Beaver Creek – Am Donnerstag um 19.00 Uhr abends (MEZ) tragen die Speedspezialisten das zweite Training auf der „Birds of Prey“ aus. Die offizielle FIS-Startliste und den Liveticker finden Sie in unserer Menüleiste oben!
Die Speedrennen der Herren in Lake Louise sind Geschichte. Und nun stehen jene in Beaver Creek auf dem Programm. Die Strecke befindet sich in einem optimalen Zustand, aber rundherum liegt nichts von der weißen Pracht. Die Skirennläufer werden nach der Besichtigung mit einem Bus aus dem Ziel zu einem Lift gebracht, der sie wieder nach oben bringt. Normale Laufwege sind nicht nutzbar.
FIS-Chefrenndirektor Markus Waldner betont, dass man in Bezug auf Sicherheitsnetze nur den Mindeststandard gewährleisten kann. Ein Problem sind die fehlenden Sturzräume. Das Aufwärmen der Rennläufer erfolgt auf der Piste. Waldner wies daraufhin, wer auf der Birds of Prey beim Aufwärmen die Rennlinie testet, wird disqualifiziert und kann das Rennen von der Tribüne aus anschauen.
Die Raubvogelpiste gehört neben der „Pista Stelvio“ in Bormio, die zur Freude der Skifans dieses Jahr wieder im Kalender aufscheint, und der „Streif!“ in Kitzbühel zu den schwierigsten Strecken im Weltcup. Das Abfahrtsrennen (Samstag, Start 19.30 Uhr MEZ) wird in diesem Jahr wieder auf der „klassischen“ Birds of Prey-Piste ausgetragen.
Wegen Schneemangel konnten in der letzten Saison keine Rennen in Beaver Creek ausgetragen werden. Bis Anfang der Woche war das „weiße Gold der Skifahrer“ auch in diesem Jahr Mangelware.
Die Abfahrer starten auf 3.483 Metern über dem Meer und legen während ihres Husarenritts ins Ziel gut 2,6 Kilometer und 750 Höhenmeter zurück – mit einer Höchstgeschwindigkeit von bis zu 130 Stundenkilometern.
Während die Athleten aus dem Starthaus heraus wenig aggressiv gleiten und Geschwindigkeit aufnehmen sollten, wird ihnen 30 Sekunden nach dem Start alles abverlangt: Vom „Flyway“ geht es in die Brink- und dann in die Talon-Passage, wo die Aktiven einige der steilsten Teilstücke des Weltcupzirkus erwarten.
Der „Talon“ ist der anspruchsvollste Abschnitt der Birds of Prey, hier muss der Rennfahrer Reaktionsschnelligkeit zeigen und die perfekte Linie treffen – nicht so einfach bei einem Gefälle von 47 bis 65 Prozent und Kurven, die mit einer Kompression aufwarten oder gar abfallend sind, so dass es einen beim Schwungansatz beinahe bis ins Fangnetz hinaustragen will. Konzentration und Testosteron sind in dieser Passage am Anschlag!
Wenn der Talon gemeistert ist, geht es über fünf Sprünge bis ins Ziel. Die ersten beiden Luftfahrten werden noch im steilen Gelände gemeistert, aber vor allem das Tripel vor der Zieleinfahrt hat es in sich: Wenn die Piste am Ende von „Russi’s Ride“ etwas flacher wird, ist das nur der Anlauf auf den Golden-Eagle-Sprung, von dem aus die Athleten 60 Meter in der Luft zurücklegen – nur um dem „Harrier-Jump“ entgegen zu fliegen! Der mag nicht der größte sein, nach ihm muss jedoch ein exakter Richtungswechsel gesetzt werden, um nicht von der Siegerspur abzukommen. Und dann heißt es noch einmal Luft anhalten: Über den „Red Tail“ geht es bis zu 70 Meter weit und geradewegs auf die Zuschauer im Zielbereich zu!
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