17 Dezember 2022

Aleksander Aamodt Kilde holt sich Abfahrtstagessieg beim zweiten Ritt auf der Grödner Saslong

Alexander Aamodt Kilde verzichtet auf einen Start in Val d'Isere.
Alexander Aamodt Kilde verzichtet auf einen Start in Val d'Isere.

Gröden – Der Norweger Aleksander Aamodt Kilde hat die heutige zweite Abfahrt in Gröden für sich entschieden. In einer Zeit von 2.02,35 Minuten triumphierte der routinierte Wikinger vor dem Franzosen Johan Clarey (2.; +0,35) und dem Italiener Mattia Casse (3.; +0,42).

 

Daten und Fakten – 4. Saisonabfahrt
in Gröden am Samstag

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Mit Adrien Théaux (+0,67) konnte sich ein weiterer Angehöriger der Equipe Tricolore über einen guten Rang im Allgemeinen und den vierten Platz im Besonderen freuen. Der Kanadier James Crawford (+0,69) zeigte eine sehr gute Leistung und beendete seinen Arbeitstag auf Position fünf. Cyprien Sarrazin (+0,87) hatte mit der Nummer 61 nichts Besseres zu tun, als als Sechster die Top-10 zu ärgern. Trotzdem muss man ihm zu seinem Höllenritt gratulieren.

Der Schweizer Marco Odermatt, der im Vorfeld den zu eng gesteckten Terminkalender kritisierte, musste sich mit dem US-Amerikaner Travis Ganong (je +0,92) den siebten Rang teilen. Mit Jared Goldberg (+1,05) schob sich ein auf Platz neun abschwingende Landsmann Ganongs unter die besten Zehn. Kildes Mannschaftskollege Adrian Smiseth Sejersted (10.; +1,15) tat dies ebenso. Bester Österreicher wurde Otmar Striedinger (+1,24), der sich mit seinem Kärntner Freund Matthias Mayer den zwölften Platz teilen musste.

Eine starke Leistung bot der Schweizer Urs Kryenbühl (+1,29), der mit der hohen Nummer 46 auf Position 14 fuhr. Romed Baumann aus Deutschland wurde als 17. geführt; sein Rückstand auf Kilde betrug 1,52 Sekunden. Olympiasieger Beat Feuz büßte als 18. des Feldes genau eine Hundertstelsekunde auf Baumann, der lange für den ÖSV fuhr, ein. Baumanns Teamkollegen Andreas Sander (+1,74) und Josef Ferstl (+1,89) wurden unter Wert geschlagen und fanden sich auf den Rängen 22 und 29 wieder.

Lars Rösti (+1,70), Stefan Rogentin (+1,81) und Alexis Monney (+1,86) – auch sie sind Telljünger – fuhren auf die Ränge 20, 24 und 26. Die ÖSV-Herren Christopher Neumayer und Julian Schütter (je +1,90) positionierten sich ex aequo auf Platz 29.

Für den Ultner Dominik Paris und das Pusterer Geburtstagskind Christof Innerhofer gab es wie für Donnerstagsieger Vincent Kriechmayr keine Punkte; sie hatten sich viel mehr ausgerechnet. Niels Hintermann vom Swiss-Ski-Team und Christoph Krenn vom ÖSV-Kollektiv schieden aus. Nach den Weihnachtstagen geht es nach Bormio; da waren die zuletzt angeführten Azzurri immer gut unterwegs.

 

Aleksander Aamodt Kilde war beim Abfahrts-Klassiker einmal mehr nicht zu schlagen und krallte sich seinen insgesamt fünften Sieg auf der Saslong. Wir haben nach dem Rennen die Stimmen der Protagonisten eingefangen.

