Kitzbühel – Bei schönem Wetter eröffnete der Norweger Aleksander Aamodt Kilde mit der Nummer 1 die zweite Trainingseinheit auf der „Streif“ in Kitzbühel. Dabei benötigte er eine Zeit von 1.56,33 Minuten. Dieser Richtwert wurde von keinem Athleten mehr unterboten. Er sagte um ORF-Interview: „Oben ist es heute brutal eisig. Das hat mich schon etwas überrascht, aber die Piste ist schon sehr gut. Als Favorit würde ich mich nicht bezeichnen, macht braucht auf alle Fälle scharfe Kanten und ich werde versuchen Gas zu geben, dann sieht man wie es ausgeht. In Kitzbühel ist die Nummer 1 nicht unbedingt schlecht, man muss halt gut besichtigen.“
Am nächsten kamen dem Wikinger der Österreicher Hannes Reichelt (+0,02) und Teamkollege Kjetll Jansrud (+0,07) auf den Plätzen zwei und drei. Sehr gut fuhr auch der Franzose Valentin Giraud Moine (+0,14), der sich auf Rang vier klassierte. Der Kärntner Max Franz, der vor Jahresfrist auf der Saslong in Gröden gewann, belegte mit einem Rückstand von fast zwei Zehntelsekunden auf Kilde den fünften Platz. Erik Guay (+0,26) aus Kanada schwang als Tagessechster ab. Romed Baumann (+0,42), einen Steinwurf von Kitzbühel wohnhaft, wurde siebter. Hinter dem Athleten aus Hochfilzen rasten der Italiener Mattia Casse (+0,69), Adrien Théaux (+0,73) und Johan Clarey (+0,85), beide Angehörige der Equipe Tricolore, auf die Positionen acht bis zehn.
Offizieller FIS Endstand: 2. Abfahrtstraining der Herren in Kitzbühel
Bester Schweizer wurde Beat Feuz (+0,90) auf Platz zehn. Ein Schreckmoment erlebte der „Kugelblitz“, der kurz vor der Mausefalle am Ski ausrutschte und gerade noch einen Sturz verhindern konnte. Er kam gut ins Ziel und hatte auch eine gute Zeit, wobei er bereits vor dem Zielsprung aufgemacht hat. Dahinter landeten Abfahrtsolympiasieger Matthias Mayer (+0,93) vom Team Austria und Josef Ferstl (+0,96) aus Deutschland. Vorjahressieger Peter Fill (15.; +1,17) aus Südtirol hatte an derselben Stelle wie Feuz hatte seine Probleme, aber auch hier blieb der „Ausrutscher“ ohne Folgen.
Carlo Janka, ein weiterer Eidgenosse, belegte mit einem Rückstand von 1,30 Sekunden auf Kilde Position 16. Der Swiss-Ski-Mann hatte im Karussell große Probleme, und obwohl er bereits im Schnee lag, rettete er sich akrobatisch und konnte seine Fahrt fortsetzten. In der Summe war er um zwei Hundertstelsekunden schneller als der Ultner Dominik Paris, der in Kitzbühel sehr erfolgreich ist.
Den Tagesschnellsten des ersten Abfahrtstrainings, Steven Nyman aus den USA, verschlug es im Karussell den Ski. Daraufhin fädelte er ein und verlor den rechten Ski. Im ersten Anschein blieb er unverletzt, selbst wenn es ihm etwas das Knie verdrehte. Nymans Landsmann Travis Ganong fädelte beim ersten Tor – vor der Querfahrt zur Mausefalle – ein und kam zu Sturz. Gott sei Dank blieb er jedoch unverletzt. Und weil wir gerade bei den US-Boys sind: Einen spektakulären Sturz leistete sich Andrew Weibrecht. Nach der Querfahrt über den Hausberg versuchte er das obere Tor Richtung Zielhang zu erreichen, fädelte dann jedoch ein und flog in das Fangnetz ab. Nach einer Schreckminute befreite er sich aus dem Netz und konnte selbstständig ins Tal fahren.
Besonders bitter endete das zweite Abfahrtstraining für DSV-Rennläufer Klaus Brandner. Er verschnitt nach dem „Karussell“ vor der Einfahrt in den Steilhang, und knallte in das Fangnetz. Zunächst erfolgte auf der Piste die Erstversorgung, danach musste er mit dem Helikopter geborgen werden. Über die Schwere der Verletzung liegen uns noch keine Informationen vor. Es scheint jedoch ein Problem mit den Knien vorzuliegen.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Offizieller FIS Endstand: 2. Abfahrtstraining der Herren in Kitzbühel
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