13 September 2017

Michaela Gerg im Skiweltcup.TV-Interview: „Ich möchte mit allem und Jedem im Reinen sein!“

Michaela Gerg im Skiweltcup.TV-Interview: „Ich möchte mit allem und Jedem im Reinen sein!“ (Foto: Michaela Gerg / Privat)
Michaela Gerg im Skiweltcup.TV-Interview: „Ich möchte mit allem und Jedem im Reinen sein!“ (Foto: Michaela Gerg / Privat)

Kitzbühel – Die einstige deutsche Skirennläuferin Michaela Gerg hat uns viele Jahre mit ihren Erfolgen erfreut. Aber auch sie hat das Schicksal heimgesucht. Trotzdem ist sie guter Dinge und blickt positiv nach vorne. Im Skiweltcup.TV-Interview berichtet die ehemalige DSV-Spitzenathletin über das Zitat auf ihrer Homepage, Schicksalsschläge als Türöffner, ihre Ausbildung zur Feng Shui-Beraterin und vieles mehr.

Skiweltcup.TV: Michaela, wenn man deine Homepage betrachtet, sieht man dich als eine lebensbejahende Frau. Überdies liest man das Zitat: Die Gedanken, die wir uns auswählen, sind die Werkzeuge, mit denen wir die Leinwand unseres Lebens bemalen. Warum hast du diese philosophisch-künstlerische Aussage gewählt, und was bedeutet sie?

Michaela Gerg: Ich bin als positiver Mensch geboren. Meine Eltern waren auch keine Schwarzmaler. Im Gegenteil: ich habe immer die Message mitbekommen, dass es immer weiter geht, egal was kommt. Im Laufe meines Lebens habe ich festgestellt, dass ich wenn ich ganz fest und tief in meinem Herzen an Dinge glaube, sie auch Wirklichkeit werden können.

Oftmals wünschen wir uns etwas, aber zweifeln im tiefsten Inneren daran, dann kann es nicht funktionieren. Dazu braucht es aber auch eine Portion Vertrauen in das Leben, dass es gut ist und immer das Richtige bringt, was wir für unsere Weiterentwicklung brauchen.

Wir haben oft Vorstellungen unseres Lebens, dass es wie ein Plan ablaufen muss, wie wir uns es wünschen. Tut es aber nicht. Die Kunst ist es, alles für unsere Wünsche zu tun, aber den Ausgang, wie und wann es geschieht, offen zu lassen. Dann lassen wir uns regelrecht zum Erfolg treiben. Hätte ich diese Weisheit schon als Rennläuferin gehabt, wäre ich sicher in manchen Rennen lockerer und erfolgreicher gewesen.

Skirennläuferin und Stehauffrau. So betitelte der Bayerische Rundfunk ein Sonntagsgespräch mit dir. Warum haben diese beiden Worte, die dein irdisches Dasein treffend beschreiben, mehr als nur den Anfangsbuchstaben gemeinsam?

Meine Karriere war immer mit Höhen und Tiefen durchwachsen: mal Krankenhaus, dann wieder auf dem Podest. Ich habe im Skisport gelernt, dass es sich immer lohnt, aufzustehen, egal was passiert.

(Foto: Michaela Gerg / Privat)
(Foto: Michaela Gerg / Privat)

Du warst eine sehr erfolgreiche Skirennläuferin, die uns alle mit deinen Erfolgen, Errungenschaften und deiner positiven Ausstrahlung sehr erfreut hat. Nach der Geburt deines Sohnes hat die Diagnose Schilddrüsenkrebs dein Leben komplett auf den Kopf gestellt. Gott sei Dank hast du die Krankheit besiegt. Trotzdem: Schicksalsschläge öffnen Türen, in welche bist du eingetreten?

Ich bin viel lockerer im Leben geworden. Gerade Dinge und Begebenheiten auf sich zu kommen lassen, nichts erzwingen zu wollen und auch mal nichts zu tun, habe ich in dieser Zeit gelernt. Vor allem genieße ich viel mehr die vermeintlich unwichtigen Dinge des Lebens. Dazu gehören das Lachen meines Sohnes, ein Sonnenstrahl am Morgen usw. Ich bin weniger von Erfolg getrieben und schon zufrieden, wenn ich morgens gesund aufstehen kann. Und ich versuche jeden Tag so zu leben, als ob es der Letzte ist. Möchte mit allem und Jedem im Reinen sein.

Nach eigenem Bekunden hattest du schon während deiner Karriere einen Draht zur Esoterik. Wenn das Bett schlecht stand, hast du die Matratze herausgenommen und auf dem Boden geschlafen. Warst du demzufolge dein eigener Mentaltrainer, und war das nach deiner Laufbahn die Initialzündung zur Ausbildung zur Feng Shui-Beraterin?

Ich denke einen Mentaltrainer hätte ich gut gebrauchen können. Ich hatte aber nie jemanden gefunden, dem ich das Vertrauen schenken konnte. Die Esoterik war immer schon ein wenig bei meiner Familie verankert. Die alten Bauern bei uns sind auch schon mit der Rute gegangen, um Wasseradern aufzuspüren.

Ich war als Kind nur beim Heilpraktiker und nicht beim Allgemeinarzt. So habe ich schon früh Zugang zu diesen Themen bekommen. Mein Heilpraktiker hatte mir das Auffinden von negativen Plätzen gezeigt, und so habe ich bei wichtigen Rennen versucht, dies umzusetzen.

Später, nach der Skikarriere, wollte ich dieses Wissen vertiefen und habe erst mal für mich eine fundierte Ausbildungen zur geobiologischen Beraterin gemacht. Im Angebot gab es damals auch Feng Shui. Auch dies hatte mich fasziniert, und ich habe die Ausbildung zur diplomierten Feng Shui Beraterin absolviert.

Weshalb standen für dich in der sportlichen Werteskala das moralisch richtige und gute Handeln, die Regelbefolgungspraxis und Fragen der Fairness immer im Vorderund? Und aus welchem Grund sollten alle danach handeln?

Ich denke, es ist am Ende eines Tages wichtig, wenn ich abends in den Spiegel schaue und das ich sagen kann: Ja, ich habe keinem Unrecht getan, ja es war ein guter Tag, ja ich war ehrlich zu mir und meiner Umwelt, und am besten,  ja ich habe etwas, wenigstens Kleines Gutes getan. Anders würde ich mich nicht mögen und würde keine Ruhe finden. Ich bin auch überzeugt, dass all das, was ich ausstrahle in irgendeiner Weise zu mir zurückkommt. Deshalb versuche ich weitgehend so zu leben.

Bericht und Interview für Skiweltcup.TV: Andreas Raffeiner

Michi bei Unternehmensberatung Wintergerst in Stuttgart aktiv im Einsatz.

Posted by Gerg Michaela on Mittwoch, 5. Juli 2017

 

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