25 Februar 2017

Hausherr Kjetll Jansrud entscheidet Abfahrt in Kvitfjell für sich

Hausherr Kjetll Jansrud entscheidet Abfahrt in Kvitfjell für sich
Hausherr Kjetll Jansrud entscheidet Abfahrt in Kvitfjell für sich

Kvitfjell – Heute wurde im norwegischen Kvitfjell eine Herrenabfahrt ausgetragen. Dabei siegte der Wikinger Kjetil Jansrud in einer Zeit von 1.47,63 Minuten vor dem Südtiroler Peter Fill (+0,08) und dem Schweizer Beat Feuz (+0,14).

Jansrud sagte im ORF-Interview: „Es sieht gut aus. Die stärksten Fahrer sind schon gefahren – aber es kommen noch ein paar ‚dark horses‘. Es wird spannend bis zum Ende. Mit meiner Fahrt bin ich zufrieden – stark gefahren bis kurz vor dem Ende, da hat man gesehen, dass Leute aufholen – daher ist es noch spannend. Ich kann verstehen, dass Peter beim Abschwingen sauer war. Aber so ist der Sport und es wird spannend im Abfahrts-Weltcup. Mein Vorsprung kann beim Finale weg sein. Beim Finale werde ich auf jeden Fall auf Sieg fahren. Der Kampf um die Abfahrtskugel ist für mich ein Bonus – nach Kitzbühel habe ich eigentlich gedacht, es ist alles gelaufen. Natürlich war der Wunsch für Gold bei der WM da. Aber mit einer Medaille darf man nicht unzufrieden sein – da geht es auch um Respekt.“

Fill beschrieb seine Gefühle im TV-Gespräch: „Es war eigentlich eine gute Fahrt – aber wegen des knappen Rückstands war ich sauer. Ich fahre ja das Rennen vor allem gegen Jansrud. In Aspen habe ich nur ein Ziel: Jansrud schlagen und das mit so viel Vorsprung wie möglich. Gestern war es kein guter Lauf von mir – da bist du dann schnell aufgeschmissen auf dieser Piste. Die Strecke in Aspen kennt keiner von uns – es wird aber sicher interessant.“

Offizieller FIS Endstand: 2. Abfahrt der Herren in Kvitfjell 

Auf Position vier landete der Kanadier Manuel Osborne-Paradis (+0,26). Dahinter reihte sich der Eidgenosse Carlo Janka (+0,28) ein. Sechster des Tages wurde der Kanadier Erik Guay (+0,32). Vortagessieger Boštjan Kline (+0,56) aus Slowenien schwang als Siebter ab. Aleksander Aamodt Kilde (+0,63) wurde als drittbester Norweger Achter. Vorjahressieger Dominik Paris (+0,72) aus Südtirol schwang als Neunter direkt vor dem besten Österreicher ab. Und das war Vincent Kriechmayr (+0,74).

Thomas Dreßen aus Deutschland zeigte abermals eine sehr gute Leistung und teilte sich mit dem routinierten ÖSV-Mann Hannes Reichelt (+je 0,82) den elften Rang. Der Salzburger meinte: „Wegen der Kristallkugel bin ich nicht enttäuscht – ich ärgere mich über das Rennen selber. Der Rückstand ist nicht ganz so viel. Ich bin aber ein bisschen ratlos – ich habe alles probiert, aber schnell war ich nicht. Ich war so viel in der Hocke wie noch nie da runter – aber vielleicht war das das Problem, dass ich zu viel wollte. Der Schnee ist speziell geworden, da bin ich nicht zurechtgekommen.“

Andreas Sander, seines Zeichens Dreßens Teamkollege, war nur um eine kleine Hundertstelsekunde langsamer und fuhr auf Position 13. Der Swiss-Ski-Athlet Mauro Caviezel (+0,98) klassierte sich hinter Pepi Ferstl (+0,96) auf Rang 14. Olympiasieger Matthias Mayer (+1,00) erlebte keinen guten Tag und musste mit Platz 16 zufrieden sein. Der Kärntner sagte im Gespräch: „Die Kurve oben ist schwer zu fahren – da muss man extrem weit nach außen. Da dürfte sich Jared ein bisschen vertan haben und ist ins Außentor reingefahren. Oben habe ich gut angefangen, vielleicht den Schwung ins Flachen nicht ganz so gut mitgenommen wie gestern. Es waren ein bisschen andere Verhältnisse, aber es war okay. Die Zeit für ganz vorne hat halt gefehlt.“

Der Tiroler Romed Baumann (+1,31) landete außerhalb der besten 15. Der Steirer Klaus Kröll riss in seiner wohl letzten Weltcupabfahrt mehr als zwei Sekunden auf. Er meinte im ORF-Interview: „Die Karriere war schön – die letzten Jahre haben natürlich schon getrübt. Die Abfahrts-Kugel war mein großes Ziel – die habe ich erreicht, noch dazu vor dem Heim-Publikum. Eine Medaille ist mir knapp verwehrt geblieben – natürlich schade. Nach zwei solchen Rennen ist die Entscheidung nicht so schwer. Persönlich habe ich mich schon länger entschieden. Ich wollte natürlich beim Finale dabei sein. Es ist schade. Das ist mein erfolgreichster Berg – da passt es. Ich habe die letzten drei Jahre schon gekämpft – der Sturz aus Lenzerheide hat mich einfach rausgebracht. Es war ein harter Kampf, aber es wollte nicht mehr sein.“

Offizieller FIS Endstand: 2. Abfahrt der Herren in Kvitfjell 

Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner

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