Beaver Creek – Vincent Kriechmayr kann sich über seinen ersten Weltcupsieg freuen, und das auf der berühmt-berüchtigten Birds of Prey. Der Österreicher setzte sich in 1,09.71 Minuten vor dem Wikinger Kjetil Jansrud (+0,23) und seinem Teamkollegen Hannes Reichelt (+0,33) durch.
Der Oberösterreicher strahlte über das ganze Gesicht und meinte im Gespräch mit dem ORF: „Es ist schon was Schönes! Ich bin sehr zufrieden, bin froh, dass ich es geschafft habe. Es ist ein absolutes Highlight und jetzt kann man einem gelungenen Saisonstart sprechen. Beaver Creek ist ein schwerer Super-G – da geht man nur, wenn man alles riskiert. Mir ist es aufgegangen – ich hatte natürlich auch eine Fett’n mit der Sicht. Ich hab den Mothl noch gesehen – und da habe ich gemerkt, es ist nicht so schwer, wie ich es mir angeschaut habe. Auch der Ski ist super gegangen – das muss man dazusagen. Im Ziel schaut man und schaut. Und denkt sich: Auweh, da kommt jetzt wieder ein Licht. Aber als ich gesehen habe, dass sich die Norweger mit meiner Zeit auch schwer tun, da habe ich schon gewusst, dass es was wert ist. Das Grinsen wird mir heute nicht so schnell ausgehen. Ich habe schon gewusst, dass der Speed da ist – im Training bin ich immer bei Mothl und Hannes dabei. Ich habe gewusst, wenn ich es runterbringe, dann bin ich vorne dabei. Letzte Saison war schlecht – aber aus einer schlechten Saison lernt man mehr, als aus einer guten.“
Jansrud sagte im Interview: „Ich bin gut gefahren, es ist ein schwieriger Super-G. Ich hatte keinen richtigen Fehler. Aber mit einem zweiten Platz muss man immer zufrieden sein, vielleicht nicht 100 Prozent. Kriechmayr ist brutal gut gefahren – das hat er sich verdient. Die Startnummern-Wahl ist immer ein Poker. Der Wetterbericht hat eigentlich Sonne vorhergesagt – da kommt die Sonne dann bei höheren Nummern in den Steilhang. Wenn es bewölkt ist, dann macht es keinen Unterschied. Aber es geht nicht nur um die Startnummer, es geht ums Skifahren.“
Reichelt beschrieb seine Fahrt und über Sieger Kriechmayr wie folgt: „Im oberen Teil habe ich die Wellen überhaupt nicht gesehen – das war mehr Spekulation. Leider war es auch nicht markiert – das kann man schon kritisieren. Sonst habe ich ihn ziemlich runter getreten. Ich habe Vince oben zugeschaut – eine gewaltige Fahrt. Aber wir wissen das aus dem Training – er ist einer unserer Pacemaker!“
Die beiden Franzosen Adrien Théaux (+0,44) und Alexis Pinturault (+ 0,53) verpassten das Podest knapp, und reihten sich auf den Rängen drei und vier ein. Aksel Lund Svindal aus Norwegen und der Österreicher Matthias Mayer (+ je 0,60) teilten sich zeitgleich den sechsten Platz. Der Kärntner betonte: „Es ist da runter nicht einfach. Es sind sehr viele Wellen drin, wo man auch mit Hirn fahren muss.“
Der Norweger Aleksander Aamodt Kilde (+0,67) schwang als Achter vor dem deutschen Duo Andreas Sander (+0,79) und Thomas Dreßen (+0,83) ab. Dominik Paris war auf die Hundertstelsekunde gleich schnell wie DSV-Mann Dreßen. Der Schweizer Thomas Tumler (+0,94) klassierte sich mit der hohen Startnummer 30 auf Position zwölf und war um eine halbe Zehntelsekunde besser als Christof Innerhofer. Der Südtiroler belegte den 13. Rang und landete vor dem Deutschen Pepi Ferstl (14.; +1,17).
Peter Fill aus Südtirol riss als 16. 1,37 Sekunden auf Sieger Kriechmayr auf und war am Ende sichtlich enttäuscht. Auch der Kärntner Max Franz (19.; +1,58) hatte sich mehr erwartet. Die Eidgenossen Gilles Roulin, Ralph Weber und Beat Feuz landeten nicht unter den besten 15. Nicht ins Ziel kam ihr Landsmann Mauro Caviezel und der ÖSV-Starter Christian Walder.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Offizieller FIS Endstand: Super-G der Herren in Beaver Creek
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