24 August 2022

Der alpine Skirennsport zwischen Klimawandel und finanziellem Kollaps

Der alpine Skirennsport zwischen Klimawandel und finanziellem Kollaps (Foto: © saslong.org)

Bozen – Alle reden vom Klimawandel und davon, dass sich der Ski(renn)sport in der Zwickmühle befindet. Die sehr hohen Temperaturen im Sommer haben dafür gesorgt, dass die europäischen Gletscher nahezu komplett gesperrt waren. Die Ski-Nationen müssen die weite Reise nach Südargentinien auf sich nehmen. Viele fragen sich, ob das für die Zukunft des Sports noch gut ist. Man muss nicht eins und eins zusammenzählen, um zu erkennen, dass sich die Lage zuspitzt und in den bevorstehenden Jahren womöglich nicht verbessern wird.

Nicht nur die US-Skirennläuferin Mikaela Shiffrin, die vor einiger Zeit noch im schweizerischen Saas-Fee trainierte, macht sich Sorgen. Sie geht sogar so weit und behauptete, dass der Augenblick, ab dem man keine Gletschertrainings mehr bestreiten könne, schon sehr nahe gerückt sei. In Südamerika herrscht Winter, und so sehen sich alle gezwungen, dort ihre Trainingszelte aufzuschlagen. Ist das noch tragbar, alles ans andere Ende der Welt zu schleppen? Hat die ökologische Nachhaltigkeit ausgedient, wenn man die sportliche ausklammert?

Auch der Nachwuchs steht vor einer Herkulesaufgabe. Wenn die Anreise zu den noch intakten Skiressorts länger wird, kann die Motivation, Ski zu fahren, weniger werden. Das Potenzial, welches im Sport erkenntlich ist, wird kleiner. Wenn das Interesse schwindet, verschwinden auch über kurz oder lang mögliche Sponsoren. Ein Wirtschaftskreislauf gerät gehörig ins Wanken. Im ÖSV steht dieses Thema mit vielen Gedankenspielen auf der obersten Agenda. So denkt man beispielsweise an einen verspäteten Saisonstart im Nachwuchssektor. So muss man die Kalender anpassen oder Trainingszeiten ändern. Ob da alle Skinationen mitziehen?

Will man im Winter erfolgreich sein, muss man im Sommer daran arbeiten. Diese Binsenweisheit ist für die österreichischen Skirennläuferinnen und -läufer nichts Neues. Wie berichtet, will man einen eigenen Stützpunkt in Südamerika errichten. Zudem ist es kein Geheimnis mehr, dass der Sport aufgrund seiner Exklusivität teurer wird. Probleme können entstehen, der Nachwuchs könnte darunter leiden. Wenn es immer wärmer wird, können nur noch Skigebiete über 1500 Höhenmeter überleben. Die technische Beschneiung kann ein zusätzliches Problem darstellen. Liftbetreiber stehen vor immensen Kosten, die sich in den Energiepreisen widerspiegeln. Ob der Skirennsport für die nachkommenden Generationen weiterhin leistbar bleibt, steht aber auf einem anderen Blatt Papier.

Kommentar für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner

Der Herren Ski Weltcup Kalender der Saison 2022/23  

Der Damen Ski Weltcup Kalender der Saison 2022/23  




Verwandte Artikel:

Kirchenkarpiste in Gurgl (AUT)
LIVE: Ski Weltcup Slalom der Damen in Gurgl 2024 am Samstag - Vorbericht, Startliste und Liveticker - Startzeiten: 10.30 Uhr / Finale 13.30 Uhr

Am Samstag, den 23. November 2024, feiert der Ski-Weltcup in Gurgl ein historisches Ereignis: Zum ersten Mal treten die besten Skirennläuferinnen der Welt auf der spektakulären Kirchenkarpiste in Hochgurgl an. Die traditionsreiche Piste, bekannt für ihre steilen Hänge und technischen Herausforderungen, verspricht ein hochkarätiges Rennen vor der beeindruckenden Kulisse des Ötztals. Mit dem ersten Durchgang… LIVE: Ski Weltcup Slalom der Damen in Gurgl 2024 am Samstag – Vorbericht, Startliste und Liveticker – Startzeiten: 10.30 Uhr / Finale 13.30 Uhr weiterlesen

Mikaela Shiffrin (USA)
Shiffrin jagt ihren 100. Weltcupsieg - Schweizer Talente hoffen auf Überraschung

Am Samstag feiern die Damen in Gurgl ihre Ski Weltcup Slalom Premiere. Die malerisch gelegene Kirchenkarpiste auf 2200 Metern Höhe, bekannt als das höchstgelegene Nicht-Gletscherskigebiet der Alpen, wird zur Bühne für ein packendes Rennen. Nach dem erfolgreichen Debüt mit den Herren in der letzten Saison hat Gurgl nun auch ein Frauen-Weltcup-Rennen in den Kalender aufgenommen.… Mikaela Shiffrin jagt ihren 100. Weltcupsieg – Schweizer Talente hoffen auf Überraschung weiterlesen

Michelle Gisin (SUI)
Holdener und Gisin: Kein Grund zur Sorge trotz schwachem Saisonstart

Wendy Holdener und Michelle Gisin, zwei der größten Aushängeschilder des Schweizer Skisports, hatten einen enttäuschenden Start in die neue Weltcup-Saison. Sowohl beim Riesenslalom in Sölden als auch beim Slalom in Levi blieben die beiden Teamleaderinnen deutlich hinter ihren Möglichkeiten. Holdener landete in Sölden auf Rang 25 und in Levi auf Rang 16, während Gisin die… Holdener und Gisin: Kein Grund zur Sorge trotz schwachem Saisonstart weiterlesen

Marcel Hirscher (AUT)
UPDATE: Hirscher bestätigt Start beim Gurgl-Slalom

Es ist offiziell: Marcel Hirscher wird am Sonntag (10.30/13.30 Uhr, ORF1) beim Heim-Slalom in Gurgl an den Start gehen. Nach seinem enttäuschenden Saisonauftakt in Levi hatte der achtfache Gesamtweltcup-Sieger seinen Start in Gurgl zunächst offengelassen. Doch nun steht fest: Die heimischen Fans dürfen sich auf einen weiteren Auftritt von Hirscher freuen. Der Slalom in Gurgl… UPDATE: Hirscher bestätigt Start beim Gurgl-Slalom weiterlesen

Manuel Feller (AUT)
Heimspiel für Manuel Feller in Gurgl: Kampfmodus aktiviert

Nach dem enttäuschenden Saisonauftakt in Levi stehen die ÖSV-Herren beim Ski Weltcup Heimslalom in Gurgl am Sonntag (10.30 Uhr und 13.30 Uhr) unter Zugzwang. Manuel Feller, einer der Top-Favoriten, will dort nicht nur Wiedergutmachung betreiben, sondern auch an seine Erfolge des letzten Jahres anknüpfen. Ein schwieriger Saisonstart Der Tiroler erlebte bisher einen holprigen Beginn in… Heimspiel für Manuel Feller in Gurgl: Kampfmodus aktiviert weiterlesen

Banner TV-Sport.de