Meine bisherige Saison war nicht so gut. Im Rennen war ich immer irgendwie blockiert. So habe ich mich auch am Anfang des zweiten Durchgangs gefühlt. Doch dann habe ich das abgelegt. Es freut mich besonders, dass mit Marta noch eine zweite Italienerin auf dem Podest steht.“
Auf Rang zwei fuhr die Französin Tessa Worley (+0,55), die um zwei Hundertstelsekunden schneller als Marta Bassino war. Somit verhinderte die Athletin der Grand Nation einen azurblauen Doppelsieg. Worley, die in diesem Winter schon drei Riesentorläufe für sich entschieden hatte, meinte, auf ihre Fahrt angesprochen: „Es war heute richtig schwer. Die Italienerinnen sind sehr stark gefahren. Ich bin mit meinem zweiten Platz sehr zufrieden. Ich war sehr oft am Limit. Aber so muss man fahren wenn man schnell sein will.“
Die drittplatzierte Bassino resümierte ihren Arbeitstag: „Es ist ein Traum und sehr aufregend bei einem Heimrennen auf dem Podium zu stehen. In den letzten Rennen habe ich viel Selbstvertrauen gesammelt. Ich konnte mit den besten Rennläuferinnen der Welt mithalten. Das Podium heute ist einfach phantastisch.“
Offizieller FIS Endstand: Riesenslalom der Damen auf dem Kronplatz
Lara Gut aus der Schweiz belegte mit einem Rückstand von 76 Hundertstelsekunden auf Brignone den vierten Rang und machte dadurch 20 Punkte in der Gesamtwertung auf die fünftplatzierte US-Amerikanern Mikaela Shiffrin (+1,09) gut. Entfesselt fuhr die Schwedin Sara Hector (+1,11), die im Finale 20 Positionen gutmachte und als Sechste abschwang. Ein sehr gutes Rennen zeigte auch die Österreicherin Bernadette Schild (+1,19), die ihren Arbeitstag als Siebte beendete. Die Saalfeldnerin sagte im ORF-Interview: „Ich bin richtig glücklich über mein Ergebnis. Es geht jetzt einfach! Ich habe immer gesagt, dass mir der RTL wichtig ist. Bei mir muss halt immer alles passen. Derzeit funktioniert es einfach. Ich habe alles getan, was ich tun kann. Über die WM müssen die Trainer entscheiden.“
Die Italienerin Irene Curtoni hatte als Achte genau eineinhalb Sekunden Rückstand auf ihre triumphierende Teamkollegin. Die Eidgenossin Camille Rast (+1,76) war im zweiten Lauf rastlos und wurde mit der hohen Nummer 44 Neunte. Die Deutsche Viktoria Rebensburg (+1,79) klassierte sich auf Platz zehn. Zweitbeste ÖSV-Dame wurde die junge Katharina Truppe (+1,92), die auf Rang zwölf abschwang. Die jungen Schweizerinnen Simone Wild (+2,00) und Mélanie Meillard (+2,19) fuhren auf die Positionen 13 und 16. Die Hausherrin Manuela Mölgg (+2,01) war schon enttäuscht, denn für sie reichte es bloß für Rang 14. Slalomspezialistin Wendy Holdener (+3,07) schwang als 23. ab. Aufgrund eines Fehlers war der Rückstand von Michaela Kirchgasser (+6,57) – sie wurde 28. und Letzte – sehr groß. Nicht ins Ziel kam die Tirolerin Ricarda Haaser, die neuerdings in den Speeddisziplinen auf der Kandahar in Garmisch-Partenkirchen für Furore sorgte.
Der nächste und vorletzte Weltcup-Riesentorlauf der Damen findet am 10. März im US-amerikanischen Squaw Valley statt. Vorher gibt es nur noch den Riesenslalom im eidgenössischen St. Moritz, und da geht es um weltmeisterliches Edelmetall.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Offizieller FIS Endstand: Riesenslalom der Damen auf dem Kronplatz