Ein andauernder Konflikt schwelt zwischen dem Internationalen Skiverband (FIS), dem österreichischen Skiverband Ski Austria, sowie den Verbänden aus Deutschland, der Schweiz und Kroatien. Die Spannungen mit dem Präsidenten des FIS, Johan Eliasch, sind noch nicht befriedigend gelöst. Dennoch wird dieser Konflikt auf dem bevorstehenden Kongress nicht im Fokus stehen, vor allem aufgrund des Online-Formats der Veranstaltung.
So äußerte Christian Scherer in einem Gespräch mit der Austria Presse Agentur (APA), das man auf den Kongress mit der Hoffnung zugehe, dass sachliche und zum Wohle des Skisports angemessene Entscheidungen getroffen werden.
Vor zwei Wochen deutete Roswitha Stadlober, Präsidentin von Ski Austria, an, dass das Problem weiterhin Eliasch Führungsstil sei. Die Zustimmung zu einer Reihe von Vorschlägen von Ski Austria könnte helfen, die Spannungen zu lindern. Zum Beispiel fordert der österreichische Verband, dass die Kalenderplanung, wie früher, neun Monate vor Beginn des im Juli startenden FIS-Jahres abgeschlossen ist. Scherer konkretisierte, dass der Kalender im Oktober oder November des Vorjahres verabschiedet werden sollte.
Ski Austria möchte auch einen Vierjahres-Kalender einführen, um die Planungssicherheit zu verbessern. Dieser „Langzeit-Kalender“ sollte nur in Ausnahmefällen geändert werden können. Darüber hinaus hat der Verband vorgeschlagen, dass im Vorfeld der Bewerbungen für die FIS-Weltmeisterschaften klar sein sollte, welche Bedingungen bei der Austragung gelten, einschließlich der TV-Rechte. Eine klarere Regelung, wer bestimmte Kosten trägt, wird ebenfalls angestrebt.
Weitere Themen sind Werbeflächen und Seriensponsoring bei FIS-Weltcup-Veranstaltungen sowie die Nutzung der finanziellen Reserven der FIS. Scherer betonte, dass diese primär zur Unterstützung der nationalen Verbände gedacht sind und nur in Ausnahmefällen für die Erschließung neuer Geschäftsfelder verwendet werden sollten. Sollten sie doch für solche Zwecke verwendet werden, sollte dies vom FIS-Kongress ratifiziert werden. Aufgrund der breiten Unterstützung dieser Vorschläge von einer Vielzahl von Verbänden ist Scherer recht zuversichtlich, dass sie angenommen werden.
Das Verhältnis zwischen Scherer und Johan Eliasch ist komplex, wobei Scherer deutlich macht, dass es weder gut noch schlecht zu nennen ist. Die Hauptkommunikation läuft dabei über den FIS-Generalsekretär Michel Vion und dessen Stellvertreter Niklas Carlsson, denn eine operative Zusammenarbeit mit Eliasch wird von Roswitha Stadlober als sehr schwierig betrachtet.
Trotz der Herausforderungen blickt Scherer optimistisch auf die Zukunft des Konflikts. Er sieht positive Zeichen einer Bewegung in die richtige Richtung, auch wenn diese nur langsam erfolgt. Die Hoffnung ruht auf den angekündigten Gesprächen, die nach dem Kongress stattfinden sollen.
In Zeiten des Klimawandels stellt sich die Frage nach möglichen Anpassungen des Skisport-Kalenders. Hier betont Scherer die Notwendigkeit fundierter Analysen und Aussagen. Trotz aller Überlegungen bleibt jedoch klar, dass die Periode von Mitte November bis Ende Februar die wichtigste Zeit für den Skisport ist. Eine mögliche Verlängerung der Saison wird in Betracht gezogen, wobei der Saisonauftakt Ende Oktober immer noch als sinnvoll erachtet wird.
Ski Austria hat sich in der Vergangenheit als flexibler und zuverlässiger Veranstalter von Weltcuprennen erwiesen. Allerdings hängt diese Bereitschaft von der bestehenden Rechtesituation ab. Sollte es zu Einschränkungen in diesem Bereich kommen, so könnte die Bereitschaft, kurzfristige Übernahmen von Veranstaltungen zu übernehmen, sinken.
Quelle: www.kleinezeitung.at