Chapelco – Noch nie hat ein Nationenwechsel, vielleicht jener von Marc Girardelli, für so viel Wirbel gesorgt. Die 15-jährige Lara Colturi fuhr bis Ende Mai für Italien. Jetzt fährt sie für Albanien. Sofia Goggia, die wohl berühmteste und beste azurblaue Speed-Lady der Gegenwart, konnte diesen Schritt alles andere als verstehen. Momentan feilt die Teenagerin in Südamerika an ihrer Form hinsichtlich der neuen Saison. Dabei sammelte sie mit fünf FIS-Rennen auch ordentlich Praxis. Bei allen Starts schwang sie als Erste ab. Teils ließ sie die Konkurrentinnen zu Statistinnen erstarren, denn der Vorsprung auf die Zweitplatzierte betrug mehr als sechs Sekunden.
Daniela Ceccarelli, 2002 im US-amerikanischen Salt Lake City Olympiasiegerin im Super-G, trainiert ihre Tochter von klein auf. Somit wird der Grund für den Nationenwechsel ersichtlich. Als Neo-Albanerin darf sie im Golden Team der Skischule ihrer Eltern arbeiten. Im Klartext kann sie die Renneinsätze selbst auswählen und die Trainingseinheiten selbst organisieren. Auch nahestehende Werbeverträge und dergleichen fallen unter ihre alleinige Entscheidung. Es ist aber mehr als nur offensichtlich, dass das in der Squadra Azzurra schier ein Ding der Utopie gewesen wäre.
Die 2006 geborene Lara Colturi bestreitet sowohl am heutigen Samstag als auch am morgigen Sonntag einen Riesenslalom in Chapelco. Diese Rennen haben nur für die nationalen Meisterschaften und auf FIS-Ebene ihre Gültigkeit. Es scheint, dass das umstrittene azurblau-albanische Skijuwel auch hier keine Gegnerinnen finden wird und allen auf und davon fährt.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quellen: krone.at, raceskimagazine.it
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