Nach mehr als sechs Jahren kehrt Marcel Hirscher zum Ski Weltcup Slalom auf der legendären „Levi Black“-Piste zurück – eine Reise, die für den ehemaligen Ski-Champion viele Emotionen mit sich bringt. Obwohl er mit hoher Wahrscheinlichkeit das letzte Mal in Levi an den Start geht, möchte der Österreicher jeden Moment dieser Rückkehr in den hohen Norden genießen und die Atmosphäre aufsaugen. Levi sei nicht auf seiner „Urlaubsliste für die nächsten Jahre“, scherzt er, weshalb er jeden Eindruck dieser besonderen Umgebung in sich aufnehmen wolle.
Hirscher, der bereits 2018 seinen letzten von drei Levi-Siegen gefeiert hatte, liebt die abgelegene Lage und das besondere Flair des Ortes, der rund 135 Kilometer nördlich des Polarkreises liegt. Für ihn sind es die Natur, die Nordlichter und die Ruhe, die Levi einzigartig machen. Besonders beeindruckt ihn, dass die Rennsieger als „Paten“ für neugeborene Rentiere ausgewählt werden – eine Tradition, die ihm sehr am Herzen liegt. Auch wenn er „sein“ Rentier gerne mitgenommen hätte, akzeptiert er, dass dessen Zuhause im Norden bleibt und hofft, es bei Gelegenheit zu besuchen.
Im Oktober hatte Hirscher bereits sein Comeback im Weltcup beim Riesenslalom in Sölden gefeiert und dort in einem beeindruckenden Finallauf die drittbeste Zeit erzielt. Die Begegnungen mit ehemaligen Kollegen und die Erfahrung, sich wieder bis ans Limit zu pushen, waren für ihn eine besondere Bereicherung. Dabei reflektiert Hirscher, dass er den Sport heute mit anderen Augen sieht. Während früher die Nervosität vor Rennen fast unerträglich war, betrachtet er das Skifahren nun als eine Leidenschaft, die er mit Millionen Zuschauern teilen kann – eine Erfahrung, die er als Privileg empfindet. Heute sind ihm Aspekte wie Gesundheit, Familie und Beziehungen wichtiger, was ihm eine neue Perspektive auf den Sport gibt.
Die „Levi Black“-Strecke selbst beschreibt Hirscher als eine besondere Herausforderung, obwohl die 180 Meter Höhenunterschied auf den ersten Blick simpel wirken. Gerade diese vermeintlich leichten Pisten seien oft die schwersten, da jeder kleine Fehler schnell Zeit kostet. Anders als in früheren Jahren liegt sein Fokus bei der Vorbereitung nicht mehr auf der Menge der gefahrenen Tore, sondern auf der Qualität des Trainings. Sein Team organisierte Trainings auf dem Kitzsteinhorn und der Reiteralm, wo unter besten Bedingungen trainiert wurde – allerdings mit deutlich weniger Toren als früher. Für Hirscher geht es weniger um Top-Ergebnisse, sondern darum, zu sehen, wie er nach der langen Pause athletisch dasteht und sein Material weiter zu verbessern.
Ein besonderes Highlight seiner Vorbereitung war das Training auf der Reiteralm. Dort konnte er auf einem speziellen „Schneeband“ trainieren, das aus dem Schnee des letzten Winters bestand, welcher über den Sommer konserviert und wieder ausgebracht wurde. Die Umgebung – ein schmaler Streifen Schnee, der sich durch den herbstlichen Wald schlängelt – sei fast surreal gewesen, aber für Hirscher ein Blick in die Zukunft des Skisports. Er ist beeindruckt von den Fortschritten im „Snow Farming“ und dankt seinem Team für die Möglichkeit, auf seinem „Skilebensraum“ zu trainieren, der eigens für ihn so präpariert wurde, dass er den typischen Wellen und Übergängen der Levi-Piste gleicht.
Am Freitag reist Marcel Hirscher nach Levi und plant dort am Samstag ein letztes Training im Schnee, bevor er das Rennen auf der „Levi Black“ bestreitet – eine Rückkehr, die ihm die Gelegenheit gibt, seine einzigartige Karriere und seine Liebe zum Skisport noch einmal auf ganz besondere Weise zu erleben.
Quelle: vandeer-redbull-sports.com
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