Stockholm – Schmelzend-schrumpfende Gletscher und abgesagte Skirennen – Dass diese Entwicklung aufgrund des Klimawandels besorgniserregend ist, weiß nicht nur die schwedische Riesentorlaufspezialistin Sara Hector. In der Ski Weltcup Saison 2022/23 wurde von sechs möglichen Rennen nur der Riesenslalom der Herren in Sölden ausgetragen. Auch die Parallel-Rennen in Lech/Zürs stehen auf der Kippe.
Die Nordeuropäerin weiß aber auch, dass es nicht so einfach ist, klimafreundlich zu leben und im Skirennsport auf höchstem Niveau mithalten zu können. Man kann probieren, das Klima zu kompensieren. Das machen die Skirennläuferinnen und -läufer auch, und das ist natürlich besser, als gar nichts zu bewirken. Die Angehörige des Drei-Kronen-Teams, die nun in Österreich lebt, hat sich zum Umzug entschieden, um die Anzahl der Reisen zu verringern. Vieles lässt sich für sie Gott sei Dank digital erleidigen. Aber will man zu den Besten seiner Zunft gehören, kann man nicht komplett auf das Herumfahren verzichten.
Vor fünf Jahren startete die schwedische Skinationalmannschaft eine Klimainitiative. Dabei wurden neben den Reisen auch die Ernährung und Hotelbuchungen auf den Prüfstand gestellt. Hectors Teamkollegin Anna Swenn-Larsson betonte auch, dass der Klimawandel bei ihr spürbar ist. So ist es traurig und in einer gewissen Hinsicht beunruhigt. Es fühlt sich so an, als würde es verdammt schnell gehen. Es ist viel seit ihrem ersten Weltcupeinsatz geschehen.
In Schweden hat man untersucht, wie sich der Klimawandel auf den Wintersport der Zukunft auswirkt. Zehn klassische Wintersportressorts wurden untersucht; die Zahlen verheißen nichts Gutes. Neun von zehn Gebieten werden bis zum Jahr 2099 einen um einen Monat kürzeren Winter erleben, wenn sich der Klimawandel im gleichen Tempo wie derzeit ausbreitet.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quelle: svt.se
Der Herren Ski Weltcup Kalender der Saison 2022/23
Der Damen Ski Weltcup Kalender der Saison 2022/23