Lake Louise – Heute bestritten die Speedherren in Lake Louise den ersten Super-G in der Saison 2017/18. Dabei siegte der Norweger Kjetil Jansrud in einer Zeit von 1.30,76 Minuten. Der Wikinger unterstrich einmal mehr den Beweis, dass sich die Wikinger hier besonders wohlfühlen. Er beschrieb seine Gefühle wie folgt: „Ich habe gar nicht daran gedacht, dass es mein 20. Sieg ist. Das ist natürlich schön. Zwischen zwei Österreichern am Podest zu stehen ist auch schön. Es ist extrem spannend. Max ist mit seiner Nummer bei diesem Wetter extrem gut gefahren. Hannes und ich hatten heute sicher einen Vorteil mit der Nummer. Es war ein schwieriger Super-G, weil die Verhältnisse weicher waren als gedacht. Dass der Sprung schwierig wird, haben wir gewusst. Schade um Matthias, er war gut dabei. Ich bin gut gefahren, stabil – die Top-Geschwindigkeit war gut. Wenn man mit etwas Sicherheit gewinnen kann, dann ist das positiv. Ich hoffe natürlich, dass es so weitergeht. Aber mit der Abfahrt gestern war ich nicht ganz zufrieden.“
Max Franz (+0,28) aus Österreich belegte den zweiten Platz. Der Kärntner freute sich über 80 Punkte und trauerte auf keinen Fall dem Sieg nach: „Es ist richtig cool. Ich mag Lake Louise ganz gerne, der Hang taugt mir. Heute schneit es auch noch – da fahre ich gerne Ski. Es war eigentlich schwierig, denn gestern hat es nicht gepasst mit der Fahrerei. Auch heute war ich unter der Fahrt unsicher – du weißt nicht, ob du schnell bist oder nicht. Die Norweger fahren einfach brutal gut – aber wir haben an dem Wochenende gezeigt, dass wir auch schnell fahren können. Und wir werden ihnen weiter Stress machen.“
Mit dem Dritten Hannes Reichelt (+0,34) kletterte ein weiterer Österreicher auf das Podest. Der Salzburger betonte: „Am Coaches Corner beim Sprung hatte ich zu wenig Richtung, bin weit gesprungen. Danach habe ich die Skier in den weichen Schnee reindrücken müssen – das war sicher nicht ideal. Die niedrige Nummer war aber sicher ein Vorteil. Der Podestplatz würde mir sehr viel bedeuten. Da würde ich langsam mit dieser Strecke versöhnen, es nicht unbedingt meine Lieblingsstrecke. Ich tue mich hier einfach schwer, schnell zu sein. Da gibt es definitiv Strecken, die ich lieber mag. Die Form passt, das hat man auch im Training gesehen. Der Super-G ist immer Hopp-oder-Drop – die vordere Nummer war heute sicher ein Vorteil.“
Hinter Reichelt lauerten schon die Norweger Aleksander Aamodt Kilde (+0,41) und Aksel Lund Svindal (+0,52) auf den Positionen vier und fünf. Sehr gut zeigte sich das Südtiroler Christof Innerhofer (+1,05), Dominik Paris (+1,10) und Peter Fill (+1,15), die sich auf den Rängen sechs bis acht klassierten. Die besten Zehn des heutigen Rennens wurden vom Oberösterreicher Vincent Kriechmayr (+1,16) und dem Deutschen Pepi Ferstl (+1,17) abgerundet.
Der Eidgenosse Beat Feuz, der am gestrigen Samstag die Abfahrt in Lake Louise für sich entscheiden konnte, belegte mit einem Rückstand von 1,35 Sekunden auf Jansrud den zwölften Rang. Direkt dahinter schwang Thomas Tumler (+1,36), seines Zeichens ein junger Teamkollege von Feuz, auf Rang 13 ab. Der Deutsche Thomas Dreßen (14.; +1,36) büßte oben viel ein. Trotzdem zeigte er wiederum eine mehr als gute Leistung. Sein Teamkollege Andreas Sander (+2,14) und die Schweizer Mauro Caviezel (+2,27) und Gilles Roulin (+2,15) landeten außerhalb der besten 20. Auch der Österreicher Christian Walder, der bloß eineinhalb Sekunden auf Jansrud aufriss, verpasste knapp den Sprung unter die Top-15. Dessen ungeachtet wird er nach seinem Kreuzbandriss im Frühjahr viel Selbstvertrauen tanken.
Nicht ins Ziel kam der mit der Startnummer 1 ins Rennen gegangene Matthias Mayer. Der Kärntner, der sich am Vortag noch über den zweiten Platz in der Abfahrt freuen konnte, resümierte etwas zähneknirschend: „Bis dorthin war es eine Super-Fahrt. ich weiß eigentlich bis jetzt nicht, was dann passiert ist. Ich hatte Richtung am Sprung und dann sind mir plötzlich beide Skier weggegangen. Der zweite Platz gestern war gut, aber ganz zufrieden bin ich trotzdem nicht.“
Auch der talentierte Tiroler Niklas Köck, der sich über den Europacup für höhere Super-G-Aufgaben empfahl, schied aus. Nicht am Start war wie gestern Lokalmatador Erik Guay. Der Kanadier hat Rückenschmerzen und musste wohl schweren Herzens auf die Einsätze in seinem Heimatland verzichten. Und erneut hat es sich bestätigt, dass Lake Louise so etwas wie eine Spielwiese für die Norweger ist. Drei Leute unter den besten Fünf; diese Bilanz kann sich durchaus sehen lassen. Doch die Konkurrenz vom Team Austria schläft nicht. Der nächste Super-G der Männer findet am 1. Dezember in Beaver Creek statt.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Offizieller FIS Endstand – Super G der Herren in Lake Louise
Zwischenstand nach 40 Rennläufer
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