Aleksander Aamodt Kilde (NOR/Platz 1)
„Dass die Saslong zu meinen absoluten Lieblingsstrecken im Weltcup gehört, ist kein Geheimnis. Der Schnee, die vielen Sprünge und der Flow vom Start bis ins Ziel sind etwas ganz Besonderes. Auch heute hatte ich großen Spaß auf der Piste, die trotz der ungünstigen Wetterverhältnisse der letzten Tage hervorragend vorbereitet war. Einfach war es dennoch nicht, da die Bedingungen ganz anders waren als am Donnerstag. Ich wusste aber, dass ich die Ciaslat gut erwischt habe und mir eine tolle Fahrt gelungen ist.“

Johan Clarey (FRA/Platz 2)
„Meine Skier waren heute echte Waffen, daher ist es umso ärgerlicher, dass ich die Ciaslat verpatzt habe. Mit dem Rest der Fahrt bin ich jedoch sehr zufrieden. Zwar überwiegt aktuell die Enttäuschung über den verpassten Sieg, aber in einem zweiten Moment wird sicher die Freude über Platz zwei überwiegen. Für mich ist es eine Ehre, gemeinsam mit Kilde am Podest zu stehen, da er ein herausragender Skifahrer ist. Ich bin derzeit in starker Form, hoffentlich kann ich mich in dieser Saison noch in weiteren Orten beweisen. Der heutige Auftritt wird zu großer Wahrscheinlichkeit mein letzter hier in Gröden gewesen sein.“

Mattia Casse (ITA/Platz 3)
„Ich hatte heuer schon oft gute Zwischenzeiten – unter anderem auch auf Pisten, die mir eigentlich nicht sonderlich liegen. Leider habe ich bis heute aber immer Fehler eingestreut, sodass mir noch kein gutes Ergebnis zu Buche stand. Dank der guten Teilzeiten hatte ich aber das nötige Selbstvertrauen, das man im Hinblick auf die Rennen benötigt. Nun bin ich stolz und froh, dass ich endlich einen Lauf ins Ziel gebracht habe. Nach der medialen Kritik an unsere Mannschaft ist mein dritter Platz doppelt wichtig und ich hoffe, dass nun ein Ruck durch das ganze Team geht. Dieses Podium widme ich meinen Eltern: Sie haben immer an mich geglaubt und sind mir auch in schweren Zeiten immer zur Seite gestanden. Die restliche Saison ist noch lang – jetzt gilt es, auf diesem Ergebnis aufzubauen und hart weiterzuarbeiten.“

Adrien Theaux (FRA/Platz 4)
„Ich habe – vor allem im obersten Teil – zwar einige Fehler gemacht, aber insgesamt eine recht solide Fahrt gezeigt. Dennoch kommt der vierte Platz etwas überraschend. Ich muss mich bei meinem Servicemann bedanken, da er mir einmal mehr sensationelle Skier vorbereitet hat. Die Piste hier mit den vielen Schlüsselstellen ist ein absoluter Traum. Für mich ist die Ciaslat der schönste Streckenabschnitt im gesamten Weltcup.“

James Crawford (CAN/Platz 5)
„Heute war ein richtig guter Tag. Vor allem mit dem unteren Teil bin ich sehr zufrieden und Platz fünf ist für mich ein tolles Ergebnis. Neben meinem Resultat freue ich mich auch für Mattia Casse, der seine tolle Karriere nun endlich mit einem Podestplatz krönen konnte. Ich mag die Strecke hier sehr, auch wenn ich noch nie richtig schnell war und immer noch nicht herausgefunden habe, woran das liegt. Die Saslong liegt uns Nordamerikanern wohl deshalb so sehr, da die Bedingungen und der Schnee recht ähnlich sind, wie bei uns zuhause.“

Marco Odermatt (SUI/Platz 7)
„Meine Podestserie ist zwar gerissen, aber ich bin super happy mit meinem Ergebnis. Heute hat man gleich gesehen, dass die klassische Abfahrt auf der Originalstrecke etwas ganz anderes ist als die Abfahrt vom Super-G-Start aus, weil man mit schweren Beinen in die Schlüsselstellen kommt. Im oberen Teil habe ich den Großteil meiner Zeit verloren, ab dem Reservestart hat es dann wieder gepasst – darauf kann ich sicher aufbauen. Die Abfahrt ist die Königsdisziplin im Weltcup, daher lege ich heuer den Fokus verstärkt auf die kleine Kristallkugel. Aus diesem Grund war ich hier in Gröden bei beiden Rennen am Start.“

Interview Quelle: www.Saslong.org

Rennbericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner

Der Herren Ski Weltcup Kalender der Saison 2022/23  

Der Damen Ski Weltcup Kalender der Saison 2022/23  




 

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