Kitzbühel – Skirennläuferinnen, die 2005 und 2006 geboren wurden, werden als vielversprechende Zukunftsaktien gehandelt. In den letzten Jahren, als sie Schülerinnen waren und in den U15- und U16-Kategorien an den Start gingen, waren sie unbesiegbar. Mit dem Eintritt in die FIS-Rennserie beginnt für sie der Ernst des Lebens.
So fehlt die gute Startnummer, und man muss sich im neuen eigenen Team den Platz erobern und sich gegen wesentlich ältere Konkurrentinnen behaupten. Durchsetzungsvermögen, Teamgeist und Trainingsintensität stehen an oberster Stelle. Einen guten Start konnte die Österreicherin Valentina Rings-Wanner mit bislang sechs FIS-Rennsiegen für sich verbuchen. Neben den Triumphen gab es zahlreiche Podestplatzierungen. Als Lohn gab es die Möglichkeit, mit dem rot-weiß-roten Europacupteam zu trainieren. Ferner ist sie, Jahrgang 2005, die weltbeste im Riesentorlauf.
Leonie Raich, auch eine Tirolerin, will es wissen. Die Pitztalerin wird als Konditionswunder beschrieben und als ewige Konkurrentin von Wings-Wanner angesehen. Bislang kletterte sie neben einigen Podestplatzierungen einmal auf die höchste Stufe des Podests. Aber die internationale Konkurrenz schläft nicht. Die Schwedinnen Cornelia Oehlund, Malva Helm und Moa Landström muss man immer auf der Rechnung haben, auch wenn sie ihre Errungenschaften und guten Resultat im hohen Norden Europas eingefahren haben. Im Slalom sind sie derzeit kaum zu schlagen.
Die beste Schweizerin, die 2005 geboren wurde, ist Elena Sann Stucki. Blicken wir nochmals ins Team Austria. Elena Riederer will auch bald im Konzert der Großen mitmischen, sie ist fleißig und möchte konstant gute Resultate erzielen. Aus den USA kommt Elisabeth Bocock, hinter Wings-Wanner die Nummer zwei in der Riesentorlauf-Weltbestenliste. Sie will gleich in drei Disziplinen die Kastanien aus dem Feuer holen und ordentlich auftrumpfen.
Die schnellsten DSV-Starterinnen sind Jana Fritz von der TSG Reutlingen und Emily Wörle vom SC Bad Tölz. Sie wurden 2005 geboren und strotzen vor Ehrgeiz und positivem Tatendrang. Alle Skinationen haben aufgerüstet und im Sommer-Skitraining auch Konditions- und Krafteinheiten abgespult. Über das italienische Wunderkind Lara Colturi, die mit einer Privatmannschaft unterwegs ist und aus diesem Grund für Albanien fährt, haben wir letzthin berichtet.
Sie schlug den gleichen Weg wie Rings-Wanner ein und trainierte bisher in Südamerika. Hier holte sie gleich mehrere Siege auf Anhieb. Die Mutter Daniela Ceccarelli, ihres Zeichens vor zwei Jahrzehnten im US-amerikanischen Salt Lake City Olympiasiegerin im Super-G, ist die beste Lehrmeisterin für die aufstrebende Skirennläuferin.
Die österreichischen Ski-Mädels werden weiterhin Jagd auf das hochgepriesene Wunderkind machen. Maya Waroschitz, Larissa Reiter und Sarah Huber, um einige zu nennen, wollen Colturi um nichts nachstehen und auch erfolgreich sein. Nachdem der ÖSV einige wertvolle Mitarbeiter an Marcel Hirschers Skifirma Van Deer und an Red Bull verloren haben, mussten einige Posten neu besetzt werden. Mit hervorragenden, neuen und stets motivierten Fachleuten und intensivierten Trainingssessions kann man den anstehenden Aufgaben beruhigt entgegenblicken.
Ein kleines Manko ist die Spezialisierung vieler Läuferinnen, die sich nur auf eine Disziplin wie etwa den Slalom oder den Riesentorlauf konzentrieren. Das kann auch besorgniserregend sein. Das kann so mancher Athletin, die meist auf drei Schienen unterwegs sind, schwer zu schaffen machen.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Der Herren Ski Weltcup Kalender der Saison 2022/23
Der Damen Ski Weltcup Kalender der Saison 2022/23